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<strong>LOK</strong>OMOTIVEN IM I. WELTKRIEG<br />
Entgleisung auf der Strecke Cuprija – Ravna Reka im zentralserbischen Bergland: Von den zwölf B’B-<br />
Malletloks aus den Jahren 1906 – 11 von Henschel und Hohenzollern für 760-mm-Spur ist eine zur<br />
Hangseite umgekippt und so zum Glück nicht in den Abgrund gestürzt. Eine Schwesterlok hat die<br />
Hilfsmannschaft zugeführt. Bald wird die wichtige Schmalspurbahn wieder betriebsfähig sein<br />
Sowohl für die Versorgung der nahen Front als<br />
auch für die Kriegswirtschaft wurde das engmaschige<br />
Netz von Schmalspurbahnen in Belgien<br />
und Nordfrankreich bedeutsam. Die vorhandenen<br />
Lokomotiven mit den Spurweiten 850 und 1 .000<br />
mm, (Mitte 1 91 6 waren es 231 Exemplare), teilweise<br />
noch kastenförmige Exemplaren der Straßenbahnbauart,<br />
wurden intensiv eingesetzt. Insbesondere<br />
für die von Norden direkt auf Verdun zielende<br />
Bahn im Tal der Maas wurden Meterspurloks von<br />
mehreren deutschen Kleinbahnen nach Frankreich<br />
beordert.<br />
Die staatlichen Lokomotiven Österreich-Ungarns<br />
(Bestände zu Kriegsbeginn kkStB 7.599 und<br />
MÁV 4.333 Stück) genügten nur gerade eben für<br />
den Heimatbetrieb. Für den Besatzungsbetrieb auf<br />
dem Balkan mussten deutsche Lokomotiven aushelfen.<br />
Neubeschaffungen konzentrierten sich auf<br />
die österreichischen 429.900, 1 70 und 80.900<br />
(1 ’C1 ’h2, 1 ’Dn2v und Eh2) und die ungarische 324<br />
(1 ’C1 ’h2). Für die Eisenbahner der Mittelmächte<br />
auffällig und ungewohnt waren die erbeuteten russischen<br />
Breitspurloks. Zahlenmäßig blieben sie jedoch<br />
belanglos.<br />
Eminent wichtig: Schmalspurbahnen<br />
Sowohl an der gesamten Westfront als auch an der<br />
Ostfront von der baltischen Ostseeküste bis Rumänien<br />
als auch an der gegen Griechenland stabilisierten<br />
Mazedonienfront wurde zur unmittelbaren<br />
Versorgung der Front ein engmaschiges und nahezu<br />
täglich aktualisiertes Netz von Feld- und Förderbahnen<br />
mit 600 mm Spurweite betrieben. Hierfür<br />
wurden die schon vor 1 91 4 entwickelte „Brigadelok“<br />
(Dn2t) und die zweiachsigen Benzolloks<br />
insbesondere der Gasmotorenfabrik Deutz in jeweils<br />
etwa 2.000 Exemplaren beschafft.<br />
Nur wenige Vollbahnloks wurden im Ersten<br />
Weltkrieg Opfer des Artilleriebeschusses oder des<br />
Abwurfs von Bomben. Wir sehen hier eine<br />
Maschine, die so sehr zerstört ist, dass nähere<br />
Angaben über Herkunft nicht mehr möglich sind<br />
<strong>LOK</strong><strong>Magazin</strong> 09 | 2014<br />
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