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Skript 2. MAR 2012/13

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6 Organische Chemie Seite 29<br />

6 Organische Chemie<br />

6.1 Einleitung<br />

Seit dem 18. Jahrhundert ist bekannt, dass Stoffe aus tierischen und pflanzlichen Organismen Kohlenstoff<br />

enthalten. Trotz intensiver Bemühungen gelang es damals aber nicht, solche Verbindungen der belebten<br />

Natur im Labor künstlich herzustellen. Dadurch bestätigte sich die Vorstellung, dass Verbindungen der<br />

lebenden Organismen nur mit Hilfe einer "Lebenskraft" aufgebaut werden können. Man nannte daher die<br />

betreffenden Stoffe "organische Verbindungen" und grenzte sie damit von den "anorganischen<br />

Verbindungen" der unbelebten Natur ab.<br />

1828 gelang es jedoch Wöhler die organische Verbindung Harnstoff herzustellen.<br />

N H 2<br />

NH 4 OCN<br />

N H 2<br />

C<br />

O<br />

Ammoniumcyanat<br />

(anorganisches Salz)<br />

Harnstoff<br />

(Ausscheidungsprodukt für Stickstoff beim Menschen<br />

und vielen Tieren)<br />

Mit dieser Synthese, der bald weitere folgten, war bewiesen, dass prinzipiell auch organische Verbindungen<br />

im Labor hergestellt werden können.<br />

Heute kennt man etwa 5 Millionen organische Verbindungen, und man weiss, dass die Zahl der möglichen<br />

Kohlenstoffverbindungen fast unbeschränkt gross ist.<br />

Die Gründe für die Vielzahl organischer Verbindungen sind:<br />

- Unbeschränkte Selbstbindefähigkeit des Kohlenstoffatoms. Dies ermöglicht die Ausbildung von<br />

Makromolekülen.<br />

- In vielen Kohlenstoffverbindungen sind trotz gleicher Summenformel verschiedene Atomanordnungen<br />

möglich, eine Erscheinung die als Isomerie bezeichnet wird.<br />

- Weitere Verbindungsmöglichkeiten ergeben sich durch das Auftreten von "Fremdatomen" (O, N,<br />

seltener S, P) in oder an den Kohlenstoffketten oder Ringen.<br />

Organische Verbindungen besitzen folgende charakteristische Merkmale:<br />

- Sie sind in der Regel brennbar und russen beim Verbrennen.<br />

- Sie zersetzen sich unter der Einwirkung von Hitze oder starken Säuren oder Basen.<br />

- Sie besitzen meist einen typischen Geruch.<br />

- Sie weisen in Lösung kaum elektrische Leitfähigkeit auf.<br />

- Sie besitzen tiefe Schmelz- oder Siedepunkte.<br />

Die Eigenschaften organischer Verbindungen werden weniger durch das Molekülgerüst bestimmt als durch<br />

reaktive Molekülteile, die funktionellen Gruppen. Die funktionellen Gruppen sind Atomgruppen, die nicht<br />

nur aus C und H bestehen, sondern noch zusätzliche Atomarten enthalten. Durch Zusammenfassen von<br />

Verbindungen mit gleicher funktioneller Gruppe zu Stoffklassen lässt sich die Vielzahl organischer<br />

Verbindungen übersichtlich ordnen.<br />

Aufgabe:<br />

1. Zeichne folgende Verbindungen:<br />

Butanol, Methylpropylether, Ethandisäure, Pentan-2,4-diol, 2,3-Dimethyl-pentan,<br />

2-Hydroxybutansäure, Hexa-2,4-dien, Propanal, Butan-2,3-dion, Ethylamin, Propin.

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