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Energiekrise in Sicht - Sonnenzeitung

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Wunderbar vielseitig<br />

In ihrem Eigenschaftsprofil stehen Biokunststoffe den<br />

herkömmlichen Kunststoffen um nichts nach. Für viele<br />

Anwendungen bieten sie zusätzlich den Vorteil, dass die<br />

daraus hergestellten Produkte kompostierbar s<strong>in</strong>d und somit<br />

wieder dem biologischen Kreislauf zugeführt werden<br />

können. Dabei gilt: „Je höher der Anteil an nachwachsenden<br />

Rohstoffen, desto mehr kommen auch die Vorteile<br />

durch“, sagt Schneider. So punkten die Biokunststoffe<br />

nicht nur durch die Schonung fossiler Ressourcen und Verm<strong>in</strong>derung<br />

von klimaschädlichen Emissionen, sondern sie<br />

s<strong>in</strong>d auch gesundheitlich völlig unbedenklich. In der Mediz<strong>in</strong><br />

f<strong>in</strong>det man sie als Nahtmaterial – chirurgische Schrauben<br />

und Implantate –, welche sich nach der Heilung vollständig<br />

auflösen und so e<strong>in</strong>en weiteren E<strong>in</strong>griff überflüssig<br />

machen. Die guten Materialeigenschaften sorgen für stetig<br />

wachsende Anwendungsbereiche, die Produktpalette<br />

ist groß: Pflanzentöpfe, Mulchfolien, Verpackungen sowie<br />

diverse Wegwerfprodukte wie Babyw<strong>in</strong>deln oder Partygeschirr<br />

s<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>nvolle E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten. „Am Anfang<br />

waren es hauptsächlich E<strong>in</strong>wegbecher und Bioabfallsäcke.<br />

Mittlerweile gibt es auch schon viele Elektrogeräte, die<br />

mit Biokunststoff-Gehäuse angeboten werden könnten“,<br />

so Schneider. Die Herstellung solcher Produkte erfolgt auf<br />

konventionellen Kunststoffmasch<strong>in</strong>en. Nach Gebrauch<br />

können die Biokunststoffe <strong>in</strong> technischen Kompostieranlagen<br />

<strong>in</strong>nerhalb weniger Wochen rückstandslos zersetzt<br />

werden. Zudem belastet die Verbrennung von Biokunststoffen<br />

die Umwelt weitaus weniger als die von normalen<br />

Kunststoffen, da sie sehr gute Brennwerte aufweisen und<br />

weitgehend CO 2 -neutral s<strong>in</strong>d. Doch Vorsicht: Nicht alle<br />

Biokunststoffprodukte s<strong>in</strong>d auch frei von Gentechnik. „Die<br />

großen Hersteller von Biokunststoffen verwenden, was sie<br />

am Weltmarkt bekommen können, und dazu zählt auch<br />

gentechnisch verändertes Material“, so Schneider.<br />

NAKU – das österreichische Biosackerl<br />

Ganz anders die natürlichen Kunststoffbeutel der Firma<br />

Naku aus Wiener Neustadt. Sie bestehen aus gentechnikfreier<br />

Mais- und Kartoffelstärke und werden seit 2007<br />

produziert. Dabei s<strong>in</strong>d neben der regionalen Wertschöpfung<br />

auch ökologische Aspekte von Bedeutung: „Uns<br />

ist wichtig, dass der Kunststoffbeutel e<strong>in</strong> weitgehend<br />

österreichisches Produkt ist, um im S<strong>in</strong>ne des Nachhaltigkeitsgedanken<br />

den Produktkreislauf auf engstem Raum zu<br />

halten“, erklärt Naku-Sprecher<strong>in</strong> Ute Zimmermann. Noch<br />

wird das Ausgangsmaterial aus europäischen Anbaugebieten<br />

bezogen, doch das soll sich bald ändern.<br />

Bei der Lagerung von Lebensmitteln im strapazierfähigen<br />

und reißfesten Naku-Beutel profitieren Kunden vor allem<br />

von der großen Atmungsaktivität des Materials, wodurch<br />

Brot, Obst und Gemüse wesentlich länger frisch bleiben.<br />

„Wir garantieren sechs bis zwölf Monate Haltbarkeit. Man<br />

braucht ihn dann aber nicht mit schlechtem Gewissen<br />

wegzuwerfen, sondern kann ihn durch die Benützung als<br />

Bioabfallsackerl e<strong>in</strong>em s<strong>in</strong>nvollen Zweck zuführen." Die<br />

Zukunft der Biokunststoffe ist nach Zimmermann naturgemäß<br />

e<strong>in</strong>e rosige: „Sie s<strong>in</strong>d wirklich e<strong>in</strong>e tolle Alternative,<br />

mit der man viele Ausweichprodukte herstellen kann.”<br />

SONNENZEITUNG 2/09<br />

In e<strong>in</strong>er Verpackung<br />

aus<br />

Biokunststoffen<br />

bleiben Brot<br />

und Gebäck<br />

länger frisch.<br />

Die Biokunststoffbeutel<br />

können<br />

bedenkenlos dem<br />

biologischen<br />

Kreislauf zugeführt<br />

werden.<br />

Die E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten<br />

für<br />

Biokunststoffe s<strong>in</strong>d<br />

äußerst vielfältig.<br />

www.naku.at<br />

www.wau.boku.ac.at/abf.html<br />

www.european-bioplastics.org<br />

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />

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