Energiekrise in Sicht - Sonnenzeitung
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Kle<strong>in</strong>e Anlagen –<br />
große Wertschöpfung<br />
Ger<strong>in</strong>ge Investitionen, hohe allgeme<strong>in</strong>e Zufriedenheit:<br />
So lässt sich das steirische Modell des „Holzenergie-Contract<strong>in</strong>g“<br />
zusammenfassen, bei dem Landwirte Wärme statt Holz verkaufen<br />
und alles <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en, überschaubaren Rahmen bleibt.<br />
Klaus Faißner<br />
der Geme<strong>in</strong>de – ich b<strong>in</strong> zufrieden.“<br />
Auffällig sei jedoch, dass <strong>in</strong>sgesamt<br />
durch Pumpen und elektrische Steuerungen<br />
relativ viel Strom fürs Heizen<br />
verbraucht werde.<br />
Kalkulierbare Heizkosten<br />
Holzenergie-Contract<strong>in</strong>g-Anlagen<br />
bewegen sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Leistungsklasse<br />
von 50 bis 300 kW. Doch nicht<br />
nur die Landwirte und die regionale<br />
Wirtschaft profitieren davon,<br />
sondern auch die Abnehmer – egal<br />
ob Geme<strong>in</strong>deämter, Mehrzweckhallen,<br />
Volksschulen, K<strong>in</strong>dergärten,<br />
E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhäuser oder<br />
ganze Siedlungsgebiete: Sie haben<br />
ke<strong>in</strong>en organisatorischen Aufwand,<br />
jedoch über e<strong>in</strong>en festgelegten Index<br />
kalkulierbare Preise. Der Komfort lässt<br />
jedenfalls ke<strong>in</strong>e Wünsche offen, denn<br />
für Betrieb, Wartung und Reparatur<br />
der Heizungsanlage s<strong>in</strong>d die Landwirte<br />
verantwortlich.<br />
Hohe Kundenzufriedenheit<br />
Wie e<strong>in</strong>e Befragung von 46 <strong>in</strong><br />
geförderten Geschoßwohnbauten<br />
wohnenden Kunden aus dem Jahr<br />
2006 ergab, ist die Zufriedenheit der<br />
Wärmenutzer hoch: 94 % zeigten<br />
sich „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“,<br />
der Rest „wenig zufrieden“.<br />
SONNENZEITUNG 2/09<br />
Zwar gaben 45 % der Befragten<br />
an, schon m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e<br />
Störung erlebt zu haben, wodurch die<br />
gewünschte Wärme <strong>in</strong> der Wohnung<br />
nicht mehr erreicht werden konnte.<br />
Dies lag jedoch <strong>in</strong> sechs von sieben<br />
Fällen nicht an der Hackgutanlage,<br />
sondern an der Verteileranlage<br />
im Geschoßwohnbau, für die die<br />
Bauern nicht verantwortlich s<strong>in</strong>d. Die<br />
Störungen waren „unter anderem<br />
auf schlechte hydraulische E<strong>in</strong>regulierungen,<br />
Verschlammung der Anlage,<br />
Regelungsprobleme sowie Pumpengebrechen<br />
zurückzuführen“, heißt<br />
es im Bericht der Regional energie<br />
Steiermark. Durch Staub oder Lärm<br />
fühlten sich jeweils rund 5 % der<br />
Befragten belästigt, wobei Lärm verursachende<br />
Kessel <strong>in</strong>zwischen ausgetauscht<br />
wurden und die angegebenen<br />
Staubbelastungen sich meist auf<br />
Kle<strong>in</strong>igkeiten beschränkten. Die Höhe<br />
der Heizkosten bezeichneten 91 %<br />
als „günstig“ oder „durchschnittlich“<br />
und 9 % als „hoch“. Hierbei ergab<br />
die Nachfrage, dass zum Teil fälschlicherweise<br />
die Energiegesamtkosten<br />
des Contract<strong>in</strong>g-Abnehmers mit den<br />
re<strong>in</strong>en Brennstoffkosten (ohne Anschaffung<br />
der Heizungsanlage, Rauchfangkehrerkosten<br />
etc.) <strong>in</strong> anderen<br />
Wohnungen verglichen wurden. Die<br />
generelle hohe Zustimmung bestätige<br />
das Modell voll, erklärt Lammer.<br />
Herbert Lammer<br />
GF Regionalenergie<br />
Steiermark<br />
„ Holzenergie-Contract<strong>in</strong>g<br />
hat e<strong>in</strong>e hohe Zustimmung.“<br />
Steirisches Spezifikum<br />
Nach all diesen Erfahrungen wäre<br />
anzunehmen, dass österreichweit<br />
derartige Anlagen aus dem Boden<br />
schießen. „Es ist immer noch e<strong>in</strong><br />
steirisches Spezifikum“, entgegnet<br />
jedoch Lammer. Warum? Zum e<strong>in</strong>en,<br />
weil der Begriff des Holzenergie-<br />
Contract<strong>in</strong>g von der Regionalenergie<br />
Steiermark patentrechtlich geschützt<br />
worden sei, zum anderen, weil es<br />
sonst ke<strong>in</strong>en derartigen Vere<strong>in</strong> gäbe.<br />
In Oberösterreich und Kärnten seien<br />
jedoch ähnliche Anlagen unter anderem<br />
Namen <strong>in</strong> Betrieb.<br />
© Regionalenergie Steiermark<br />
www.holzenergie.net<br />
THEMA<br />
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