OÖ Sozialratgeber 2014
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Verminderungen und Befreiungen<br />
A.5. Verminderungen und<br />
Befreiungen<br />
A.5.1. Befreiung von der Rezeptgebühr<br />
und vom Service-Entgelt für die e-Card<br />
Im Jahr <strong>2014</strong> beträgt die Rezeptgebühr € 5,40.<br />
Das Service-Entgelt für die e-Card beträgt (nur<br />
für ASVG-Versicherte) <strong>2014</strong> € 10,30 und für 2015<br />
€ 10,55.<br />
Auf Antrag können <strong>2014</strong> folgende Personen<br />
von der Rezeptgebühr befreit werden:<br />
Personen, deren monatliche Nettoeinkünfte folgende<br />
Grenzwerte nicht übersteigen:<br />
Alleinstehende € 857,73<br />
Ehepaare bzw.<br />
Lebensgefährten € 1.286,03<br />
Bei Personen, die infolge von Leiden oder<br />
Gebrechen überdurchschnittliche Ausgaben nachweisen,<br />
erhöhen sich diese Grenzbeträge:<br />
Alleinstehende € 986,39<br />
Ehepaare bzw.<br />
Lebensgefährten € 1.478,93<br />
Alle diese Grenzbeträge erhöhen sich für jedes im<br />
Haushalt lebende unversorgte Kind<br />
um € 132,34<br />
• z Zivildienstleistende und deren anspruchsberechtigte<br />
Angehörige<br />
Der Gesetzgeber hat aber eine zusätzliche<br />
Möglichkeit geschaffen, damit mehr<br />
Versicherte als bisher von der Rezeptgebühr<br />
befreit werden. Speziell Menschen mit hohem<br />
Medikamentenbedarf und geringem Einkommen<br />
werden damit spürbar entlastet. Für jeden<br />
Versicherten wird künftig ein Konto der bezahlten<br />
Rezeptgebühren geführt. Diese werden mit<br />
dem Nettoeinkommen verglichen. Sobald die addierten<br />
bezahlten Rezeptgebühren in einem<br />
Kalenderjahr 2% des Jahresnettoeinkommens<br />
erreichen, tritt für das restliche Kalenderjahr<br />
ohne Antrag eine Befreiung ein. Sobald die<br />
Befreiung im System errechnet wurde, wird sie<br />
dem/der Arzt/Ärztin über das e-Card-System beim<br />
Ausstellen eines Rezepts angezeigt. Der/Die Arzt/<br />
Ärztin vermerkt die Befreiung auf dem Rezept,<br />
der/die Versicherte muss in der Apotheke keine<br />
Rezeptgebühr mehr bezahlen.<br />
Bei Personen, deren Jahresnettoeinkommen<br />
unter dem Zwölffachen des Einzelrichtsatzes<br />
für die Ausgleichszulage liegt, wird die<br />
Rezeptgebührenobergrenze vom Zwölffachen<br />
dieses Richtsatzes berechnet. Dies ist die für alle<br />
Personen geltende Mindestobergrenze.<br />
• Gebietskrankenkasse <strong>OÖ</strong><br />
www.ooegkk.at<br />
MEHR INFORMATIONEN<br />
Leben mit dem/der Antragsteller/in Personen im<br />
Haushalt, die über ein eigenes Einkommen verfügen,<br />
so wird dieses Einkommen ebenfalls aliquot<br />
angerechnet.<br />
Formlos und ohne Antrag sind folgende Personen<br />
von der Rezeptgebühr befreit:<br />
• z Personen, bei denen schon in anderem<br />
Zusammenhang eine besondere soziale<br />
Schutzbedürftigkeit festgestellt wurde,<br />
zum Beispiel PensionsbezieherInnen mit<br />
Ausgleichszulage.<br />
• z PatientInnen mit einer anzeigepflichtigen übertragbaren<br />
Krankheit<br />
A.5.2. Befreiung vom Kostenanteil für<br />
Heilbehelfe<br />
Der Kostenanteil des/der Versicherten für<br />
Heilbehelfe (ausgenommen Sehbehelfe) beträgt<br />
10%, aber mindestens € 30,20, der Selbstbehalt<br />
bei Brillen und Kontaktlinsen beträgt 10%, aber<br />
mindestens € 90,60.<br />
Für Kinder unter 15 Jahren, für Kinder mit erhöhter<br />
Familienbeihilfe sowie für Personen, die wegen<br />
besonderer sozialer Schutzbedürftigkeit von der<br />
Rezeptgebühr befreit sind, gibt es keine Kostenbe<br />
teiligung.<br />
<strong>OÖ</strong> <strong>Sozialratgeber</strong> <strong>2014</strong>