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2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz

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Ihnen kam entgegen, dass die Besitzesverhältnisse noch nicht überall<br />

festgefügt waren, vor allem dort, wo Neuland gewonnen wurde. Es entstanden<br />

in verschiedenen rätischen Gebieten meist kleinere Besitztümer. Zu diesen<br />

zugewanderten Geschlechtern gehörten auch die <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>, die<br />

Linzgauer Edelfreie waren. Der Linzgau befindet sich nördlich des Bodensees<br />

in der Gegend <strong>von</strong> Uhldingen <strong>und</strong> Salem. <strong>Die</strong> <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> Belmont, die<br />

<strong>ihre</strong>n rätischen Sitz bei Flims hatten, die <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> Rhäzüns, die<br />

<strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> Sagogn - Wildenberg <strong>und</strong> andere Geschlechter waren auch<br />

nach Oberrätien zugewandert. Aber auch die <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> Tarasp hatten <strong>ihre</strong><br />

Wurzeln im schwäbischen Raum. <strong>Die</strong>se Herren hatten in <strong>ihre</strong>r ursprünglichen<br />

Heimat Besitztümer <strong>und</strong> Rechte, die sie veräusserten. Mit dem erworbenen<br />

Geld kauften sie Besitzungen in Oberrätien. <strong>Die</strong>se Geschlechter waren<br />

durchweg keine Grafen, denn sie besassen keine Lehen, die sie <strong>von</strong> einem<br />

König erhalten hatten. Darum nannten sie sich <strong>Freiherren</strong>. <strong>Die</strong> meisten<br />

Geschlechter sprachen Deutsch, <strong>und</strong> der Verkehr mit ihnen erfolgte in dieser<br />

Sprache. Sie wollten sich nicht mit dem gewöhnlichen, damals zu einem<br />

grossen Teil noch Romanisch sprechenden Volk auf eine Stufe stellen. <strong>Die</strong>se<br />

Abwendung <strong>von</strong> der Sprache des Volkes <strong>und</strong> die andere Lebensweise<br />

zeichnete diese Zuwanderer aus. Dazu wanderten deutschsprechende Leute aus<br />

Gebieten in Unterrätien zu. <strong>Die</strong>s fühlte dazu, dass die romanische Sprache <strong>von</strong><br />

Norden her zurückgedrängt wurde. <strong>Die</strong> meisten der neuen Herrengeschlechter<br />

wohnten auch ausserhalb der Dörfer. Das in Rätien erfolgreichste <strong>von</strong> diesen<br />

Geschlechtern war das der <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>, das schon nördlich des<br />

Bodensees umfangreiche Besitzungen <strong>und</strong> Rechte besass.<br />

<strong>Die</strong> Anfänge des Geschlechts <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> erschienen nach der neusten Forschung erstmals um<br />

1160 in Oberrätien mit Walter I. <strong>und</strong> seinem Sohn Walter II. Sie traten als<br />

Zeugen für eine Schenkung der <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> Tarasp an den Bischof <strong>von</strong><br />

Chur auf. Das ist die erste Erwähnung Walter des I. <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>. Wann er geboren<br />

wurde, wissen wir nicht. Er wohnte in Schwaben nördlich des Bodensees<br />

zwischen Meersburg <strong>und</strong> Überlingen. Das Geschlecht der <strong>Vaz</strong>er lebte später in<br />

Oberrätien als Zugewanderte. Walter I. <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> nannte sich auch Walter <strong>von</strong><br />

Seefelden. <strong>Die</strong> alte Kirche St. Martin in diesem Ort gehörte den <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong>

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