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74<br />

Special Versicherung & Scha<strong>de</strong>nshandling<br />

Theorie &<br />

Praxis<br />

Die Grenzen sind fließend gewor<strong>de</strong>n. Wie Full<br />

Service-Leasing noch nie komplettes Fuhrparkmanagement<br />

gewesen ist, ist heute auch die Fuhrparkberatung<br />

längst nicht mehr eine Domäne <strong>de</strong>r<br />

Leasinggeber. Auch die <strong>Flotte</strong>nversicherer stehen<br />

in permanentem Kun<strong>de</strong>n-Kontakt und kennen die<br />

Fuhrparkmanagement-Probleme (nur zu) gut. In<br />

ihrem Bemühen, bei präventiven Maßnahmen zur<br />

Reduzierung <strong>de</strong>s Scha<strong>de</strong>naufkommens zu unterstützen,<br />

entwickeln auch sie zunehmend Beratungs-Tools<br />

zur Fuhrpark-Optimierung. So veranstaltet<br />

seit 2007 auch die HDI-Gerling Industrie<br />

Versicherung AG über ihre jeweiligen Nie<strong>de</strong>rlassungen<br />

beispielsweise <strong>de</strong>n „Fuhrparkleiterworkshop“,<br />

<strong>de</strong>r Theorie und Praxis so kombiniert, dass<br />

<strong>de</strong>n Vorträgen zu Fuhrparkmanagement-Themen<br />

ein Fahrsicherheitstraining für die Teilnehmer<br />

dazu gestellt wird. Am 6. Juli waren <strong>de</strong>r Einladung<br />

<strong>de</strong>r Nürnberger Nie<strong>de</strong>rlassung auf das Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

ADAC-Fahrsicherheitszentrums in Augsburg ein<br />

Dutzend Fuhrparkmanager aus <strong>de</strong>r Region gefolgt.<br />

Michael Rieger, Berater Consulting und Scha<strong>de</strong>nmanagement<br />

für die HDI-Gerling Sicherheitstechnik,<br />

eröffnete <strong>de</strong>n theoretischen Teil mit<br />

„Fuhrparkregelungswerke, Dienstwagenrichtlinie<br />

/ -überlassung“, eine Thematik, die am<br />

Ran<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>n Komplex Halterhaftung streift.<br />

Nach einer einführen<strong>de</strong>n Darstellung zu Aufbau<br />

und Inhalten einer Car Policy ver<strong>de</strong>utlichte Rieger<br />

infolge, dass gera<strong>de</strong> auch ein Dienstwagenüberlassungsvertrag<br />

ein Stück „Rechtssicherheit sowohl<br />

für Arbeitgeber <strong>als</strong> auch für Arbeitnehmer“<br />

gewährleiste, in<strong>de</strong>m er alle Rechte, aber auch<br />

Pflichten <strong>de</strong>r Firmenwagen-Nutzung regele.<br />

Er sollte min<strong>de</strong>stens Art und Umfang <strong>de</strong>r Nutzung<br />

(nur dienstlich o<strong>de</strong>r auch private Mitnahme dritter<br />

Personen usw.), Auslandsfahrten (Län<strong>de</strong>reinschränkung,<br />

län<strong>de</strong>rspezifische Beson<strong>de</strong>rheiten),<br />

Verhalten bei Unfällen generell, Verteilung <strong>de</strong>r<br />

Haftung bei Dienst- und Privatfahrten o<strong>de</strong>r selbst-<br />

<strong>Flotte</strong>nmanagement 4/2011<br />

Fuhrparkleiterworkshop<br />

2011 <strong>de</strong>r HDI-Gerling Industrie<br />

Versicherung AG<br />

verschul<strong>de</strong>ten Unfällen sowie Verhaltensregeln zur<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Betriebsbereitschaft beinhalten.<br />

Ein Schwerpunkt seines Vortrags bil<strong>de</strong>te<br />

die <strong>de</strong>taillierte Gestaltung eines Dienstwagenüberlassungsvertrages.<br />

„Vermei<strong>de</strong>n Sie dabei aber<br />

bitte unbedingt, die Inhalte einer Car Policy o<strong>de</strong>r<br />

eines Arbeitsvertrages mit <strong>de</strong>nen eines Dienstwagenüberlassungsvertrages<br />

zu vermischen“, warnte<br />

Rieger, „weil ansonsten bei allen Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

