2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz
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es in diesen Gebieten noch Rechte anderer Gr<strong>und</strong>herren wie der Aspermont im<br />
vordern Prättigau <strong>und</strong> der Brandis in der Herrschaft. Gr<strong>und</strong>sätzlich erstreckte<br />
sich der Einfluss der <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> über dieses ganze Gebiet. Damit<br />
hatten sie ohne es zu wissen das Territorium für den h<strong>und</strong>ert Jahre später<br />
gegründeten Zehngerichteb<strong>und</strong> nahezu festgelegt. Man kann sagen, dass die<br />
<strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> im 13. <strong>und</strong> zu Beginn des 14. Jahrh<strong>und</strong>erts bündnerische<br />
Geschichte mitgestaltet haben.<br />
<strong>Die</strong> letzte <strong>Zeit</strong> des Schlosses Belfort<br />
Wir kehren wieder zurück auf Schloss Belfort, das bis zum Tod des letzten<br />
<strong>Vaz</strong>ers noch das Zentrum des vazischen Hoheitsgebietes war. <strong>Die</strong>ses hatte sich<br />
inzwischen nach Osten verschoben, wobei allmählich Davos zu dessen<br />
Mittelpunkt wurde. <strong>Die</strong>sem Zentrum galten auch die Angriffe der<br />
bischöflichen Truppen 1332/33. Auf dem Schloss regierte Donat mit seiner<br />
Frau Gräfin Guota <strong>von</strong> Ochsenstein. Nach der Überlieferung hatte Donat <strong>von</strong><br />
<strong>Vaz</strong> ein voreheliches Verhältnis zu einer <strong>Die</strong>nstmagd,<br />
S. 63: die ihm einen Sohn gebar. <strong>Die</strong>sen anerkannten er oder seine spätere Frau nicht,<br />
<strong>und</strong> er soll im Kloster Pfäfers aufgewachsen sein <strong>und</strong> später dort als Priester<br />
gelebt haben. Der Ehe mit Gräfin Guota <strong>von</strong> Ochsenstein entsprossen die<br />
beiden Töchter Kunig<strong>und</strong>a <strong>und</strong> Ursula, die späteren Erben des vazischen<br />
Besitzes.<br />
Bei einem Besuch der Burgruine Belfort im Frühjahr <strong>2013</strong> entdeckte ich etwas<br />
Neues. Im unteren Teil der Ruine hatten die Förderer der Ruine Belfort einen<br />
Kräutergarten angelegt. Verschiedenste Küchen- <strong>und</strong> Heilkräuter wachsen <strong>und</strong><br />
blühen am untern Rand der Ruine. Ich hatte gelesen, dass die <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong><br />
<strong>Vaz</strong>, <strong>und</strong> vor allem Donat der letzte <strong>Vaz</strong>er unter Verdauungsproblemen litten.<br />
Sollte dieser kleine Kräutergarten an die Leiden der <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong><br />
erinnern? Bezeugt ist es meines Wissens nicht. Verw<strong>und</strong>erlich sind diese<br />
Verdauungsbeschwerden nicht bei der damaligen einseitigen Ernährung. <strong>Die</strong><br />
<strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> assen vor allem das, was sie aus den eingenommenen<br />
Zinsen auf den Tisch bekamen. Das waren aus den hochgelegenen Gebieten<br />
vor allem tierische Produkte, Käse, Fleisch <strong>und</strong> Speck. Pflanzliche Nahrung<br />
wie Mehl <strong>und</strong> Brot war wenig dabei, Gemüse <strong>und</strong> Früchte schon gar nicht.<br />
Daneben ernährten sie sich <strong>von</strong> dem, was sie auf der Jagd erbeuteten <strong>und</strong> <strong>von</strong>