Energiekrise in Sicht - Sonnenzeitung
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ENERGIEPANORAMA<br />
12<br />
Deutsche Bahn will sauberer werden<br />
Mit der Umweltoffensive „DB Eco<br />
Program“ startet die Deutsche Bahn<br />
ihr Klimaschutzprogramm. Bis 2020<br />
sollen die CO 2 -Emissionen des Konzerns<br />
um 20 % gegenüber dem Jahr<br />
2006 reduziert werden.<br />
Im Schienenverkehr seien die Kohlendioxid-Emissionen<br />
– bezogen auf die<br />
Verkehrsleistung – seit 1990 bereits<br />
um 40 % verm<strong>in</strong>dert worden, meldet<br />
das Unternehmen. Mit der neuen<br />
Kampagne sei nun e<strong>in</strong>e Reihe von<br />
Projekten geplant, darunter Aufforstungsmaßnahmen<br />
und die Ökologisierung<br />
von Bahnhöfen.<br />
Öko-Tickets<br />
Außerdem sollen Kunden die Möglichkeit<br />
bekommen, „Ökostrom-Tickets“<br />
zu erwerben. Für e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen<br />
Aufpreis will die Bahn sicherstellen,<br />
dass der für die Reise benötigte<br />
Strom aus deutscher Wasserkraft<br />
zugekauft wird. E<strong>in</strong> Bahnticket von<br />
Mannheim nach München würde sich<br />
ger<strong>in</strong>gfügig um etwa 50 Cent verteuern<br />
(Normalpreis 75 Euro). Vorerst<br />
wird dieses Service nur Großkunden<br />
Berl<strong>in</strong> bezieht künftig<br />
100 % Ökostrom<br />
zugänglich gemacht. Mitte des Jahres<br />
soll die „CO 2 -freie Schiene“ erst auf<br />
den Logistikbereich ausgeweitet und<br />
schließlich allen Bahnfahrern zugänglich<br />
gemacht werden.<br />
Derzeit entspricht der Stommix der<br />
Deutschen Bahn <strong>in</strong> etwa jenem des<br />
öffentlichen Netzes, sprich 54 %<br />
Kohlestrom, 32 % Atomstrom und<br />
© Berl<strong>in</strong> Partner / FTB-Werbefotografie<br />
14 % Regenerative. Den Grünen gehen<br />
die Bemühungen der Deutschen<br />
Bahn aber zu wenig weit. Sie fordern<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Aussendung 100 % Ökostrom<br />
für die Bahn bis 2030.<br />
www.deutschebahn.com<br />
www.gruene.de<br />
Das Land Berl<strong>in</strong> wird ab 2010 se<strong>in</strong>e elektrische Energie<br />
ausschließlich aus Ökostrom beziehen. Als Stromlieferant<br />
für die Jahre 2010 bis 2012 wurde der Energiekonzern<br />
Vattenfall ausgewählt, wie die Berl<strong>in</strong>er F<strong>in</strong>anzverwaltung<br />
mitteilt. Verpflichtend für die Anbieter war, ke<strong>in</strong>en Atomstrom<br />
zu liefern und die Herkunft des Stroms offenzulegen.<br />
Erstmalig seien für die Bewertung der Angebote<br />
nicht alle<strong>in</strong> der Preis, sondern zu e<strong>in</strong>em Drittel auch<br />
ökologische Kriterien berücksichtigt worden. Der Vertrag<br />
umfasst die Lieferung von rund 900 GWh Strom pro Jahr<br />
für etwa 400 000 Haushalte.<br />
Kritiker s<strong>in</strong>d mit dem Zuschlag an den schwedischen<br />
Energieriesen Vattenfall (zu Deutsch: Wasserfall) nicht<br />
e<strong>in</strong>verstanden. Laut e<strong>in</strong>er Studie der Umweltorganisation<br />
Greenpeace vom Dezember 2008 ist Vattenfall der klimaschädlichste<br />
Stromerzeuger Deutschlands. Der Strommix<br />
des Unternehmens setzt sich zum überwiegenden Teil aus<br />
fossilen und atomaren Quellen zusammen.<br />
www.vattenfall.de<br />
www.greenpeace.de<br />
© Deutsche Bahn / Moritz Abebe