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Titel<br />
<strong>E<strong>in</strong>stieg</strong> <strong>in</strong> L<strong>in</strong>ux<br />
L<strong>in</strong>ux und W<strong>in</strong>dows – ähnlich und doch verschieden<br />
E<strong>in</strong>e Welt für sich<br />
Hans-Georg Eßer<br />
Vor den ersten Experimenten mit L<strong>in</strong>ux hilft e<strong>in</strong> Überblick, <strong>in</strong> welchen Bereichen sich L<strong>in</strong>ux<br />
und W<strong>in</strong>dows unterscheiden – und wo die Unterschiede eher unbedeutend s<strong>in</strong>d. Wir<br />
sprechen die wichtigsten Punkte an.<br />
Oft wird L<strong>in</strong>ux mit dem Spruch<br />
„verkauft“, es wäre „das bessere<br />
W<strong>in</strong>dows“. Dieser Satz ist <strong>in</strong><br />
mancher H<strong>in</strong>sicht richtig, <strong>in</strong> anderer H<strong>in</strong>sicht<br />
aber auch völlig falsch.<br />
Richtig: L<strong>in</strong>ux und W<strong>in</strong>dows s<strong>in</strong>d beides<br />
Betriebssysteme, also die Basissoftware<br />
für Ihren Computer, ohne den gar nichts<br />
geht. (Genau genommen geht schon etwas:<br />
Sie können den Rechner auch ohne<br />
Betriebssystem starten und dann mit den<br />
E<strong>in</strong>stellungen im BIOS herumspielen –<br />
mehr geht aber wirklich nicht.)<br />
Auf dieser Ebene können Sie W<strong>in</strong>dows<br />
und L<strong>in</strong>ux also vergleichen, und es gibt<br />
viele Gründe dafür, zu behaupten, dass<br />
L<strong>in</strong>ux e<strong>in</strong> besseres Betriebssystem als<br />
W<strong>in</strong>dows ist. Klassiker s<strong>in</strong>d hier Sicherheit<br />
(z. B. vor Viren, vor dem Zugriff<br />
anderer Anwender auf Ihre Dateien)<br />
und Stabilität (was Programm- und Systemabstürze<br />
oder die Möglichkeit, den<br />
Computer über Tage, Monate oder Jahre<br />
ohne Neustart durchlaufen zu lassen,<br />
betrifft).<br />
Falsch: Die häufigste Fehl<strong>in</strong>terpretation<br />
dieser Aussage(und sie ist wirklich ganz<br />
falsch) ist, dass L<strong>in</strong>ux im Grunde e<strong>in</strong><br />
verbessertes W<strong>in</strong>dows wäre. Daraus folgert<br />
man dann nämlich (immer noch<br />
falsch), dass man mit L<strong>in</strong>ux exakt dieselben<br />
D<strong>in</strong>ge wie mit W<strong>in</strong>dows tun<br />
kann – vor allem beliebige W<strong>in</strong>dows-<br />
Programme laufen lassen und beliebige<br />
W<strong>in</strong>dows-kompatible Hardware e<strong>in</strong>stöpseln<br />
und nutzen.<br />
Aus dieser Fehl<strong>in</strong>terpretation entsteht<br />
dann schnell e<strong>in</strong>e Frustquelle: „Wieso<br />
laufen Word und Excel nicht unter L<strong>in</strong>ux?<br />
Mit der setup.exe-Datei mag L<strong>in</strong>ux e<strong>in</strong>fach<br />
nichts anfangen. Und das Ballerspiel aus<br />
dem Supermarkt geht auch nicht!“<br />
Um es ganz deutlich zu sagen: L<strong>in</strong>ux ist<br />
nicht W<strong>in</strong>dows, und ohne größeren Aufwand<br />
werden W<strong>in</strong>dows-Programme<br />
nicht funktionieren! Was wollen<br />
Sie dann mit L<strong>in</strong>ux, wenn<br />
nicht mal Word, Excel<br />
und der neueste<br />
First-Person-<br />
Shooter laufen?<br />
Naja – so wie es W<strong>in</strong>dows-Programme<br />
gibt, die unter W<strong>in</strong>dows laufen,<br />
gibt es auch L<strong>in</strong>ux-Programme, die unter<br />
L<strong>in</strong>ux laufen (und übrigens nur dort –<br />
nicht unter W<strong>in</strong>dows, andersrum ist das<br />
Problem dasselbe). Und diese L<strong>in</strong>ux-Anwendungen<br />
s<strong>in</strong>d meist genauso leistungsstark<br />
wie W<strong>in</strong>dows-Anwendungen<br />
für dieselbe Aufgabe, aber sie s<strong>in</strong>d eben<br />
anders: Sie haben andere Namen, werden<br />
auf unterschiedliche Weise <strong>in</strong>stalliert,<br />
die Oberfläche mag der e<strong>in</strong>es bekannten<br />
W<strong>in</strong>dows-Programms ähneln,<br />
und die Feature-Liste stimmt auch nicht<br />
genau mit der von der W<strong>in</strong>dows-Anwendung<br />
übere<strong>in</strong>.<br />
Beim Umstieg auf L<strong>in</strong>ux bleibt manches,<br />
wie Sie es von W<strong>in</strong>dows gewohnt s<strong>in</strong>d,<br />
und manches wird ganz anders. Hier e<strong>in</strong><br />
kurzer Überblick. Die folgenden Eigenschaften<br />
von L<strong>in</strong>ux s<strong>in</strong>d ganz nah an den<br />
entsprechenden W<strong>in</strong>dows-Features.<br />
Gleich: Fenster-GUI<br />
Die „oberflächlichen“ Bedienkonzepte<br />
von W<strong>in</strong>dows und L<strong>in</strong>ux s<strong>in</strong>d fast identisch.<br />
Beim Start beider Systeme ersche<strong>in</strong>t<br />
e<strong>in</strong>e grafische Oberfläche, auf der Sie<br />
Fenster öffnen, verschieben, <strong>in</strong> der Größe<br />
verändern und per Mausklick oder mit<br />
der Tastenkomb<strong>in</strong>ation [Alt-F4] schließen<br />
können. Es gibt auch bei L<strong>in</strong>ux e<strong>in</strong> Startmenü<br />
(Abbildung 1), aus dem Sie Anwendungen<br />
aufrufen können; allerd<strong>in</strong>gs<br />
f<strong>in</strong>den Sie es nicht unbed<strong>in</strong>gt l<strong>in</strong>ks unten<br />
(wie bei W<strong>in</strong>dows bis zur Version 7).<br />
In unseren <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong>-Artikeln gehen wir<br />
davon aus, dass Sie die grafische Oberfläche<br />
KDE verwenden. (Es gibt aber auch<br />
Alternativen, z. B. Gnome, LXDE, Xfce<br />
und viele mehr, die anders aussehen und<br />
anders arbeiten.) Unser Tipp: Verwenden<br />
Sie beim <strong>E<strong>in</strong>stieg</strong> – wie empfohlen – KDE,<br />
dann können Sie maximal von den H<strong>in</strong>-<br />
<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />
01/2014