04.02.2014 Aufrufe

2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz

2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz

2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 74 -<br />

S. 61: <strong>von</strong> der andern Seite. Im Raum Filisur stiessen die bischöflichen <strong>und</strong> die<br />

vazischen Truppen aufeinander. <strong>Die</strong>se konnten auf die Unterstützung <strong>von</strong><br />

Innerschweizer Söldnern zählen. Es kam zu einer richtigen Schlacht mit<br />

entsprechenden Verlusten auf beiden Seiten. Schliesslich mussten sich die<br />

bischöflichen Truppen zurückziehen. Aber auch Donat <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> wurde<br />

geschwächt. Eine wichtige Rolle spielten bei dieser Auseinandersetzung die<br />

Walser, die ihm als Defensivkräfte den Rücken frei hielten. Dank ihnen <strong>und</strong><br />

der Innerschweizer Verstärkung gelang es Donat <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>, seinen Besitz<br />

unbeschadet aus diesem Konflikt herauszuhalten Aber er war geschwächt. In<br />

diesem Kampf machten die <strong>Vaz</strong>er auch Gefangene, die sie auf Burg Belfort<br />

mitschleppten <strong>und</strong> dort ins Verlies sperrten. Über das Schicksal dieser<br />

Gefangenen schreibt der Mönch Johannes <strong>von</strong> Winterthur, ein <strong>Zeit</strong>genosse <strong>von</strong><br />

Donat <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>. Nach seiner Darstellung wurden sie schlecht behandelt <strong>und</strong><br />

kamen nicht mehr alle lebendig aus diesem Kerker heraus.<br />

Für die Davoser Walser stand in diesem Konflikt viel auf dem Spiel. Sie sahen<br />

<strong>ihre</strong> mit dem Freibrief <strong>von</strong> 1289 erworbenen Rechte in Gefahr. Wir zitieren<br />

hier den Mönch Johannes <strong>von</strong> Winterthur, einen <strong>Zeit</strong>zeugen <strong>von</strong> Donat <strong>von</strong><br />

<strong>Vaz</strong>, was er über diesen sagte:<br />

"Obwohl er die Rechte studiert hatte, zeigte der erwähnte Herr <strong>von</strong><br />

<strong>Vaz</strong> grösste Wut <strong>und</strong> Willkür gegenüber seinen Feinden. Nachdem er<br />

viele <strong>von</strong> ihnen gefangen genommen hatte, gab er diesen zunächst<br />

reichlich zu essen <strong>und</strong> zu trinken, - nur um sie dann in den Kerker zu<br />

werfen, wo er ihnen kaum noch hartes Brot gewährte. Ja, ein<br />

verbreitetes Gerücht über ihn besagt, er sei <strong>von</strong> solcher Hartherzigkeit<br />

<strong>und</strong> Bosheit gewesen, dass er sich sehr freute, wenn er hörte, wie die<br />

Gefangenen vor Hunger <strong>und</strong> Pein in <strong>ihre</strong>m schrecklichen, schmutzigen<br />

Verliess heulten <strong>und</strong> wehklagten.<br />

Nachdem er lange <strong>Zeit</strong> das Bistum Chur bedrängt <strong>und</strong> viele <strong>von</strong> dessen<br />

Gütern an sich gerissen hatte, warf ihn endlich eine Krankheit aufs<br />

Sterbebett. Ermahnt, er solle auf sein Seelenheil bedacht sein <strong>und</strong> die<br />

letzte Beichte ablegen, wie es einem <strong>von</strong> innen scheidenden Gläubigen<br />

gezieme, antwortete er in seiner verstockten Bosheit:

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!