2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz
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führten. Im Gegensatz dazu standen im Oberengadin <strong>und</strong> im Rheinwald fast<br />
keine dauernd bewohnten Burgen. <strong>Die</strong> meisten Engadiner waren<br />
Gotteshausleute, also dem Fürstbischof <strong>von</strong> Chur unterstellt, der ihnen auch<br />
Schutz gegen fremde Übergriffe bot. <strong>Die</strong> meisten Burgen Rätiens waren zu<br />
klein, um ein grösseres Gebiet zu verteidigen, dienten mehr den aufgeführten<br />
Zwecken, also als Wohnsitz eines Herrengeschlechts <strong>und</strong> Verwaltungssitz des<br />
dazugehörenden Gebiets. Eine Ausnahme bildete die Burg Belfort bei Brienz,<br />
der Wohnsitz der <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>. <strong>Die</strong>se Burg war in der zweiten Hälfte<br />
des 13. <strong>und</strong> zu Beginn des 14. Jahrh<strong>und</strong>erts das Zentrum eines Gebietes, das<br />
sich über weite Teile Mittel- <strong>und</strong> Nordbündens erstreckte. Manchmal waren es<br />
ganze Verwandtschaftsgruppen, die zu einer Burg gehörten. Solche Gruppen<br />
waren etwa die Edelfreien <strong>von</strong> Sagogn-Wildenberg-Greifenstein sowie die<br />
ihnen nahestehenden Friberg-Frauenberg, die Grünfels-Löwenberg <strong>und</strong> die<br />
Castelberg-Surcasti-Löwenstein. <strong>Die</strong> meisten dieser Geschlechter stammten<br />
aus dem Vorderrheintal. Auch im burgenreichen Domleschg gab es solche<br />
Gruppen <strong>von</strong> Herrengeschlechtern.<br />
Intensiver Burgenbau in Nord- <strong>und</strong> Mittelbünden im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Verschiedene oberrätische Burgen stammen aus dieser <strong>Zeit</strong>. Im Einflussbereich<br />
der <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> waren es Belfort <strong>und</strong> Riom im Oberhalbstein. Neben<br />
den <strong>Vaz</strong>ern mischten hier noch andere Geschlechter mit wie die <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong><br />
Wangen, die mit den Taraspern verschwägert waren <strong>und</strong> die <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong><br />
Sagogn-Wildenberg, die zu dieser <strong>Zeit</strong> den <strong>Vaz</strong>ern noch Konkurrenz bieten<br />
konnten. Jedes Geschlecht brauchte mindesten einen sicheren Wohnsitz. Zu<br />
den Burgenbauern gehörte auch der Bischof <strong>von</strong> Chur. Neben dem<br />
Bischofssitz auf dem Churer Hof, der burgähnlich gesichert war, besass er die<br />
Churburg im Vintschgau <strong>und</strong> Burg <strong>und</strong> Städtchen Fürstenau im Domleschg. Er<br />
wollte dadurch seine weit verzweigten Gebiete besser sichern.<br />
S. 33: <strong>Die</strong> <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> mischten auch in andern Gebieten beim Bau oder bei<br />
der Vergrösserung <strong>von</strong> Burgen mit. Im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert versuchten sie auch im<br />
mittleren <strong>und</strong> vordern Prättigau zu Rechten <strong>und</strong> Besitz zu kommen. <strong>Die</strong><br />
Burgen dienten als Verwaltungszentren <strong>und</strong> zur Sicherung des Besitzes der<br />
<strong>Vaz</strong>er in diesem Gebiet <strong>Die</strong> <strong>Vaz</strong>er waren an verschiedenen Orten innerhalb<br />
<strong>ihre</strong>s Besitzes im Burgenbau tätig, wahrscheinlich vor allem, um <strong>ihre</strong>n Besitz<br />
zu sichern <strong>und</strong>, um in <strong>ihre</strong>m Territorium an verschiedenen Orten <strong>ihre</strong>