Energiekrise in Sicht - Sonnenzeitung

© Tobias Deml
06.03.2009
Die 30 Aktien im PPVX:
Land Unternehmen Branche
SONNENZEITUNG 2/09
Max Deml
Co-Autor der 108-seitigen ÖKO-INVEST-Solaraktien-Studie
2009 (38,50 Euro, für Sonnenzeitungs-Leser
portofrei zu bestellen
unter oeko-invest@teleweb.at)
Kurs
08.05.09
% seit
1.1.09
D centrotherm photovoltaics Produktionsequipment 33,68 -68,4
D Conergy AG Module, Zellen, Wafer, Systeme 0,724 -31,0
USA Energy Conversion Devices Module, Zellen, Akkus 17,01 -32,5
TW E-Ton Solar Zellen 101,50 +8,8
USA Evergreen Solar Module, Zellen 2,39 -25,1
USA First Solar Dünnschichtmodule 191,05 +38,5
TW Gintech Energy Zellen 67,00 -8,5
TW Green Energy Technology Wafer, Module 112,00 +14,9*
USA GT Solar International Produktionsequipment 7,98 +176,1
CN JA Solar Zellen (in USD) 3,92 -10,3
CN LDK Solar Wafer (in USD) 9,61 -26,8
CH Meyer Burger Technol. AG Wafer-Sägen 177,40 +48,0
TW Motech Industries Module, Zellen 97,00 +25,3
J NPC Inc. Produktionsequipment 4.580,00 +3,6*
D Phoenix Solar AG PV-Systeme 36,12 +20,0*
GB PV Crystalox Solar plc Wafer, Ingots 1,185 +18,2
D Q-Cells AG Dünnschichtmodule, Zellen 20,04 -20,5
CN Renesola Ltd. Wafer (in GBP) 1,285 -23,1
N Renewable Energy Corp. Module, Zellen, Wafer, Silizium 61,70 -4,3
D Roth & Rau AG Produktionsequipment 19,90 +32,4
TW Sino-American Silicon Pr. Wafer, Ingots 84,30 +26,0*
D SMA Solar Technology AG Wechselrichter 49,00 +29,0
CN Solarfun Power Holdings Module, Zellen 5,49 +9,6
CN Solargiga Energy Holdings Wafer, Ingots (in HKD) 2,44 +24,5
E Solaria Energia y Medio A. Module 2,31 +20,9
D SolarWorld AG Module, Zellen, Wafer, Systeme 23,26 +55,6
USA SunPower Module, Zellen, Systeme 29,00 -21,6
CN Suntech Power Module, Zellen 16,45 +40,6
CN Trina Solar Module, Zellen, Wafer 16,65 +79,2
CN Yingli Green Energy Module, Zellen, Wafer (in USD) 8,92 +46,2
int. PPVX Solar-Aktien-Index 2,385 -13,9
17.03.2009
27.03.2009
03.04.2009
14.04.2009
24.04.2009
* seit 02.03.09
PPVX
AMEX Oil
08.05.2009
© privat
Hermann Scheer
Präsident EUROSOLAR
International und MdB
Die Sahara-Sonne:
Für wen und wofür?
Frankreich hat den Plan, Algerien mit solarthermischen
Kraftwerken zum Standort der französischen
Stromerzeugung zu machen, 1961 aufgegeben,
nachdem Algerien ein Jahr zuvor seine nationale
Selbständigkeit erkämpft hatte. Das Institut der Solarforschung
in Algier wurde geschlossen. Gegenwärtig
flammt überall in Europa die Idee wieder auf, den
eigenen Strombedarf aus solarthermischen Kraftwerken
in der Sahara zu decken. Es klingt bestechend:
2,7-mal so viel Solarstrahlung pro Quadratmeter als
in Mitteleuropa. Dafür könne man dann auf den Ausbau
der Sonnenenergie hierzulande verzichten, denn
das sei „ineffektiv“.
Noch Ende der 80er-Jahre galten solarthermische
Kraftwerke als das Highlight der Solarstromerzeugung.
Das leuchtende Beispiel war eine 280-MW-
Anlage in Kalifornien. Zu diesem Zeitpunkt waren
weltweit läppische 30 MW PV-Leistung installiert.
Heute sind 10 000 MW PV-Module in Betrieb – das
zehnfache der solarthermischen Kraftwerkskapazität.
Was sind die zentralen Gründe für die PV-Expansion?
Zum Einen kommen zahllose Betreiber dafür in
Frage. Zum Anderen erfordert die Einfachheit der
PV-Technologie keine gesonderte Infrastruktur. Wäre
1999, als zunächst das 100 000-Dächer-Programm in
Deutschland startete und dann das EEG kam, stattdessen
auf solarthermische Stromerzeugung gesetzt
worden, so wäre wahrscheinlich noch kein Solarstrom
in Deutschland angekommen. Allein der Leitungsbau
hätte zu viel Planungs- und Erstellungszeit in
Anspruch genommen. Hinzu kommt: Die These
vom billigen Solarstrom aus Nordafrika ist durchaus
fragwürdig. Wirtschaftlich ist nicht das Verhältnis
von Solarstrahlung und Stormertrag die entscheidende
Größe, sondern jenes zwischen tatsächlichem
Gesamt investitionsbedarf und Stromertrag.
Solarstromerzeugung in der Sahara ist ein Ansatz für
die Saharastaaten selbst, für die Versorgung ihrer
Großstädte wie Rabat oder Casablanca, Alexandria
oder Kairo. Sie hätten als Selbstnutzer die Chance,
stromintensive Industrien aufzubauen. Denken wir
nur an die Bauxit-Vorkommen in dieser Region, die
mit Hilfe eigener Solarstromerzeugung die Aluminiumwerke
der Zukunft ermöglichen. Das ist dann ein
Sahara-Solarstrom-Ansatz, mit dem sie über ihren
Eigenbedarf hinaus punkten können. Eine alternative
zur Solarstromerzeugung mit Photovoltaik sind solarthermische
Kraftwerke nicht.
KOMMENTARE
17