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2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz

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Was das Aufwachsen unter der Obhut einer Frau für sein späteres Leben<br />

bedeutete, wissen wir nicht. Es ist zu vermuten, dass auch die beiden andern<br />

Söhne Johannes <strong>und</strong> Walter VI. dort aufwuchsen, wobei Walter VI.<br />

wahrscheinlich schon als Kind starb. Johannes wurde der Nachfolger <strong>von</strong><br />

Walter V. Sein Bruder Donat sollte ein Studium absolvieren. Dazu schickten<br />

ihn seine Eltern an die Universität Bologna, um dort Rechtswissenschaften zu<br />

studieren. Nach fast 1000 Jahren entdeckte <strong>und</strong> lehrte man an dieser<br />

Universität wieder das römische Recht. Das zeigt, wie aufgeschlossen diese<br />

Universität war. Es weist aber auch auf das weite Beziehungsnetz der<br />

<strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong><br />

S. 59: <strong>Vaz</strong> hin, dass sie <strong>ihre</strong>n Sohn so weit weg schickten, um zu studieren. Am<br />

Anfang stand an dieser Universität ein allgemeines Gr<strong>und</strong>studium mit<br />

verschiedensten Fächern. Vieles interessierte den aufgeweckten Jungen. Doch<br />

im Hauptfach studierte er das römische Recht. Dass er Rechtswissenschaft <strong>und</strong><br />

nicht Theologie studierte, hatte seinen Gr<strong>und</strong> wahrscheinlich darin, dass er in<br />

Rechtsgeschäften gegenüber seinen Kontrahenten besser gewappnet sein<br />

wollte, um sich besser durchsetzen zu können, wenn es um seinen vazischen<br />

Besitz ging. Er wusste <strong>von</strong> zahlreichen Vertragsabschlüssen seiner Vorfahren,<br />

wie wichtig es dabei war, in Rechtsfragen bewandert zu sein oder auch in<br />

kritischen Situationen das Recht zu seinen Gunsten auslegen zu können. Ob er<br />

sein Studium abschloss, wissen wir nicht. Mit dem erworben Wissen kehrte er<br />

in seine Heimat zurück. Ihm stand eine erfolgreiche geistliche Karriere bevor.<br />

Er verfügte über ein weit reichendes Beziehungsnetz, das bis nach Zürich<br />

reichte. Dazu verfügte er im Gegensatz zu seinen Vorfahren über eine<br />

universitäre Bildung. Er wurde bald Domherr in Chur. Eine erfolgreiche<br />

kirchliche Karriere stand ihm bevor, <strong>und</strong> er sollte nebenbei auch in der<br />

weiteren Entwicklung seines vazischen Besitzes mitreden können.<br />

Aber es kam anders. Sein Bruder Johannes starb nach kurzer Regierungszeit,<br />

<strong>und</strong> Donat musste nach Belfort zurückkehren <strong>und</strong> dort die Zügel in die Hand<br />

nehmen. Er setzte dort das Werk seines Vaters, Walter V. fort, nachdem er an<br />

der Universität in Bologna seinen Horizont erweitert hatte. Er war auch<br />

beeinflusst <strong>von</strong> der beginnenden Renaissance. Er regierte autoritär <strong>und</strong> suchte<br />

seinen Besitz zu erweitern wie sein grosser Vorgänger Walter V., aber<br />

ungestümer <strong>und</strong> weniger diplomatisch, schlau <strong>und</strong> gelegentlich auch

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