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Real Estate 2013 - Fokus-Media

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Gast bei uns buchen?“ – „Da sind wir auf<br />

künstlerische Gestaltung und Nachhaltigkeit<br />

gekommen, und das hat sich bezahlt<br />

gemacht“, erläutert Roman Mayerhofer,<br />

Leiter des Hotels. Thomas Reisenzahn,<br />

Geschäftsführer des Österreichischen Hoteliersverbands,<br />

freut sich über jenes Beispiel<br />

und fordert von seinen Verbandsmitgliedern<br />

Eigeninitiative nach diesem<br />

Vorbild: „Ich muss mich trauen und Strategien<br />

entwickeln, um aus dem Mittelmaß<br />

herauszukommen, wobei es da viele Möglichkeiten<br />

gibt, vom Marketing bis hin zur<br />

Architektur.“<br />

KLARE POSITIONIERUNG. Hoteldirektor<br />

Gerhard Zeilinger, der als Vertreter der<br />

Hotelkette Motel One auf dem Podium<br />

Platz genommen hatte, braucht sich dahingehend<br />

nichts vorwerfen zu lassen:<br />

„Als Marke werden wir in zweieinhalb<br />

Jahren 1.700 Betten haben und damit<br />

größenmäßig die Nummer zwei in Wien<br />

werden.“ Dadurch sei allerdings eine gewisse<br />

Angst vor einer Übermacht seitens<br />

der Mitbewerber festzustellen. Selber<br />

sehe man sich allerdings mehr als Ergänzung<br />

zum vorhandenen Markt. Wer eine<br />

klare Positionierung hat, der müsse sich<br />

nicht fürchten. „Unser Konzept funktioniert<br />

aufgrund der Flächeneffizienz, Top-<br />

Lagen und der Festpreisgarantie“, gibt es<br />

vom erfolgsverwöhnten Manager auch<br />

Einblicke in die strategischen Belange.<br />

Für ihn ist auch die Abgrenzung bei der<br />

An gebotsgestaltung wesentlich, wo „gewisse<br />

Unterschiede“ einfach da sind: „Etwas,<br />

das wir als Kettenhotel mit 500 Zimmern<br />

nicht so leben können, ist persönliches<br />

Service – und da ist ein unternehmer<br />

geführter Betrieb mit deutlich weniger<br />

Zimmern immer im Vorteil.“ Beim<br />

Preis soll man sich hingegen auf sein Lifestylehotel<br />

besser verlassen können. Diese<br />

gelten dort als fix, wobei es Unterschiede<br />

sehr wohl gibt, und zwar je nach Hotellage<br />

und auch wenn Großereignisse in der<br />

Stadt sind. Das Projekt Elisabethstraße<br />

welches derzeit in der Wiener City errichtet<br />

wird, hält für die Übernachtung 79<br />

Euro als Zimmerpreis bereit. Bei jener<br />

Lage sei das immer noch „Low Budget“.<br />

Mit jener Preisstrategie und ganz ohne<br />

Boutiquehotel Stadthalle. Der nachhaltig geführte Betrieb des Stadthallenhotels hat für<br />

Furore in den Medien gesorgt. Die Hoteliersvereinigung empfiehlt, solche eigenen Strategien<br />

zu entwickeln, um sich am enger werdenden Wiener Hotelleriemarkt zu behaupten.<br />

„Sternbild“ steht man am Markt jedenfalls<br />

recht allein da. Für Philipp Patzel<br />

vom Beherbergungsunternehmen Hollmann<br />

Beletage wäre Erfolg hingegen nicht<br />

wirklich preisabhängig. Sein Haus soll<br />

mehr bieten als nur Übernachtungsmöglichkeiten:<br />

„Wenn ein Hotelier bei seinem<br />

Angebot als Erstes von Sternekategorie,<br />

Zimmerzahl und Lage spricht, klingt das<br />

problematisch.“ Im Prinzip würde in solchen<br />

Fällen schon einmal die Profilierung<br />

fehlen, und man wisse dann auch nicht,<br />

worauf es ankomme. „Zur Preisdurchsetzung<br />

braucht es aber Mut, den man ja nur<br />

aufbringt, wenn man ein passendes Profil<br />

hat“, so der Hotelmanager.<br />

NEUE HOTELS FÜR DIE ZUKUNFT. Das<br />

Park Hyatt Wien, welches in das denkmalgeschützte<br />

Gebäude der ehemaligen Länderbank-Zentrale<br />

in der Innenstadt Wiens<br />

zieht, ist wieder ein anderer Fall und ein<br />

Beispiel der eingangs erwähnten Klassehotels,<br />

die in Wien für Furore sorgen.<br />

Das 5-Sterne-Luxushotel, steht kurz vor<br />

seiner Eröffnung und wird das siebente<br />

Haus der US-amerikanischen Hotelkette<br />

in Europa. Es bietet insgesamt 143 Zimmer,<br />

darunter 35 Suiten, in denkmalgeschütztem<br />

Ambiente. Beim Projektentwickler,<br />

der Signa-Holding, gibt man sich<br />

optimistisch, was den Betriebsstart betrifft.<br />

Deren Projektmanager Dietmar<br />

Ploberger meint: „Es kommt darauf an,<br />

welches Hotelprojekt man entwickelt,<br />

damit es sich am Markt behauptet.“ Wichtig<br />

sei aus planerischer Sicht, das Haus<br />

nicht zu sehr auf nur einen Vertragspartner<br />

hinzutrimmen. Es gäbe hier mit dem<br />

Fondsmodell auch alternative Formen der<br />

Finanzierung. Auch Gerhard Zeilinger<br />

von Motel One sind Existenzängste fremd<br />

und er schätzt den Wiener Markt mittelfristig<br />

als sehr positiv ein. Allerdings vergaß<br />

jener Podiumsvertreter bei der eingangs<br />

erwähnten Veranstaltung nicht<br />

darauf, zu erinnern, dass möglichst in den<br />

Ausbau der Tourismusinfrastruktur zu<br />

investieren sei. Auch wenn also dahingehend<br />

argumentiert wird, dass dank solcher<br />

Maßnahmen langfristig das hinzukommende<br />

Bettenangebot hinter der<br />

Nachfragesteigerung ohnedies zurückbleibt,<br />

ist mit einiger Bewegung in der<br />

Wiener Hotellandschaft zu rechnen. Von<br />

weiteren Kapazitätsausweitungen mit<br />

einigen tausend zusätzlichen Gästezimmern<br />

für Wiens Hotellerie ist die Rede.<br />

Vor jenem Vordergrund bleibt nur zu<br />

hoffen, dass die gerade verzeichneten<br />

Gästerückgänge mit wechselhaftem Aprilwetter<br />

zu tun hatten ...<br />

n<br />

REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 21

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