Energiekrise in Sicht - Sonnenzeitung

© MDLF/Hervé de Gac
THEMA
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Gegessen wird, was auf den Tisch
kommt, da kennt Monsieur Paul kein
Pardon. Etwas eingeschüchtert von
der dröhnenden Stimme des Patrons
– der, wie sich bald herausstellt, seine
Scherzchen mit uns treibt – bestellen
wir das empfohlene Tagesmenü.
Schon nach dem ersten Bissen wird
klar: Die Entscheidung war goldrichtig.
Als Vorspeise wird im Restaurant
„Chez Paul“ die berühmte „Charcuterie
corse“ kredenzt, die man auf
Korsika zwar an allen Ecken und Enden
bekommt, hier im Bergdörfchen
Bastelica, 764 m über dem Meeres-
Um ein Glas
Pietra (Kastanienbier)
kommt man
auf Korsika nicht
herum. (re.)
Für den ungeübten
Gaumen
gewohnungsbedürftig:
korsischer Käse
(rechte Seite)
© Roland Hackl
spiegel und etwa 35 km von Ajaccio,
soll sie aber besonders gut sein.
Korsika bietet für jeden etwas: azurblaues
Meer, weiße Strände, grüne
Almen, zerklüftete Felsen und viel
Kultur. Wer dem Geschmack der Insel
auf den Grund gehen will, dem seien
die „Strada di i Sensi“ ans Herz gelegt
– kulinarische Routen, entlang derer
man bei kleinen Produzenten und
in ursprünglichen Gasthöfen typisch
korsische Produkte entdecken kann.
Wie die „Charcuterie corse“, ein
leicht über Macchiaholz geräucherter
Aufschnitt, der aus Schweinefleisch
in allen erdenklichen Variationen
besteht. Fixe Bestandteile sind Lonzu
(Schweinefilet), Coppa (vom Nacken),
Figatellu (Wurstspezialiät aus Schweineleber),
Prisuttu (luftgetrockneter
Schinken) sowie herzhafte Terrinen.
Bei der Fahrt über Land begegnen
einem häufig Schilder, die für den
Direktverkauf werben, und es lässt
sich auch kaum vermeiden, die
„Lieferanten“ dieser Köstlichkeiten
persönlich kennen zu lernen. In
den engen Kurven der Bergstraßen
tauchen immer wieder urplötzlich
Schweine auf. Da kann es schon
passieren, dass man sich mit dem
Auto inmitten eines ganzen Rudels
wiederfindet und eines dieser hübschen
braun gefleckten, schwarzen
oder rosafarbenen Tiere das Fahrzeug
mit einem Kratzbaum verwechselt.
Dabei handelt es sich jedoch nicht um
gezähmte Wildschweine, sondern um
ungezähmte Hausschweine, musste
sich bereits Wildschwein-Experte
Obelix bei seinem Abstecher auf
Korsika belehren lassen. Die Schweine
laufen in den Kastanien- und Eichenwäldern
der Insel frei herum, für die
Sommermonate werden sie sogar ins
Gebirge hinaufgetrieben. Die ständige
Bewegung und ihr Speiseplan
aus würzigen Kräutern, Kastanien,