Fact Book Pfandbrief - Verband deutscher Pfandbriefbanken
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Spreaddeterminanten von Covered Bonds<br />
Nettoneuemissionen (r.Sk.) iBoxx € Germany Covered (l.Sk.) iBoxx € Covered (l.Sk.)<br />
250<br />
30<br />
Asset Swap Spread in Basispunkten<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
-50<br />
04.08 10.08 04.09 10.09 04.10 10.10 04.11 10.11 04.12 10.12 04.13<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
in Milliarden Euro<br />
Quelle: Markit, Dealogic, DZ BANK<br />
64<br />
Es zeigt sich, dass der Zeitraum Mitte 2008 bis Mitte 2009, der durch hohe negative Nettoneuemissionsvolumina<br />
geprägt war, entgegen der Vermutung nicht mit Spreadeinengungen am<br />
Sekundärmarkt einherging. Die beginnende Bankenkrise hatte in diesem Zeitraum offenbar<br />
einen stärkeren Einfluss auf die Spreadperformance am Covered Bond Markt. In einer zweiten,<br />
kurzen Phase negativer Nettoneuemissionsvolumina im Verlauf des Jahres 2010 haben sich die<br />
Spreads im europäischen Covered Bonds-Markt ebenso ausgeweitet während sich die Spreads<br />
im <strong>Pfandbrief</strong>segment seitwärts entwickelt haben. Auch hier findet die These, negative Nettoneuemissionsvolumina<br />
bewirken Spreadeinengungen am Sekundärmarkt, keine Bestätigung.<br />
Der Befund ändert sich allerdings bei der Betrachtung der Spreadentwicklung über weite Teile<br />
des Jahres 2012 bis April 2013. Hier haben sich die Covered Bond-Spreads stark eingeengt<br />
während die Nettoneuemissionsvolumina am Primärmarkt zunächst sukzessive abgenommen<br />
und dann sogar hohe negative Werte angenommen haben. Zu beachten ist allerdings, dass in<br />
diesem Zeitraum die Nachfrage nach Covered Bonds durch eine hohe Liquidität – begünstigt<br />
durch diverse Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (z. B. die Langfristigen Refinanzierungsgeschäfte<br />
(LTROs)) – ohnehin spürbar gestiegen war. Dennoch darf davon ausgegangen<br />
werden, dass in dieser Marktphase die rückläufige Entwicklung der Nettoneuemissionsvolumina<br />
den liquiditätsinduzierten Nachfrageüberhang und die dadurch ausgelöste Spreadeinengungstendenz<br />
verstärkt hat. Dass Primärmarktaktivitäten keine direkten Spreadbewegungen<br />
im Sekundärmarkt auslösen, zeigt sich auch in Phasen mit hohen Nettoneuemissionsvolumina.<br />
Hier haben sich Spreads gedeckter Bankschuldverschreibungen keineswegs grundsätzlich<br />
ausgeweitet, es ist durchaus auch zu größeren Spreadeinengungen gekommen. Ein markantes<br />
Beispiel ist der April 2009 und die Folgemonate: Nach der Ankündigung des ersten Covered<br />
Bond-Ankaufprogramms der Europäische Zentralbank haben die Neuemissionen drastisch<br />
zugenommen und sich die Spreads am Sekundärmarkt zugleich eingeengt. Zusammenfassend<br />
können Veränderungen der Emissionstätigkeit im Primärmarkt durchaus als trendverstärkender,<br />
aber nicht als auslösender Faktor übergeordneter Spreadtrends im Sekundärmarkt aufgefasst<br />
werden.