Fact Book Pfandbrief - Verband deutscher Pfandbriefbanken

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Anleger Roundtable Marcus Szyska, Signal Iduna Asset Management Mark-Thorsten Heß, Alte Leipziger Lebensversicherung Jürgen Müller, BayernInvest Kapitalanlagegesellschaft mbH moderiert von Sabrina Miehs, Covered Bond Analyst, Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) 42
Für professionelle Investoren sind regulatorische Vorteile ebenso wie die Transparenz der Deckungsmassen und das Geschäftsmodell der Emittenten entscheidend für die Anlage in Pfandbriefen. Angesichts der jüngsten Erfahrungen mit Bankenrestrukturierungen wird es als eine der großen Herausforderungen gesehen, die Wahrnehmung der Pfandbriefe als sicheren Hafen zu festigen. In der Roundtable-Diskussion beziehen Anlageprofis Stellung zu diesen und anderen aktuellen Fragen. Der Tenor der Antworten spiegelt das große Vertrauen der Anleger in diese Assetklasse wider. 1. Wie stehen Sie zur Entwicklung der Pfandbrief-Spreads absolut und relativ zu anderen Covered Bonds? Mark-Thorsten Heß (MTH): Es ist auffallend, dass der Refinanzierungsbedarf der von uns favorisierten Pfandbriefbanken deutlich zurückgegangen ist und sich dadurch auch die Spreads reduziert haben. Im Vergleich zu den Privatplatzierungen deutscher Bundesländer haben Direktemissionen von Pfandbriefbanken für uns unter Spread- / Risikogesichtspunkten an Attraktivität eingebüßt. Jürgen Müller (JM): Pfandbriefe sind aktuell teuer. Aus meiner Sicht ist das weitere Einengungspotential zu Asset Swap und deutschen Staatsanleihen relativ begrenzt. Das negative Emissionsvolumen stellt jedoch einen gewissen Stabilisator für weiterhin enge Risikoaufschläge dar. 43 2. Wie sehen Sie die Ratingentwicklung am Pfandbriefmarkt in jüngerer Zeit? JM: Die Ratingmigration ist in vollem Gange. In Deutschland kommt der Ratingdruck vom Emittenten-Rating und noch nicht vom Länder-Rating wie in anderen europäischen Staaten. „AAA“-Ratings sind für Pfandbriefe nicht mehr „selbstverständlich“. Solange aber noch mindestens ein „AA“-Rating auf dem Papier steht, erwarte ich aufgrund sich abzeichnender gesetzlicher Vorgaben (Basell III und Solvency II) keine großen Unterschiede der Risikoaufschläge in diesem Bereich. MTH: Wir wollen auf einer Pfandbriefemission mindestens ein Rating der drei großen Ratingagenturen sehen, wobei das schlechteste nicht unter ‚AA‘ liegen sollte. Die Herabstufungen von Pfandbriefen erfolgten oftmals aufgrund von schlechteren Bankenratings und gestiegenen Überdeckungsanforderungen der Ratingagenturen. Für uns sind aber neben dem Rating auch das Geschäftsmodell der Bank, die Struktur der Deckungsmassen sowie die Zugehörigkeit zu einer Banken- oder Institutsgruppe sehr wichtig. Marcus Szyska (MS): Aus meiner Sicht ist der aktuelle Ratingtrend aufgrund der Methoden der Ratingagenturen nicht verwunderlich. In naher Zukunft rechne ich aber aufgrund der leichten Entspannung am Kapitalmarkt mit einem Stopp dieser negativen Entwicklung. Für eine Anhebung der Ratings auf breiter Front ist es aber noch zu früh.
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