2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz
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S. 61: <strong>von</strong> der andern Seite. Im Raum Filisur stiessen die bischöflichen <strong>und</strong> die<br />
vazischen Truppen aufeinander. <strong>Die</strong>se konnten auf die Unterstützung <strong>von</strong><br />
Innerschweizer Söldnern zählen. Es kam zu einer richtigen Schlacht mit<br />
entsprechenden Verlusten auf beiden Seiten. Schliesslich mussten sich die<br />
bischöflichen Truppen zurückziehen. Aber auch Donat <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> wurde<br />
geschwächt. Eine wichtige Rolle spielten bei dieser Auseinandersetzung die<br />
Walser, die ihm als Defensivkräfte den Rücken frei hielten. Dank ihnen <strong>und</strong><br />
der Innerschweizer Verstärkung gelang es Donat <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>, seinen Besitz<br />
unbeschadet aus diesem Konflikt herauszuhalten Aber er war geschwächt. In<br />
diesem Kampf machten die <strong>Vaz</strong>er auch Gefangene, die sie auf Burg Belfort<br />
mitschleppten <strong>und</strong> dort ins Verlies sperrten. Über das Schicksal dieser<br />
Gefangenen schreibt der Mönch Johannes <strong>von</strong> Winterthur, ein <strong>Zeit</strong>genosse <strong>von</strong><br />
Donat <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>. Nach seiner Darstellung wurden sie schlecht behandelt <strong>und</strong><br />
kamen nicht mehr alle lebendig aus diesem Kerker heraus.<br />
Für die Davoser Walser stand in diesem Konflikt viel auf dem Spiel. Sie sahen<br />
<strong>ihre</strong> mit dem Freibrief <strong>von</strong> 1289 erworbenen Rechte in Gefahr. Wir zitieren<br />
hier den Mönch Johannes <strong>von</strong> Winterthur, einen <strong>Zeit</strong>zeugen <strong>von</strong> Donat <strong>von</strong><br />
<strong>Vaz</strong>, was er über diesen sagte:<br />
"Obwohl er die Rechte studiert hatte, zeigte der erwähnte Herr <strong>von</strong><br />
<strong>Vaz</strong> grösste Wut <strong>und</strong> Willkür gegenüber seinen Feinden. Nachdem er<br />
viele <strong>von</strong> ihnen gefangen genommen hatte, gab er diesen zunächst<br />
reichlich zu essen <strong>und</strong> zu trinken, - nur um sie dann in den Kerker zu<br />
werfen, wo er ihnen kaum noch hartes Brot gewährte. Ja, ein<br />
verbreitetes Gerücht über ihn besagt, er sei <strong>von</strong> solcher Hartherzigkeit<br />
<strong>und</strong> Bosheit gewesen, dass er sich sehr freute, wenn er hörte, wie die<br />
Gefangenen vor Hunger <strong>und</strong> Pein in <strong>ihre</strong>m schrecklichen, schmutzigen<br />
Verliess heulten <strong>und</strong> wehklagten.<br />
Nachdem er lange <strong>Zeit</strong> das Bistum Chur bedrängt <strong>und</strong> viele <strong>von</strong> dessen<br />
Gütern an sich gerissen hatte, warf ihn endlich eine Krankheit aufs<br />
Sterbebett. Ermahnt, er solle auf sein Seelenheil bedacht sein <strong>und</strong> die<br />
letzte Beichte ablegen, wie es einem <strong>von</strong> innen scheidenden Gläubigen<br />
gezieme, antwortete er in seiner verstockten Bosheit: