Fact Book Pfandbrief - Verband deutscher Pfandbriefbanken

Das Pfandbriefgesetz enthält den rechtlichen Rahmen für alle Pfandbriefemittenten.
Mit seiner Einführung brachte es eine Erweiterung der Aufgaben
der Bankenaufsicht. Der Beitrag schildert, wie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BaFin) organisatorisch eine einheitliche Aufsicht
über alle Pfandbriefemittenten sicherstellt.
Bedeutung des Pfandbriefs, insbesondere für den Finanzplatz Deutschland
Der Pfandbrief ist seit vielen Jahrzehnten ein Vorzeigeprodukt des Finanzplatzes Deutschland.
Im internationalen Vergleich ist der deutsche Pfandbrief nach wie vor die Benchmark, an der
es sich zu messen gilt.
Der Pfandbrief ist gleichermaßen lukrativ für die Emittenten und für die Investoren, da er
trotz seiner hohen Ausfallsicherheit, im Vergleich insbesondere zu Staatsanleihen, eine attraktive
Verzinsung bieten kann. Für die Emittenten ist insbesondere interessant, dass der Pfandbrief
– nicht zuletzt aufgrund der besonderen Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BaFin) – im Rahmen der Eigenkapitalunterlegungspflichten
privilegiert behandelt wird.
Die besondere Bedeutung des Pfandbriefs zeigt sich auch darin, dass in den letzten Jahren
viele – insbesondere außereuropäische – Jurisdiktionen dem deutschen Vorbild gefolgt sind
und einen gesetzlichen Rahmen für die Refinanzierung über ähnliche Produkte, sogenannte
Covered Bonds, geschaffen haben. Dass volumenmäßig außerhalb Deutschlands dabei höhere
Wachstumsraten von Covered Bond-Emissionen erzielt werden, dürfte u. a. darin begründet
sein, dass sich der deutsche Pfandbriefumlauf nach Übertreibungen beim Öffentlichen Pfandbrief
derzeit konsolidiert.
Auch die fortgesetzten gesetzgeberischen Bemühungen in Deutschland durch die letzten
Novellen des Pfandbriefgesetzes (PfandBG), durch zielführende qualitätssichernde Maßnahmen
die Sicherheit und Liquidität der von der Pfandbriefbank in der Insolvenz separierten
Deckungsmassen weiter zu verbessern, wirken sich positiv aus. Durch Ergänzungen des
Pfandbriefgesetzes wurde beispielsweise bestimmt, dass die Banklizenz für die Deckungsmassen
erhalten bleibt. Die Deckungsmassen werden damit aber nicht zu einer neuen juristischen
Person, sondern bleiben ein besonderer Teil der Pfandbriefbank („Teilbank“), für welche
jeweils der Begriff „Pfandbriefbank mit beschränkter Geschäftstätigkeit“ verwendet werden
soll.
Hierdurch wurde es dem Sachwalter, der für diese „Teilbank“ im Geschäftsverkehr auftritt,
ermöglicht, sich im Fall der Insolvenz der Pfandbriefbank liquide Mittel zur zeitgerechten
Bedienung der ausstehenden Pfandbriefe zu beschaffen.
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