Diplomarbeit - Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
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<strong>Diplomarbeit</strong>: Modulares System Vergleich von Bussystemen <strong>für</strong> die Kommunikation<br />
5.4. Auswahl des verwendeten Busses<br />
Für ein verteiltes Netzwerk von Sensoren <strong>und</strong> Aktoren spielen folgende Faktoren eine wichtige Rolle:<br />
- einfache Anschlussmöglichkeit<br />
- ausreichende Kabellänge<br />
- robuste Verbindung<br />
- Fehlertoleranz<br />
- einfaches Einfügen/Auskoppeln von Teilnehmern<br />
Aus der Tabelle 4.4 ist ersichtlich, dass es in Hinblick auf Geschwindigkeit kaum Vorteile durch<br />
parallele Bussysteme gibt. Da serielle Verbindungen durch die geringe Leitungsanzahl wesentlich<br />
einfacher aufzubauen <strong>und</strong> zu warten sind, überwiegt dieser Vorteil bei weitem. Ein Nachteil ist<br />
generell die begrenzte Anzahl von anschließbaren Geräten.<br />
Der CAN-Bus sticht hierbei heraus, da er die Anzahl der Teilnehmer nicht vom Protokoll her begrenzt,<br />
sondern diese nur von der Leistungsfähigkeit der eingesetzten Treiberbausteine abhängt. Des<br />
Weiteren verfügt er über mehrere, einander ergänzende Fehlererkennungsmechanismen. Da der<br />
CAN-Bus symmetrisch betrieben wird <strong>und</strong> somit eine sehr geringe Fehlerquote aufweist, ist er die<br />
beste Wahl <strong>für</strong> ein verteiltes Netzwerk. Die im Vergleich zum Ethernet geringere<br />
Datenübertragungsrate wirkt sich im Projekt nicht negativ aus. Außerdem finden sich preisgünstige<br />
Umsetzungen des CAN in vielen Mikrocontrollern. Ethernet ist dagegen vergleichsweise teuer. Daher<br />
wurde <strong>für</strong> die Realisierung des Netzwerkes der CAN-Bus gewählt.<br />
Wegen der begrenzten Ausbreitungsgeschwindigkeit (17-20cm/s) der Signale auf den Leitungen <strong>und</strong><br />
der Tatsache, dass in einigen Protokoll-Abschnitten eine Reaktion anderer Bus-Teilnehmer verlangt<br />
wird, sind Bitrate <strong>und</strong> Buslänge beim CAN-Bus direkt miteinander gekoppelt. Das heißt, je länger die<br />
Leitungen sind, umso geringer kann die Übertragungsrate sein.<br />
Formel: Buslänge * Bitrate < 40m * 1MBit/s.<br />
Daraus ergeben sich zum Beispiel folgende Beziehungen:<br />
40 m Buslänge bei 1 MBit/s<br />
400 m Buslänge bei 100 kBit/s<br />
1000 m Buslänge bei 40 kBit/s<br />
Diese sollten <strong>für</strong> einen normalen Betrieb eines Netzwerkes ausreichen. Für höhere Datenströme, wie<br />
sie unter Umständen bei Videoanwendungen auftreten können, muss dann partiell auf ein anderes<br />
System umgestiegen werden. Die Datenüberragungsrate muss dem CAN-Controller bekannt sein.<br />
Der CAN-Bus ist im OSI-Modell in den Schichten 1 (physikalische Schicht) <strong>und</strong> 2 (Sicherungsschicht)<br />
angesiedelt. Er übernimmt also die physikalische Übertragung <strong>und</strong> die Sicherstellung der<br />
Fehlererkennung <strong>und</strong> Korrektur der ankommenden Daten. Dazu verfügt jede CAN-Botschaft über eine<br />
15-Bit-CRC-Prüfsumme, es wird ein Frame-Check durchgeführt <strong>und</strong> der Sender erwartet eine<br />
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