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2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz

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S. 27: Aus der Frühgeschichte <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>-Obervaz<br />

Das Dorf <strong>Vaz</strong>-Obervaz ist nachgewiesen zur <strong>Zeit</strong> der Karolinger (zwischen<br />

750 <strong>und</strong> 910). Das Urbar der fränkischen Krongüter <strong>von</strong> 831 erwähnt die Orte<br />

Lain, Muldain <strong>und</strong> Zorten mit der damaligen Kirche St. Donat. Das am<br />

sonnigen Südhang der Lenzerheide gelegene Gebiet zog die Siedler schon sehr<br />

früh an. Es eignete sich für den Anbau <strong>von</strong> Korn. <strong>Die</strong>ses Gebiet zog auch die<br />

aus der Gegend nördlich des Bodensee stammenden <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> um<br />

die Mitte des 12. Jahrh<strong>und</strong>erts an. Auf welchem Weg sie nach Obervaz kamen,<br />

wissen wir nicht so sicher, vielleicht auf einem Umweg <strong>von</strong> Osten her. Denn<br />

als Walter I. <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> 1160 noch Vogt der Kirche Seefelden am Bodensee war,<br />

besass er dort noch viele Güter.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> waren schon mindestens seit 1153 in Obervaz<br />

anwesend. Auf dem Hügel Nivagl östlich <strong>von</strong> Zorten bauten sie eine einfache<br />

Burg als Wohnsitz. Von dort aus beherrschten sie den Weg nach Alvaschein,<br />

Tiefencastel ins Albulatal, den Weg nach Lenz, Brienz <strong>und</strong> den Weg durch den<br />

Schyn ins Domleschg. <strong>Die</strong> alte Burg ging etwa aufs Jahr 1000 zurück, als es<br />

das Geschlecht der <strong>Vaz</strong>er noch gar nicht gab. Mit <strong>ihre</strong>m Erscheinen in Obervaz<br />

um 1150 wurde sie zu einer Wohnburg ausgebaut <strong>und</strong> der erste Herrensitz der<br />

<strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> in Rätien. Durch Grabungen auf diesem Hügel hoffte man,<br />

auf einen Gutshof zu stossen. Aber man fand im ganzen Bereich des Hügels<br />

nicht viel, das auf eine Burg <strong>und</strong> weitere Gebäude der <strong>Vaz</strong>er hinwies. Ihren<br />

Namen <strong>Vaz</strong> begründeten sie mit <strong>ihre</strong>m Gutsbesitz in Obervaz. In dieser ersten<br />

<strong>Zeit</strong> waren sie wahrscheinlich nur zeitweise in Obervaz anwesend, denn sie<br />

hatten auch noch <strong>ihre</strong>n Besitz im Linzgau am Bodensee zu verwalten.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> in <strong>ihre</strong>m Beziehungsnetz<br />

In Obervaz hatten die <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> <strong>ihre</strong> erste rätische Besitzung. Sie<br />

hatten Fuss gefasst in einem Gebiet, wo sie ein eigenes Territorium aufbauen<br />

wollten. Was ihnen am Bodensee nicht gelang, wollten sie hier in Oberrätien<br />

aufbauen. Zu <strong>ihre</strong>m Besitz in Obervaz waren sie durch einen Gütertausch<br />

gekommen. <strong>Die</strong> Frau <strong>von</strong> Walter III. <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>, Adelheid <strong>von</strong> Rapperswil<br />

übertrug Güter am Bodensee an das Kloster Salem. Dafür erhielt sie <strong>von</strong> Salem<br />

ein Gut in Obervaz. Jährlicher Zehnten waren 40 Scheffel Getreide, 40 Laib<br />

Käse, 3 Lämmer, 1 Schwein sowie 1 Saumtier <strong>von</strong> der Alp Sanaspans oberhalb<br />

Lenzerheide. Das war eine ganze Menge an Abgaben. Schon damals erhielten

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