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2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz

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Verbindungswege. Töbel wurden mit einfachen Holz- oder Steinbrücken<br />

überquert. Schluchten bildeten nur schwer zu überwindende Hindernisse. Das<br />

damalige Siedlungsbild lässt sich nur schwer rekonstruieren. Das durch die<br />

Rodungen gewonnene Holz wurde zum Bau einfacher, meist einstöckiger<br />

Häuser <strong>und</strong> Wirtschaftsbauten verwendet. <strong>Die</strong> Häuser waren am Anfang meist<br />

R<strong>und</strong>holzbauten mit gemauerter Küche. <strong>Die</strong> Siedlungen standen nahe beim zu<br />

bearbeitenden Land. So entstanden viele Einzelhöfe <strong>und</strong> Weiler. <strong>Die</strong> Romanen<br />

hatten <strong>von</strong> Anfang an die Tendenz, in Dörfern zu wohnen, wo die Gebäude<br />

nahe zusammengebaut wurden. Kleine Dörfer entstanden auch dort, wo<br />

Kirchen gebaut wurden. <strong>Die</strong>se errichtete man als Steinbauten. Bei den Kirchen<br />

entstanden meistens auch die vorwiegend aus Stein gebauten Herrenhöfe. Von<br />

diesen aus verwalteten die Gr<strong>und</strong> - oder Gebietsherren die ihnen unterstellten<br />

Gebiete. So entstand in jedem Tal mindestens ein, in manchen Tälern mehrere<br />

Zentren. Manchmal entstand auch zuerst eine Dorfsiedlung, <strong>und</strong> die Kirche<br />

wurde erst später zur Siedlung dazu gebaut.<br />

<strong>Die</strong> Verbindungswege mussten die Bewohner meistens selber unterhalten. Wo<br />

solche Wege <strong>von</strong> einem Tal in ein anderes führten, gab es Abkommen mit den<br />

an der Route liegenden Gemeinden über die Unterhaltspflicht <strong>von</strong><br />

Wegstrecken. Wegen des Wegunterhalts kam es auch zu Streitigkeiten. Eine<br />

entsprechende Urk<strong>und</strong>e habe ich im Gemeindearchiv <strong>von</strong> Schmitten gef<strong>und</strong>en.<br />

Sie wurde im Jahr 1544 ausgestellt. <strong>Die</strong> Familien Jud, Nikka <strong>und</strong> Flipp<br />

wohnten auf den Histen oberhalb Wiesen <strong>und</strong> waren verpflichtet, den Weg<br />

hinauf auf die Wiesner Alp <strong>und</strong> hinein bis auf Heinisch Alp zu unterhalten.<br />

<strong>Die</strong>ser Pflicht wollten sie nicht mehr nachkommen, wurden aber dazu<br />

gezwungen. Es handelte sich um den Höhenweg vom Albulatal über die<br />

Sattelhöhe nach Davos, eine sehr wichtige innerbündnerische Verbindung. Der<br />

Landesausbau war auch <strong>von</strong> lokalen Streitereien <strong>und</strong> Fehden begleitet. Oft<br />

ging es dabei um Alpen <strong>und</strong> Weideland, für die Neusiedler <strong>von</strong> grosser<br />

Bedeutung, wobei die Besitzesverhältnisse nicht immer klar geregelt waren.<br />

Der Landesausbau vollzog sich im 12. bis 14. Jahrh<strong>und</strong>ert im Rahmen der<br />

damaligen Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> landesherrlichen Strukturen, die sich im Laufe des<br />

Hochmittelalters auszubilden vermochten. Wichtige Träger der<br />

Siedlungspolitik waren die Klöster Pfäfers <strong>und</strong> Disentis, der Bischof <strong>von</strong> Chur<br />

mit

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