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2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz

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Im Rahmen dieses Briefes waren die Walser frei. Sie mussten <strong>ihre</strong>m Herrn,<br />

dem <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>, die festgesetzten Lehenszinsen entrichten wie die<br />

andern Bewohner des Tales, waren aber in das System <strong>ihre</strong>r vazischen Herren<br />

eingeb<strong>und</strong>en. Ihnen ging es in erster Linie um die Gebietsherrschaft <strong>und</strong> die<br />

hohe Gerichtsbarkeit. Etwas vom Wichtigsten war für die Walser Siedler das<br />

Erblehen. Land, das die Siedler urbarisierten, konnte ihnen <strong>und</strong> <strong>ihre</strong>n<br />

Nachkommen niemand mehr wegnehmen. In diesem Erblehen ist das Davoser<br />

Hofsystem begründet, das in gewissen Gebieten wie im Sertig <strong>und</strong> in der Spina<br />

heute noch sichtbar ist.<br />

Kolonisation durch die Walser im Raum Davos<br />

<strong>Die</strong> erste Generation der neuen Davoser Siedler war vor allem mit der<br />

Gewinnung <strong>von</strong> Neuland für <strong>ihre</strong> Höfe beschäftigt. Gleichzeitig mussten sie<br />

Häuser <strong>und</strong> Ställe bauen. <strong>Die</strong> Gr<strong>und</strong>mauern <strong>und</strong> die Küchen wurden aus Stein<br />

gebaut, der übrige Aufbau aus R<strong>und</strong>holz, <strong>und</strong> die Dächer mit Schindeln<br />

eingedeckt <strong>und</strong> mit Steinen beschwert. Das war das Material, das sie durch <strong>ihre</strong><br />

Rodungsarbeit gewannen <strong>und</strong> an Ort <strong>und</strong> Stelle<br />

S. 53: zur Verfügung hatten. Der Innenausbau der Häuser war am Anfang sehr<br />

einfach. Sie mussten den Wald roden <strong>und</strong> das auf diese Weise gewonnene<br />

Neuland ausebnen. Allmählich stellten sie <strong>von</strong> der Haltung <strong>von</strong> Ziegen <strong>und</strong><br />

Schafen auf die Grossviehzucht um, was wieder mehr Kulturland erforderte.<br />

<strong>Die</strong> Verbindungswege waren schlecht. Kleine Zentren mit jeweils einer Kirche<br />

stammen zum Teil noch aus vorwalserischer <strong>Zeit</strong>. Der Getreidebau spielte in<br />

der Landschaft Davos eine bescheidene Rolle. Kleine Äcker legte man<br />

meistens an südwärts ausgerichteten steilen Hängen an. In Monstein, wo auf<br />

1600 Metern Höhe Gerste angebaut wurde, sieht man diese kleinen Äcker noch<br />

heute. Am Rand des Ackerlandes stehen noch einige der alten Speicher, in<br />

denen das Korn austrocknete <strong>und</strong> bis zum Dreschen gelagert wurde. Im<br />

Gegensatz zu den meisten Gebieten <strong>von</strong> Davos wurde Monstein <strong>von</strong> Anfang an<br />

als Dorf gebaut. Oberhalb der Waldgrenze wurden die Alpgemächer gebaut.<br />

Dort wurde die Milch zu Käse <strong>und</strong> Butter verarbeitet. Auf einzelnen Alpen,<br />

wie zum Beispiel auf der Stafelalp, wurde eine ganze Reihe <strong>von</strong> Alphütten<br />

gebaut. <strong>Die</strong>se dienten mehreren Bauern als Alp. <strong>Die</strong> Landschaft Davos wurde<br />

bald einmal ein einziges politisches Gebilde, bestand aber aus vielen<br />

Nachbarschaften <strong>von</strong> Monstein über Glaris, Spina, die Seitentäler bis nach

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