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EasyLinux Einstieg in Linux (Vorschau)

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Guru-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

Nano und Mcedit<br />

sudo cp /usr/share/doc/packages/nano/U<br />

nanorc.sample /etc/nanorc<br />

e<strong>in</strong>. Mit dem folgenden Befehl erzeugen<br />

Sie im Home-Verzeichnis e<strong>in</strong>e Kopie:<br />

cp /etc/nanorc ~/.nanorc<br />

Achten Sie auf den Punkt – die E<strong>in</strong>richtungsdateien<br />

der Programme im eigenen<br />

Home-Verzeichnis beg<strong>in</strong>nen normalerweise<br />

mit e<strong>in</strong>em Punkt, sie s<strong>in</strong>d also versteckt.<br />

Anschließend passen Sie die Datei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Texteditor an. Zeilen, die mit e<strong>in</strong>em<br />

Rautezeichen (#) beg<strong>in</strong>nen, s<strong>in</strong>d auskommentiert,<br />

also deaktiviert. H<strong>in</strong>ter der doppelte<br />

Raute (##) steht <strong>in</strong> der systemweiten<br />

Vorlage e<strong>in</strong>e Beschreibung (auf Englisch),<br />

<strong>in</strong> der Zeile darunter e<strong>in</strong> Kommando,<br />

welches das gewünschte Verhalten<br />

aktiviert.<br />

Abbildung 2 zeigt, wie Nano se<strong>in</strong>e eigene<br />

Konfigurationsdatei bearbeitet. Neben allgeme<strong>in</strong>en<br />

Optionen b<strong>in</strong>det das Beispiel<br />

die Dateien zum Syntax-Highlight<strong>in</strong>g unter<br />

/usr/share/nano e<strong>in</strong>. Erkennt der Editor<br />

das gewünschte Farbschema nicht, geben<br />

Sie ihm beim Aufruf Hilfestellung.<br />

Um beispielsweise e<strong>in</strong> Shell-Skript, das<br />

nicht auf .sh endet, mit den <strong>in</strong> sh.nanorc<br />

def<strong>in</strong>ierten Farben hervorzuheben, rufen<br />

Sie das Schema explizit mit dem Parameter<br />

‐Y auf:<br />

nano ‐Y sh skript<br />

Bei OpenSuse ist das Syntax-Highlight<strong>in</strong>g<br />

deaktiviert: In /etc/nanorc (bzw., wenn<br />

Sie e<strong>in</strong>e Kopie erzeugt haben, <strong>in</strong><br />

~/.nanorc) s<strong>in</strong>d die erforderlichen E<strong>in</strong>träge<br />

zwar vorhanden, aber durch e<strong>in</strong>e<br />

vorangestellte Raute auskommentiert.<br />

Das beheben Sie mit folgendem Kommando:<br />

sed ‐i "s/^# <strong>in</strong>clude/<strong>in</strong>clude/" ~/.nanorc<br />

(Das funktioniert nur, wenn Sie, wie oben<br />

beschrieben, e<strong>in</strong>e Kopie der Konfigurationsdatei<br />

im Home-Verzeichnis erzeugt<br />

haben.)<br />

Tipp: Fortgeschrittene Anwender, welche<br />

die Farbgebung für die e<strong>in</strong>zelnen Sprachen<br />

anpassen möchten, kopieren die Dateien<br />

aus dem Ordner /usr/share/nano <strong>in</strong>s<br />

eigene Home-Verzeichnis, z. B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong> verstecktes<br />

Verzeichnis namens ~/.nano,<br />

und passen sie dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Texteditor<br />

