Energiekrise in Sicht - Sonnenzeitung
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Die Verdoppelung von<br />
nichts ist: gar nichts<br />
Wenn sie kurzfristig auftritt, kann sie e<strong>in</strong><br />
spektakuläres Himmelsschauspiel se<strong>in</strong>, die<br />
„Sonnenf<strong>in</strong>sternis“. Der Mond schiebt sich<br />
zwischen Erde und Sonne und nimmt ihr die<br />
Leuchtkraft. Diese Konstellation kommt nur<br />
alle heiligen Zeiten vor und dauert bestenfalls<br />
e<strong>in</strong> paar M<strong>in</strong>uten. In Österreich hat die Politik,<br />
getrieben von e<strong>in</strong>flussreichen Lobbyisten aus<br />
Industriellenvere<strong>in</strong>igung und Sozialpartnern,<br />
e<strong>in</strong>e jahrelange „Sonnenf<strong>in</strong>sternis“ verursacht.<br />
Während im Jahr 2008 weltweit die Photovoltaik<br />
e<strong>in</strong>en Boom erlebt hat, verzeichnet<br />
Österreich nur <strong>in</strong> relativen Zahlen schmucke<br />
Ergebnisse. Die Bundesm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Verkehr,<br />
Innovation und Technologie Doris Bures präsentierte<br />
es am 15. Mai amtlich. Österreich hat<br />
e<strong>in</strong>en Zuwachs an PV-Anlagen von 4,7 kWp.<br />
Dies, so heißt es <strong>in</strong> der Studie, sei immerh<strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Zuwachs von 121 % gegenüber dem Vorjahr.<br />
E<strong>in</strong>e Verdoppelung von „fast nichts“ aus dem<br />
Jahr 2007 gegenüber dem Jahr 2008 ist e<strong>in</strong>e<br />
Schande. Der Gesamtstand wird von den Studienautoren<br />
mit 32 MWp angegeben.<br />
Der Mond klemmt seit dem Jahr 2004 zwischen<br />
Sonne und Erde, e<strong>in</strong> Zustand, den die<br />
letzten beiden Regierungen nicht <strong>in</strong> der Lage<br />
SONNENSTROM 2|2009<br />
waren zu reparieren. Dabei wird seitens der<br />
PV-Firmen auch <strong>in</strong> Österreich tüchtig produziert<br />
– nur mangels Heimmarkt gehen 94 % der<br />
Produktion <strong>in</strong>s Ausland. Immerh<strong>in</strong> schafften<br />
PV-Unternehmer auch 1 762 Arbeitsplätze,<br />
aber eben nur für den ausländischen Markt.<br />
Der katastrophale Missstand dämmert bereits<br />
weiten Teilen der Bevölkerung, die Sehnsucht<br />
nach eigener Stromerzeugung, nach Unabhängigkeit,<br />
ist <strong>in</strong> Österreich so stark wie kaum <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em anderen Land. Als im letzten Jahr e<strong>in</strong>e<br />
Investitionsförderung für Anlagen unter 5 kWp<br />
mit e<strong>in</strong>er Investitionssumme, auf der man <strong>in</strong><br />
anderen Ländern sitzen geblieben wäre, ausgeschrieben<br />
wurde, war diese <strong>in</strong>nerhalb von 17<br />
M<strong>in</strong>uten vergriffen. Dabei ist das Ausbaupotenzial<br />
m<strong>in</strong>destens so gut, wenn nicht besser<br />
als im benachbarten Bayern, wo bereits fast 2<br />
% der gesamten genutzten Strommenge aus<br />
Photovoltaik erzeugt werden.<br />
E<strong>in</strong> ordentliches Ökostromgesetz ist die Forderung<br />
der Stunde. Damit könnte auch <strong>in</strong> Österreich<br />
bis zum Jahre 2020 e<strong>in</strong> PV-Stromanteil<br />
von m<strong>in</strong>destens 8 % des Gesamtverbrauches<br />
bereitgestellt werden, errechnet der Bundesverband<br />
Photovoltaic Austria (PVA).<br />
Mobilität<br />
Neueste Entwicklungen bei Elektroautos Seite 4<br />
PV-PANORAMA<br />
Kommunikation<br />
Handyhersteller wenden sich der Sonne zu Seite 6<br />
PV-<br />
PANORAMA<br />
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