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Energiekrise in Sicht - Sonnenzeitung

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6<br />

Liebe Sonnenfreunde!<br />

Wer hätte gedacht, dass die<br />

Internationale Energieagentur<br />

(IEA) zum Rufer <strong>in</strong> der Wüs te<br />

wird und das Ende des fossilen<br />

Zeitalters ankün digt. Hier<br />

tun sich ungeahnte Perspektiven<br />

auf. Jetzt s<strong>in</strong>d Politik<br />

und Wirtschaft am Zug. Es ist unschwer vorauszusagen,<br />

dass alle bisherigen Maßnahmen,<br />

die weltweit gesetzt wurden (auch wenn sie <strong>in</strong><br />

die richtige Richtung stoßen), bei weitem nicht<br />

ausreichen werden, um das drohende Dilemma<br />

abzuwenden. Nach IEA bleiben uns genau drei<br />

Jahre, um die weit größere Krise als die F<strong>in</strong>anzkrise,<br />

nämlich die <strong>Energiekrise</strong>, abzuwehren.<br />

Viel lieber schreiben wir über die Fortschritte am<br />

Sektor der Erneuerbaren. Aber mit diesem Heft<br />

wollen wir aufrütteln und ermutigen zugleich.<br />

Jede große Veränderung – und die Energiewende<br />

ist die größte Veränderung der letzten zwei-,<br />

dreihundert Jahre – ergibt Sieger und Verlierer.<br />

Die Erneuerbaren werden die Gew<strong>in</strong>ner se<strong>in</strong>,<br />

aber der Platz im neuen System muss errungen<br />

werden. Die tausend Schritte Vorarbeit werden<br />

nützlich se<strong>in</strong>, das Ende des Weges ist allerd<strong>in</strong>gs<br />

noch nicht <strong>in</strong> <strong>Sicht</strong>.<br />

Mit sonnigen Grüßen<br />

Ihre<br />

Ute Schreiweis<br />

Der Goldene<br />

Sonnensche<strong>in</strong><br />

Kle<strong>in</strong>stadt als Medienstar*<br />

Ist die Energiewende nicht e<strong>in</strong> zu sprödes Thema für e<strong>in</strong>e<br />

mediale Aufarbeitung? In Zeiten von sich geistig entblößenden<br />

zukünftigen Supermodells und Danc<strong>in</strong>gstars? Ausgerechnet e<strong>in</strong><br />

Privatsender, nämlich ATV, tritt den Gegenbeweis an. In e<strong>in</strong>er<br />

h<strong>in</strong>- und mitreißenden Reportage hat Volker Piesczek die kle<strong>in</strong>e,<br />

aber fast schon weltberühmte Energiestadt Güss<strong>in</strong>g im Burgenland<br />

skizziert. Frech und schonungslos werden Pioniere der<br />

Energiewende und deren Verh<strong>in</strong>derer gegenübergestellt. Nicht<br />

verbissen, sondern mit satirischem Humor. Nicht anklagend,<br />

sondern entlarvend. Der Reporter Volker Piesczek ist nicht grün<br />

angehaucht, sondern grün angetraut (als Ehemann der Grünen-<br />

Chef<strong>in</strong> Eva Glawischnig). Der Privatsender ATV hat mit diesem<br />

Beispiel gezeigt, dass nicht nur billiger Klamauk und oberflächliche<br />

Unterhaltung Platz unter dem Senderdach haben, sondern auch<br />

Themen mit Tiefgang dem Publikum zugemutet werden können.<br />

E<strong>in</strong>es wurde mit dem Beitrag zusätzlich bewiesen: Wenn Handwerkszeug,<br />

Fachwissen und journalistische Gestaltungsfähigkeit<br />

stimmen, kann man fast jedes Thema zum Krimi machen. Dafür<br />

gebührt ATV und dem Autor der Goldene Sonnensche<strong>in</strong>. (Nicht<br />

nur) für junge Journalisten kann der Beitrag e<strong>in</strong>e Anregung se<strong>in</strong>,<br />

über zukünftige Reportagearbeit im Fernsehen nachzudenken.<br />

* Für alle, die das Fernsehereignis verpasst haben, lagern <strong>in</strong> der <strong>Sonnenzeitung</strong>sredaktion<br />

noch e<strong>in</strong> paar DVDs zum Selbstkostenpreis von 20 Euro.<br />

Das Brett<br />

vor der Sonne<br />

Grobe Irreführung<br />

Endlich hat sich die österreichische Bundesregierung dazu<br />

durchgerungen, e<strong>in</strong> im Vergleich mit dem Milliardenpaket für die<br />

Banken kle<strong>in</strong>es Päckchen <strong>in</strong> Höhe von 100 Millionen Euro für die<br />

Wohnbausanierung zu vergeben. Während der volkswirtschaftliche<br />

Nutzen des gigantischen Bankenpaketes noch ungeklärt ist,<br />

br<strong>in</strong>gt das Sanierungspäckchen garantierte Arbeitsplätze und den<br />

Eignern sanierter Wohnobjekte e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Energierechnung.<br />

So weit so gut. Nun wirbt e<strong>in</strong>e Bank <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fernsehspot, der<br />

e<strong>in</strong>en Öltankwagen beim Nachfüllen zeigt, mit den Worten „Großer<br />

Tag, großer Durst“. Mit Hilfe e<strong>in</strong>es s-Bauspardarlehens soll der<br />

Öldurst des Hauses verr<strong>in</strong>gert werden. Alle Prognosen deuten darauf<br />

h<strong>in</strong>, das der Ölpreis <strong>in</strong> den nächsten Jahren sämtliche Decken<br />

nach oben durchschlagen wird, dann wird auch der kle<strong>in</strong>e Öldurst<br />

zum<strong>in</strong>dest so teuer se<strong>in</strong>, wie heute der große.<br />

Den sehr e<strong>in</strong>dimensional denkenden Werbeleuten der „Erste Bank<br />

und Sparkasse“ gebührt dafür das Brett vor der Sonne. Die Sanierung<br />

muss bei der Auswahl des Heizsystems erfolgen und die Erste<br />

setzt mit ihrem Werbespot exakt das kundenunfreundlichste und<br />

damit falsche Signal. Öl und Gas s<strong>in</strong>d vom Weltmarktpreis abhängig<br />

und der ist berechenbar und zwar als ständig steigend. Was nutzt<br />

e<strong>in</strong>e Sanierung, wenn die verbleibende Restwärme von Jahr zu Jahr<br />

teurer erworben werden muss. Die Gaskrise schon vergessen? Den<br />

Ölpreis von 147 Dollar schon vergessen? „In jeder Beziehung zählen<br />

die Menschen“, me<strong>in</strong>t die Bank, aber hoffentlich nicht als Melkkühe<br />

für e<strong>in</strong>en untergehenden fossilen Wirtschaftszweig.

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