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2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz

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Interessen gemeinsam vertreten. Warum sich das Verhältnis zwischen den<br />

beiden Herrengeschlechtern später verschlechterte, können wir nur vermuten.<br />

<strong>Die</strong> Montforter hatten Besitzungen <strong>und</strong> Rechte in der Bündner Herrschaft <strong>und</strong><br />

im vorderen Prättigau. Vielleicht kamen ihnen die <strong>Vaz</strong>er in <strong>ihre</strong>m<br />

Expansionsdrang zu nahe. <strong>Die</strong> <strong>Vaz</strong>er hatten auch Walserkolonien oberhalb der<br />

Bündner Herrschaft, zum Beispiel auf Fadära gegründet. Vielleicht fühlten sich<br />

die Montforter bedrängt. Auf jeden Fall waren sie nach 1300 auf die <strong>Vaz</strong>er<br />

nicht mehr gut zu sprechen. Vielleicht lag es auch in der neuen Person, die auf<br />

Belfort regierte. Wir sehen hier, wie sich das Fre<strong>und</strong>schaftsverhältnis zweier<br />

Familien innerhalb zweier Generationen ins Gegenteil kehren konnte, wenn<br />

sich die politische Konstellation entsprechend verändert <strong>und</strong> andere<br />

Exponenten das Sagen hatten.<br />

Während sein Vater Walter V. immer auf Ausgleich bedacht war, ging sein<br />

ungestümer Sohn Donat schnell einmal auf Konfrontationskurs um seine Ziele<br />

zu erreichen. 1308 kam es zu einem Wechsel auf dem deutschen Königsthron.<br />

Nach dem Tod <strong>von</strong> König Albrecht I. wurde Ludwig <strong>von</strong> Bayern deutscher<br />

König, kein Habsburger. Freiherr Donat <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> schwenkte zum neuen König<br />

<strong>von</strong> Bayern über <strong>und</strong> ging dabei mit den Habsburgern auf Konfrontationskurs.<br />

In diese <strong>Zeit</strong> fiel die Schlacht am Morgarten, wo die Habsburger eine schwere<br />

Niederlage gegen die Innerschweizer einstecken mussten. Auch Donat <strong>von</strong><br />

<strong>Vaz</strong> scheute sich in der Folge nicht davor, gegen den geistlichen Herrn in Chur<br />

Krieg zu führen. Ob er sich vom Bischof <strong>und</strong> denen, die ihn unterstützten,<br />

bedrängt, oder in seinem Spielraum eingeengt fühlte, wissen wir nicht. 1332/33<br />

kam es zwischen dem Bischof <strong>von</strong> Chur mit den Montfortern im Hintergr<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> Freiherr Donat <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>, der sich auf Schwyzer Söldner stützte, zu<br />

militärischen Auseinandersetzungen. Das Engadin war zum grossen Teil <strong>von</strong><br />

Gotteshausleuten bewohnt, die unter bischöflicher Herrschaft standen. Zuerst<br />

drangen bischöfliche Truppen aus dem Oberengadin über den Scalettapass ins<br />

Dischma vor auf das Zentrum der vazischen Macht. Auf der Kriegsmatte kam<br />

es zum Kampf zwischen den bischöflichen Truppen <strong>und</strong> jenen des Freiherrn<br />

<strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>. <strong>Die</strong> letztem standen unter der Führung des Hauptmanns Lukas Guler<br />

<strong>von</strong> Davos. Unter seinen Truppen hatte es viele Walser, die sich für ihr<br />

Davoser Siedlungsgebiet wehrten. Es gelang, die Eindringlinge<br />

zurückzudrängen. <strong>Die</strong> bischöflichen Truppen gingen ins Albulatal <strong>und</strong><br />

versuchten es

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