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Fach Geschichte - Historisches Seminar - Leibniz Universität ...

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Ewald: Didaktik. Eine Einführung. Stuttgart 2009.<br />

Unser täglich Brot gib uns heute - Ernährung in der Frühen Neuzeit<br />

<strong>Seminar</strong>, SWS: 2<br />

Kaak, Heinrich<br />

Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 16.04.2012 - 21.07.2012, 1146 - B112<br />

Kommentar Bier und Wein zum Frühstück, Buchweizengrütze zu Mittag und Suppe mit Brot zu<br />

Abend. Das <strong>Seminar</strong> soll vergleichend die Nahrungsaufnahme bzw. Esskultur in<br />

verschiedenen Regionen Mitteleuropas in Stadt und Land und bei Arm und Reich<br />

betrachten. Es wird dabei um die unterschiedlichen Essgewohnheiten zur Fastenzeit und<br />

bei Feiertagen, um Grundnahrungsmittel und Spezialitäten, um religiöse Hintergründe<br />

des Speiseplans und die Technik bei der Zubereitung gehen. Schließlich wird nach der<br />

Bewertung des Essens durch die Frühneuzeitler gefragt: Was galt in der frühen Neuzeit<br />

als gesunde, was als ungesunde Ernährung?<br />

Bemerkung Liebe Studierende! Für dieses Einführungsseminar können Sie sich nicht über Stud.IP<br />

anmelden, da ein gesondertes Anmeldeverfahren gilt! Bitte informieren Sie sich über die<br />

Website des Historischen <strong>Seminar</strong>s oder die Druck-Version des Kommentierten<br />

Vorlesungsverzeichnisses des Historischen <strong>Seminar</strong>s über die Anmeldeformalitäten.<br />

Literatur Richard van Dülmen, Kultur und Alltag in der frühen Neuzeit, Bd. 1. Das Haus und seine<br />

Menschen 16.-18. jahrhundert, München 1990.<br />

Barbara Krug-Richter, Zwischen Fasten und Festmahl. Hospitalverpflegung in Münster<br />

1540 bis 1650, Stuttgart 1994.<br />

"Speis und Tranck", in: Oswald A. Erich/Richard Beitl, Wörterbuch der deutschen<br />

Volkskunde, 3. neu bearb. Aufl., Stuttgart 1974.<br />

Günter Wiegelmann/Ruth E. Mohrmann (Hgg.), Nahrung und Tischkultur im Hanseraum,<br />

Münster 1995.<br />

Regional- und Globalgeschichte: Das vorindustrielle Nordwestdeutschland als Beispiel<br />

<strong>Seminar</strong>, SWS: 2<br />

Obal, Udo<br />

Fr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.04.2012 - 21.07.2012, 1146 - B112<br />

Kommentar Zentrale räumliche Analysekategorie der Geschichtswissenschaft war lange Zeit der<br />

Nationalstaat. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann eine nennenswerte<br />

Zahl deutscher Wirtschafts- und Sozialhistoriker damit, die „Nation" als ausschließliche<br />

Analyseeinheit in Frage zu stellen: Denn sozioökonomische Prozesse folgten in ihrem<br />

Verlauf keinen politischen Grenzen, sie verlangten nach einer neuen Sicht auf Raum und<br />

Zeit. Damit einher ging zunächst die Quantifizierung historischer Forschung, die in der<br />

anonymisierten und scheinbar objektiven Cliometrie ihren Höhepunkt fand. Als<br />

Gegenreaktion auf diese einseitige Erklärungsmacht der Zahlen folgte zuletzt der cultural<br />

turn - und erhob nunmehr die Kulturgeschichte zum Gegenstand historischer Analyse.<br />

Damit näherte sich die Geschichtswissenschaft zwar wieder den hermeneutischen<br />

Konzeptionen des 19. Jahrhunderts an, ohne allerdings das einstige Primat des<br />

Politischen zu übernehmen.<br />

In räumlich-systematischer Hinsicht erfolgte die Abkehr vom Nationalstaat in zwei<br />

entgegengesetzten Richtungen:<br />

- Einerseits etablierte sich - inspiriert von der französischen Strukturgeschichte - die<br />

regionalhistorische Forschung, die nach inneren, kleinräumigen Differenzierungen fragte<br />

und ihre Perspektive bis zur Mikrostudie auflöste.<br />

- Gewissermaßen in der Gegenrichtung entstand die Welt- und Globalgeschichte, die<br />

ebenfalls nationale Geschichtsschreibung zu überwinden suchte - hier jedoch nach<br />

außen gerichtet - in einem transnationalen Verständnis.<br />

Im <strong>Seminar</strong> sollen diese konzeptionellen Leitlinien nachgezeichnet werden, um an<br />

konkreten Beispielen aus dem nordwestdeutschen Raum nach<br />

Verknüpfungsmöglichkeiten und der Kombinierbarkeit beider Forschungsrichtungen zu<br />

fragen. Der Einfluss übergeordneter, protoglobaler Netze auf regionale Entwicklungen ist<br />

bereits in der Frühen Neuzeit unverkennbar: So ist etwa die Ausbreitung neuer<br />

Konsummuster und die Entstehung einer Marktgesellschaft eng an die außereuropäische<br />

<strong>Geschichte</strong> gekoppelt. Aber auch in der historischen Migrationsforschung spiegeln sich<br />

intensivierte Verflechtungen zwischen Region und Welt besonders sinnfällig wider.<br />

Auf sich selbst bezogene Regionalgeschichte besitzt somit keine hinreichende<br />

Erklärungskraft. Regional- und Globalgeschichte, Mikro- und Makroperspektive sind<br />

enger miteinander verflochten, als es zunächst scheinen mag - und dies weit über<br />

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