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Skript 2. MAR 2012/13

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6 Organische Chemie Seite 49<br />

6.8 Seifen<br />

Ausgangsstoffe für die Seifenherstellung sind vor allem pflanzliche Fette und Öle, die unter Zugabe<br />

von Natronlauge oder Kalilauge stundenlang gekocht werden. Dabei werden die Fette als natürliche<br />

Ester in Glycerin und Fettsäuren gespalten. Von diesem Verfahren stammt der früher gebräuchliche<br />

Ausdruck Verseifung für die Hydrolyse der Ester.<br />

Mit Natronlauge erhält man feste Kernseife, mit Kalilauge dagegen Schmierseife:<br />

H 2 C O<br />

HC O<br />

H 2 C O<br />

O<br />

C<br />

O<br />

C<br />

O<br />

C<br />

C 17 H 35<br />

H 2 C OH<br />

C 17 H 35 + 3 Na + + 3 OH -<br />

3 C 17 H 35 COO - + 3 Na + + HC OH<br />

C 17 H 35<br />

H 2 C OH<br />

Glycerintristearat + 3 NaOH 3 Natriumstearat + Glycerin<br />

Seifen sind Natrium- oder Kaliumsalze der höheren Fettsäuren.<br />

Nachteile von Seifen:<br />

- In hartem Wasser reagieren die für die Waschwirkung entscheidenden Fettsäureanionen mit den<br />

Ca 2+ -Ionen des Wassers zu schwerlöslichen Salzen, den Kalkseifen. Dadurch wird ein Teil der<br />

Seife nutzlos verbraucht, andererseits lagert sich die Kalkseife als "Grauschleier" auf der Wäsche<br />

ab.<br />

2 C 17 H 35 COO – + Ca 2+ (C 17 H 35 COO) 2 Ca<br />

- In saurem Wasser werden die Carboxylat-Anionen protoniert. Die sich bildenden Fettsäuren<br />

scheiden sich im Wasser als weisse Flocken ab.<br />

C 17 H 35 COO – + H 3 O + C 17 H 35 COOH + H 2 O<br />

- Seifen wirken alkalisch:<br />

C 17 H 35 COO – + H 2 O C 17 H 35 COOH + OH-<br />

Grenzflächenaktivität: Grenzflächenaktive Stoffe wie Seifen nennt man Tenside. Sie reichern sich<br />

an Grenzflächen an. Taucht man z.B. ein Stück Kernseife in Wasser, dessen Oberfläche mit einem<br />

Pulver bestreut wurde, so bewegt sich das Pulver sofort von der Seife weg. Das Tensid besetzt die<br />

Grenzfläche zwischen Wasser und Luft. Dabei bilden sich zwischen den Carboxylatgruppen und den<br />

Wassermolekülen Wasserstoffbrücken. Die unpolaren Alkylreste sind hydrophob und ragen aus der<br />

Oberfläche des Wassers heraus. Dasselbe geschieht auch an der Grenzfläche zwischen einer polaren<br />

und einer unpolaren Lösung (z. B. Wasser und Benzol).

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