Skript 2. MAR 2012/13
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6 Organische Chemie Seite 35<br />
- Die Siedetemperatur der Alkohole liegt viel höher als bei Alkanen ähnlicher Grösse, da zwischen den<br />
OH-Gruppen Wasserstoffbrücken ausgebildet werden.<br />
- Mit steigender Grösse des Alkylrests nimmt der Einfluss der funktionellen Gruppe auf die Stoffeigenschaften<br />
ab. Langkettige Alkanole ähneln den entsprechenden Alkanen.<br />
Methanol<br />
Methanol unterscheidet sich im Geschmack kaum von Ethanol, ist<br />
für den Menschen aber sehr giftig. Bereits 30 - 50 ml Methanol sind<br />
tödlich. Die Giftwirkung zeigt sich jedoch erst nach ca. 20 Stunden.<br />
Ethanol<br />
Zu Genusszwecken in alkoholischen Getränken. Brennspiritus,<br />
Lösungsmittel für Farben, Reinigungs- und Desinfektionsmittel,<br />
Treibstoff.<br />
Alkohole bilden eine homologe Reihe mit der allgemeinen Summenformel C n H 2n+1 OH.<br />
Die Hydroxylgruppe ist die funktionelle Gruppe der Alkohole.<br />
Isomerie bei Alkoholen: Die Isomeren Butan-1-ol und Butan-2-ol unterscheiden sich in chemischen<br />
Reaktionen teilweise erheblich. Das Reaktionsverhalten wird offensichtlich auch durch die Stellung der<br />
Hydroxylgruppe bestimmt. Man unterscheidet drei Klassen von Alkanolen:<br />
Primäre Alkohole:<br />
Das Kohlenstoffatom, das die Hydroxylgruppe trägt, ist<br />
nur mit einem weiteren C-Atom verbunden.<br />
Beispiel: Butan-1-ol<br />
OH<br />
Sekundäre Alkohole: Das Kohlenstoffatom, das die Hydroxylgruppe trägt, ist<br />
mit zwei C-Atomen verbunden.<br />
Beispiel: Butan-2-ol.<br />
OH<br />
Tertiäre Alkohole:<br />
Das Kohlenstoffatom, das die Hydroxylgruppe trägt, ist<br />
mit drei weiteren C-Atomen verbunden. Beispiel: 2-<br />
Methylpropan-2-ol.<br />
OH<br />
Unter Isomerie versteht man die Tatsache, dass bei gleicher Summenformel unterschiedliche Stoffteilchen<br />
existieren. Isomere unterschiedlicher Atomsequenz nennt man Strukturisomere (Konstitutionsisomere).<br />
Mehrwertige Alkohole: Alkohole, die mehr als eine Hydroxylgruppe im Molekül aufweisen, werden<br />
mehrwertig genannt. Dabei finden sich die Hydroxylgruppen an verschiedenen C-Atomen.<br />
Nach der Erlenmeyer-Regel sind Verbindungen mit zwei Hydroxylgruppen am selben C-Atom nicht stabil.<br />
Ethan-1,2-diol<br />
(Ethylenglycol)<br />
Propan-1,2,3-triol<br />
(Glycerin)<br />
Frostschutzmittel (Schmelzpunkt -15,6°C,<br />
Siedepunkt 197°C)<br />
Dickflüssige, süssliche Flüssigkeit. Nicht nur gut<br />
wasserlöslich, sondern sogar hygroskopisch.<br />
Experiment: Nachweis mehrwertiger Alkohole<br />
Einige Tropfen eines Alkohols (Ethanol und Ethandiol) werden zu 1 ml CuSO 4 -Lösung (c = 0.5 mol · l –1 )<br />
gegeben. Danach wird mit Natronlauge (c = 1 mol · l –1 ) aufgefüllt und geschüttelt.<br />
Bei Ethanol zeigt sich die übliche Blaufärbung des Cu 2+ -Aquakomplexes, bei Ethandiol färbt sich die<br />
Lösung tiefblau. Diese Farbe wird durch wasserlösliche Cu 2+ -Chelat-Komplexe hervorgerufen.