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LOK Magazin Berlin-Dresden (Vorschau)

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FAHRZEUGPORTRÄT<br />

Mehrfach gerissen und wieder geklebt – gerade deshalb hat diese Originalzeichnung von Skoda ihren<br />

Charme: Ansichten von der Zweisystemlokomotive mit den wichtigsten Abmessungen Archiv Ingo Wlodasch<br />

erste planmäßige Zug elektrisch die Grenze überquerte,<br />

gab es die DDR schon gar nicht mehr.<br />

Mit dem Einsatz der Zweisystemloks konnte der<br />

Aufenthalt in Bad Schandau, der nun auch für die<br />

Grenzkontrolle nicht mehr nötig war, auf wenige<br />

Minuten reduziert werden. In Verbindung mit ers -<br />

ten Ausbaumaßnahmen an der Strecke verkürzte<br />

sich die Fahrzeit von <strong>Dresden</strong> nach Prag (Bahnhof<br />

Holesovice) von 3:1 5 auf 2:58 Stunden.<br />

Ganze Stunde eingespart bis heute<br />

Nach dem Wegfall des noch ein Jahr bestehenden<br />

tschechoslowakischen Kontrollaufenthaltes in Decin<br />

konnte der Lokdurchlauf voll in die Fahrzeitverkürzung<br />

einfließen, die für den „Vindobona“ als<br />

damals schnellsten Zug zwischen <strong>Dresden</strong> und<br />

Prag nur noch 2:40 Stunden betrug. Heute sind es<br />

übrigens nur noch 2:1 1 Stunden.<br />

180: FAKTEN UND HAUPTDATEN<br />

Nummern 180 001 – 020<br />

Achsformel<br />

Bo’Bo’<br />

Länge über Puffer<br />

16.800 mm<br />

Dienstmasse<br />

84 t<br />

Höchstgeschwindigkeit 120 km/h (180 001: 160 km/h)<br />

Stundenleistung<br />

3.260 kW<br />

Dauerleistung<br />

3.080 kW<br />

Anfahrzugkraft<br />

280 kN<br />

Stromsystem<br />

15 kV 16,7 Hz Wechselstrom<br />

3 kV Gleichstrom<br />

Anzahl der Fahrmotoren 4<br />

Antrieb<br />

Kardanantrieb in Hohlwelle<br />

Widerstandsbremse 2.200 kW<br />

Zugsicherung<br />

PZ 80 R<br />

180 001 (verkauft an CD, jetzt 371 201)<br />

Bereits 1 992 wurden von den 1 9 DR-Serienloks<br />

1 3 in planmäßigen Umläufen eingesetzt. Haupt -<br />

einsatzgebiet war von Anbeginn die Elbtalstrecke<br />

zwischen <strong>Dresden</strong> und Decin. Das klackende<br />

Schaltwerk beim Anfahren, die nur auf einer Lokseite<br />

angebrachten Lüfter, der hohe, fast schrille<br />

Heulton beim Fahren unter Last und das markantkantige,<br />

mit keiner deutschen Lok vergleichbare<br />

Antlitz der auf Speichenrädern daherkommenden<br />

Loks waren für deutsche Empfindungen in vielen<br />

Belangen ungewöhnlich, doch bald schon Alltag<br />

zwischen Sächsischer und Böhmischer Schweiz.<br />

Vom Schnell- bis zum Güterzug wurde alles bespannt,<br />

was Spurkränze hatte und über die Grenze<br />

wollte. Bis nach der Jahrtausendwende wurden die<br />

Personale in Bad Schandau und Decin gewechselt;<br />

erst danach fuhren die tschechischen Lokführer<br />

bis <strong>Dresden</strong> – später auch bis Leipzig-Wahren –<br />

und im Gegenzug die Dresdner bis Lovosice und<br />

einzelne Züge bis Kutna Hora durch.<br />

Rationalisierungseffekte – auch nach Polen<br />

Umgekehrt waren die böhmischen 372, die offiziell<br />

in Ústí nad Labem und später in Prag ihre Heimat<br />

hatten, auch in <strong>Berlin</strong> und Leipzig zu sehen. Die<br />

deutschen Lokführer fuhren nach entsprechenden<br />

Sprachschulungen auf beiden Baureihen bis Decin,<br />

während die böhmischen Kollegen ihre Züge<br />

bis <strong>Dresden</strong> brachten.<br />

Als Besonderheit sei noch der Einsatz von<br />

zunächst einer Lok im D- und EC-Verkehr zwischen<br />

<strong>Berlin</strong> und dem polnischen Rzepin zu erwähnen:<br />

Die Polen fahren dort auch mit 3.000 Volt<br />

Gleichstrom.<br />

Zum 1 . Januar 1 992 wurde das Nummernschema<br />

der Lokomotiven von Deutscher Reichsbahn<br />

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