an. Danach b<strong>in</strong>den Sie diese Syntaxdateien<br />

dann <strong>in</strong> der Datei ~/.nanorc über<br />

<strong>in</strong>clude e<strong>in</strong>. Das Ubuntuusers-Wiki bietet<br />

dazu e<strong>in</strong> paar Tipps und Vorlagen [3].<br />

Nicht nur um Mitternacht: Mcedit<br />

Der e<strong>in</strong>gebaute Texteditor des Dateimanagers<br />

Midnight Commander [4] (Aufruf<br />

über mc) heißt Mcedit. Sowohl Open-<br />

Suse als auch Ubuntu br<strong>in</strong>gen den Midnight<br />

Commander (Paket mc) mit; bei<br />

beiden wird er aber nicht standardmäßig<br />

<strong>in</strong>stalliert.<br />

l Ubuntu-Anwender können – sofern<br />

der universe-Bereich des Standard-<br />

Repositorys <strong>in</strong>tegriert ist – mit sudo<br />

apt‐get <strong>in</strong>stall mc das fehlende Paket<br />

<strong>in</strong>stallieren,<br />

l unter OpenSuse läuft die Installation<br />

über den ähnlichen Befehl sudo<br />

zypper <strong>in</strong>stall mc.<br />

Sie starten den Texteditor aus dem Dateimanager<br />

heraus, <strong>in</strong>dem Sie [F4] drücken.<br />

Alternativ rufen Sie ihn direkt aus der<br />

Shell über den Befehl mcedit auf. Ohne<br />

weitere Angaben h<strong>in</strong>ter dem Kommando<br />

erstellen Sie e<strong>in</strong>e neue Datei. Alternativ<br />

übergeben Sie beim Aufruf den Namen<br />

der Datei, die Sie bearbeiten möchten.<br />

Auch für diesen Editor gilt: Um systemweite<br />

Dateien mit Root-Rechten zu verändern,<br />

stellen Sie sudo voran.<br />

In der oberen Statuszeile f<strong>in</strong>den Sie Informationen<br />

zur Datei selbst, und am unteren<br />

Rand s<strong>in</strong>d die Grundfunktionen zur<br />

besseren Übersicht aufgelistet. Anders als<br />

Nano setzt Mcedit für die Grundfunktionen<br />

nicht auf die Strg-Taste, sondern<br />

nutzt dafür die Funktionstasten [F1], [F2]<br />

usw. Bei der Navigation gibt es h<strong>in</strong>gegen<br />

kaum Unterschiede: Mit den Pfeil- und<br />

Bildlauftasten blättern Sie vor und zurück.<br />

Die Onl<strong>in</strong>ehilfe, die Sie über [F1]<br />

aufrufen, ist leider nur <strong>in</strong> Englisch verfügbar<br />

– ansonsten ist Mcedit aber sehr benutzerfreundlich.<br />

Besonders praktisch ist die Taste [F9], die<br />

am oberen Fensterrand e<strong>in</strong>e Menüleiste<br />

e<strong>in</strong>blendet. Durch die Menüs Datei, Bearbeiten,<br />

Suchen/​Ers., Befehl und Optionen<br />

navigieren Sie ebenfalls mit den Pfeiltasten.<br />

Die hervorgehobenen Buchstaben <strong>in</strong><br />

den Menüs s<strong>in</strong>d Shortcuts zu den jeweiligen<br />

Funktionen (Abbildung 3); steht im<br />

Menü S-F3 ist [Umschalt-F3] geme<strong>in</strong>t, C-u<br />

steht für [Strg-U]. (Die Buchstaben „S“<br />

und „C“ stehen dabei für die englischen<br />

Bezeichnungen [Shift] und [Ctrl] der Tasten<br />

[Umschalt] und [Strg].)<br />

Übrigens: Falls die Funktionstasten ke<strong>in</strong>e<br />

Wirkung zeigen, was z. B. passieren<br />

kann, wenn Sie sich via SSH auf e<strong>in</strong>em<br />

anderen Rechner e<strong>in</strong>loggen und dann<br />

dort den Editor starten, können Sie auch<br />

[Esc] und dann e<strong>in</strong>e der Zifferntasten [0]<br />

bis [9] drücken; das hat die gleiche Wirkung<br />

wie [F10] bzw. [F1] bis [F9].<br />

An die Arbeit<br />

Rufen Sie den Editor mit der zu bearbeitenden<br />

E<strong>in</strong>richtungsdatei auf. Dazu erlangen<br />

Sie über sudo und Passworte<strong>in</strong>gabe<br />

Adm<strong>in</strong>istratorrechte, z. B. so:<br />

sudo mcedit /etc/X11/xorg.conf<br />

Abb. 3: Komfortabel: Über das Mcedit-Menü erreichen Sie schnell sämtliche Funktionen<br />

des Texteditors. Die Tastaturshortcuts s<strong>in</strong>d jeweils farblich hervorgehoben.<br />

Verwenden Sie die Pfeil- und Bildlauftasten,<br />

um <strong>in</strong> der Datei zu navigieren. Sie lö-<br />

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