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Fach Geschichte - Historisches Seminar - Leibniz Universität ...

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Einführungsmodul Alte <strong>Geschichte</strong><br />

Vorlesungen<br />

Griechische Landschaften und Ihre Götter<br />

Vorlesung, SWS: 2<br />

Wagner-Hasel, Beate<br />

Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 10.04.2012 - 21.07.2012, 1502 - 003 II 003<br />

Kommentar Griechische Götter sind auf auffallende Weise mit bestimmten Landschaften und<br />

städtischen Räumen verbunden: Apollon, der Orakelgott, ist ein Gott des politischen<br />

Lebens; seine Tempel stehen häufig im Zentrum der Stadt; Hermes, sein jüngerer<br />

diebischer Bruder, ist dagegen in den Bergen zuhause, wo er seine Ziegen und Schafe<br />

weidet. Tempel der Getreidegöttin Demeter standen häufig in Fruchtebenen. In den Epen<br />

Homers wird die Zuständigkeit der Götter für bestimmte Räume als eine Ressource der<br />

Macht betrachtet. Die Vorlesung wird sich dieser Beziehung von Göttern und Räumen<br />

widmen und dabei auch den weniger bekannten Gottheiten nachgehen: im Reich des<br />

Poseidon, des Gottes des Meeres, herrschen auch Nereus, der Meeresalte, und seine<br />

Töchter, die Nereïden. Im Gebirge tummeln sich neben Hermes noch der Ziegengott<br />

Pan, die ziegenbeinigen Satyrn und die Nymphen. Mit dem Blick auf die Räume der<br />

Götter geht es zum einen darum, jene grundlegenden, auf natürlichen Bedingungen<br />

ruhenden Ordnungen des Daseins in der Antike zu fassen, die Fernand Braudel in<br />

Abgrenzung zu den kurzfristigen Ereignissen und langfristigen Strukturen als longue<br />

durée bezeichnete, den Zwang der Geographie oder des Klimas, zum anderen um die<br />

Einsicht in die sozialen und politischen Hintergründe, die diesen antiken<br />

Raumvorstellungen zugrunde lagen. Dabei werden auch die Ordnung des Hauses und<br />

der Geschlechter sowie die Beziehungen zwischen Herren und Sklaven zur Sprache<br />

kommen.<br />

Literatur Susan E. Alcock, Robin Osborne (Hg.), Placing the Gods. Sanctuaries and Sacred Space<br />

in Ancient Greece, Oxford 1996<br />

John Boardman, The Great God Pan. The Survival of an Image, London 1997<br />

Richard Buxton, Das große Buch der griechischen Mythologie. Aus dem Englischen von<br />

Thomas Bertram, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2005 (engl. 2004)<br />

William Hutton, Describing Greece. Landscape and Literature in the<br />

Periegesis of Pausanias. Greek Culture in the Roman World, Cambridge 2005<br />

Eckart Olshausen, Vera Sauer (Hg.), Die Landschaft und die Religion: Stuttgarter<br />

Kolloquium zur Historischen Geographie des Altertums 9, 2005 (= Geographica historica<br />

Bd. 26), Stuttgart 2009<br />

Michael Scott, Delphi and Olympia: The Spatial Politics of Panhellenism in the Archaic<br />

and Classical Periods, Cambridge/New York 2010<br />

<strong>Seminar</strong>e<br />

Die griechische Kolonisation<br />

<strong>Seminar</strong><br />

Bäbler Nesselrath, Balbina<br />

Mi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 18.04.2012 - 21.07.2012, 1146 - B108<br />

Kommentar In der zweiten Hälfte des 8. Jh.s v. Chr. setzte die sog. Große Griechische Kolonisation<br />

ein, die in unterschiedlicher Intensität bis 500 v. Chr. andauerte und an deren Ende an<br />

die 200 neue griechische Siedlungen an Mittelmeer und Schwarzem Meer entstanden<br />

waren. Im <strong>Seminar</strong> werden Ursachen und Ziele dieser Auswanderungswelle betrachtet;<br />

andererseits soll der Umgang mit und die Interpretation von verschiedenen Quellen geübt<br />

werden: Die schriftliche Überlieferung der Ereignisse setzt erst mit Herodot und<br />

Thukydides im 5. Jh. v. Chr. ein; für die Anfänge der Kolonisation liefert daher die<br />

Archäologie die entscheidenden Informationen. Bisweilen ergänzen sich schriftliche und<br />

materielle Quellen aber nicht nur, sondern widersprechen sich auch und führen zu nach<br />

wie vor nicht gelösten Problemen (z. B. hinsichtlich der Datierung der Neugründungen<br />

auf Sizilien, was Auswirkungen auf die Chronologie der griechischen Kunst hat), die<br />

näher betrachtet werden sollen. Zur Sprache kommen sollen zudem Fragen von<br />

Assimilation, Akkulturation und dem Umgang von Griechen und Einheimischen<br />

miteinander‚ in den neu besiedelten Gebieten.<br />

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