Fact Book Pfandbrief - Verband deutscher Pfandbriefbanken

Jan Bettink | präsident
Neben dem unsicheren Marktumfeld gilt die Aufmerksamkeit der Pfandbriefbanken
derzeit immer noch dem sich dynamisch entwickelnden regulatorischen
Rahmen ihres Geschäfts. Am 1. Januar 2014 werden mit dem CRD-IV Umsetzungsgesetz
die Vorgaben des Baseler Ausschusses zur Verschärfung der Eigenkapitalregeln
in deutsches Recht umgesetzt. In dem Gesetzespaket ist auch die
dritte Novelle des Pfandbriefgesetzes enthalten, die unter anderem die Ausweitung
der Transparenzvorschriften umfasst. Gemeinsame Anstrengungen von
Anlegern und Emittenten haben hier im Laufe der parlamentarischen Beratungen
Vereinfachungen bzw. Ergänzungen des Gesetzesentwurfs bewirkt.
5
Nach der Verabschiedung und dem absehbaren Inkrafttreten des neuen Eigenkapitalregimes
gilt das Augenmerk und der Gestaltungswille der Regulierer
dem Thema Finanzstabilität. Dabei wird der Verlustbeteiligung von Bankgläubigern
(bail-in) und der Frage der Belastung bzw. Verpfändung von Bankaktiva
(asset encumbrance) eine wichtige Rolle für die Stärkung der Finanzstabilität
zugewiesen. Die Debatten hierüber werden zurzeit intensiv geführt. Die Krisen-
Management Richtlinie bezweckt im Falle einer Bankinsolvenz, die erneute
Inanspruchnahme der Steuerzahler zu vermeiden, indem auch Bankgläubiger –
Inhaber von Bankschuldverschreibungen und ab einem bestimmten Niveau auch
Einleger – zur Deckung angefallener Verluste herangezogen werden können.
Das zentrale Anliegen der Pfandbriefbanken ist dabei, eine uneingeschränkte
Ausnahme für Pfandbriefe zu erreichen, so dass sie nicht zur Deckung von
Verlusten herangezogen werden dürfen. Schließlich ist die Verlässlichkeit der
vollen Rückzahlung eine wesentliche Eigenschaft des Produkts. Die Pfandbriefbanken
werden sich in den anstehenden Trilog-Verhandlungen von Kommission,
Rat und Europäischem Parlament daher weiter dafür einsetzen, Pfandbriefe
und Covered Bonds von einem künftigen bail-in Regime auszunehmen.