2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz
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Nach der Besiedlung des Rheinwalds versuchten die <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>,<br />
offensichtlich mit Erfolg, die Walser nach Norden <strong>und</strong> Osten ziehen zu lassen.<br />
<strong>Die</strong> bisherigen Einwohner im Schams <strong>und</strong> im Rheinwald sprachen wie fast<br />
überall in Oberrätien romanisch. <strong>Die</strong> deutsch sprechenden Walser behielten<br />
<strong>ihre</strong> deutsche Sprache. Deutsch sprachen auch <strong>ihre</strong> Herren, zum Beispiel die<br />
<strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>. Es war aber ein anderes Deutsch als dasjenige der Walser.<br />
Aber man verstand sich mehr oder weniger gut. Ich glaube nicht, dass die<br />
<strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> für <strong>ihre</strong> Tätigkeit in Oberrätien die romanische Sprache<br />
verwendeten. Wer mit den Herren kommunizieren wollte, musste dies auf<br />
Deutsch tun, zum Beispiel <strong>ihre</strong> Vögte, Vasallen, Meier <strong>und</strong> Gerichtsherren.<br />
Davos, die grösste Walserkolonie Oberrätiens<br />
Zur grössten vazischen Walserkolonie in Oberrätien wurde das Hochtal Davos<br />
mit seinen Seitentälern. <strong>Die</strong>se Walser kamen aus dem mittleren Wallis <strong>und</strong><br />
dem Saas- <strong>und</strong> dem Mattertal. Ihre Dialekte verraten <strong>ihre</strong> Herkunft. Sie<br />
wanderten über die hohen Pässe in die südlich der Walliser Alpen gelegenen<br />
<strong>und</strong> schon <strong>von</strong> Walsern besiedelten Täler <strong>und</strong> Weiter ins Tessin <strong>und</strong> über das<br />
Misox nach Graubünden <strong>und</strong> dort über das Albulatal bis ins Landwassertal.<br />
<strong>Die</strong>ses war, bevor die Walser dort ankamen, nur dünn <strong>von</strong> Romanen besiedelt.<br />
<strong>Die</strong>se kamen aus dem Albulatal. Weite Gebiete waren noch <strong>von</strong> dichtem Wald<br />
bedeckt. Andere Gebiete wurden nur als Alpen genutzt. Das Landwassertal<br />
war vor dem Eintreffen der Walser wie auch das Oberengadin unter<br />
Gebietsherrschaft des Domkapitels Chur. Es gibt in Davos eine Reihe<br />
romanischer Flurnamen wie Flüela, Strela, Sertig, Spina, Monstein <strong>und</strong> andere.<br />
<strong>Die</strong> Urk<strong>und</strong>e <strong>von</strong> 1213 wurde im Ort Cristis ausgestellt, der sich heute nicht<br />
mehr lokalisieren lässt. <strong>Die</strong>se Urk<strong>und</strong>e weist auch die Anwesenheit der<br />
<strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> in Davos aus. Sie<br />
S. 49: hatten damals schon Rechte in Davos. Zu dieser <strong>Zeit</strong> gab es in Davos erst<br />
wenige rechtliche Strukturen.<br />
Aus vorwalserischer <strong>Zeit</strong> stammt auch die Siedlung Monstein. Eventuell<br />
kamen romanische Kolonisten <strong>von</strong> Filisur im Albulatal über Jenisberg, das<br />
auch schon früh besiedelt war, nach Monstein. <strong>Die</strong> <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong><br />
erkannten rasch, dass im Davoser Hochtal noch viel Platz für neue Siedler war.<br />
Fast gleichzeitig mit den Rheinwaldner Walsern holte Walter V. <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>