Dienstwagennutzer jeweils zustimmen müsste.“<br />

Markus Sievers, Fuhrparkberater im Bereich Services<br />

Kraftfahrt bei <strong>de</strong>r HDI-Gerling Sicherheitstechnik,<br />

referierte anschließend zum Thema „Inhouselösung<br />

o<strong>de</strong>r Outsourcing?“. Derzeit lägen<br />

die Hauptgrün<strong>de</strong> für Outsourcing in <strong>de</strong>n allgemeinen<br />

Kostenaspekten (34 Prozent), Qualitätsoptimierung<br />

und Senkung <strong>de</strong>s Verwaltungsaufwan<strong>de</strong>s<br />

(zu je 22 Prozent), Personaleinsparung (12 Prozent)<br />

und Konzentration auf das Kerngeschäft<br />

(10 Prozent). Zu <strong>de</strong>n wesentlichen Vorteilen <strong>de</strong>s<br />

Outsourcings zählte Sievers, dass <strong>de</strong>r Fremdbezug<br />

von Leistungen mehr Raum für das eigentliche<br />

Geschäftsziel schaffe, im Falle von Fixpreisen die<br />

Kosten besser abgeschätzt wer<strong>de</strong>n könnten und<br />

spezielle Dienstleister einen Know how-Zuwachs<br />

und somit mehr Bandbreite für das Produkt- /<br />

Dienstleistungsportfolio einbrächten. Dem gegenüber<br />

stän<strong>de</strong>n aber <strong>als</strong> Nachteile, dass je nach<br />

Vertragsgestaltung eine mangeln<strong>de</strong> Kontrolle<br />

über Abläufe, Betriebsmittel und Kosten bestün<strong>de</strong>,<br />

die Kommunikationswege erschwert und die<br />

Erwartungen zeitweilig nicht erfüllt wür<strong>de</strong>n, dass<br />

es bei <strong>de</strong>n eigenen Mitarbeitern oftm<strong>als</strong> an Akzeptanz<br />

fehle und eine Insolvenz beziehungsweise<br />

ein Konkurs <strong>de</strong>s Outsourcing-Partners zumin-<br />

<strong>de</strong>st eine vorübergehen<strong>de</strong> Handlungsunfähigkeit<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens heraufbeschwören könne.<br />

In Summe empfahl Sievers, beispielsweise<br />

Kraftstoffmanagement / Fahrzeugpflege, Wartung<br />

und Verschleiß, Prüfung <strong>de</strong>r zugehörigen<br />

Belege, VOB-Management (Fahrtenbuchauflage),<br />

GEZ / Kfz-Steuer und die Fahrzeug-Aufbereitung<br />

eher an externe Dienstleister zu geben.<br />

Das Fuhrparkregelungswerk (Car Policy, Dienstwagen-Überlassungsvertrag),<br />

Son<strong>de</strong>reinbauten,<br />

Controlling / Reporting, Führerscheinkontrolle<br />

und die Scha<strong>de</strong>nsabwicklung hingegen seien<br />

eher klassische Punkte für das interne Handling<br />

im Unternehmen.<br />

Im Pkw-Sicherheitstraining am Nachmittag auf<br />

<strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s ADAC konnten die Workshop-<br />

Teilnehmer dann unter Anleitung <strong>de</strong>s erfahrenen<br />

DVR-Trainers Wolfgang Damerau aus Hamm<br />

lernen, wie man kürzeste Bremswege auf verschie<strong>de</strong>nen<br />

Untergrün<strong>de</strong>n erzielt und beson<strong>de</strong>rs<br />

effektiv für Ausweichmanöver lenkt. Dabei wur<strong>de</strong><br />

offenkundig, wie gering die Spielräume bei <strong>de</strong>r<br />

Bewältigung von Gefahrensituationen sind und<br />

welche Grenzen einerseits durch Fahrzeugtechnik<br />

und Fahrphysik, an<strong>de</strong>rerseits durch Können und<br />

Verfassung <strong>de</strong>s Fahrers gegeben sind. Ein wichtiges<br />

Ausbildungsziel besteht darin, <strong>de</strong>n Teilnehmern<br />

zu vermittlen, Risiken <strong>de</strong>s Straßenverkehrs<br />

richtig einzuschätzen, um Gefahren besser zu<br />

erkennen und am besten von vornherein vermei<strong>de</strong>n<br />

zu können. „Und relativ wenige wissen“, so<br />

Wolfgang Damerau, „dass das bereits schon mit<br />

<strong>de</strong>r richtigen Sitzposition und Lenkradhaltung<br />

beginnt.“

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