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Medizin in Herne.qxd - WFG Herne

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Marienhospital <strong>Herne</strong> CHIRURGISCHE KLINIK<br />

Vom Bl<strong>in</strong>ddarm zu Schluckstörungen<br />

Die m<strong>in</strong>imal<strong>in</strong>vasive Chirurgie ist heute nicht<br />

mehr aus dem Leistungsspektrum der Chirurgie<br />

wegzudenken. Stand am Anfang für den Chirurgen<br />

primär die Begeisterung für e<strong>in</strong>e neue<br />

Technik im Vordergrund so entwickelte sich doch<br />

bald bei denjenigen, die diese Technik anwendeten,<br />

die Erkenntnis, dass es den Patienten<br />

nach der Operation sehr viel schneller besser<br />

g<strong>in</strong>g als bei konventionellen Operationen, die<br />

z.B. mit e<strong>in</strong>em klassischen Bauchschnitt begonnen<br />

wurden.<br />

Die ersten m<strong>in</strong>imal<strong>in</strong>vasiven E<strong>in</strong>griffe, die allgeme<strong>in</strong><br />

unter dem Begriff „Schlüssellochchirurgie“<br />

bekannt s<strong>in</strong>d, wurden bereits 1989 <strong>in</strong> der<br />

Chirurgischen Kl<strong>in</strong>k am Bl<strong>in</strong>ddarm vorgenommen.<br />

1990 wurden die ersten<br />

Gallenblasenoperationen über e<strong>in</strong>e Bauchspiegelung<br />

vorgenommen, 1993 die Operationen an<br />

den Leistenbrüchen und ihn den folgenden<br />

Jahren das Spektrum auf fast alle Organe ausgeweitet.<br />

Heute s<strong>in</strong>d darüber h<strong>in</strong>aus E<strong>in</strong>griffe an der<br />

Leber, am Magen, an der Schilddrüse, der<br />

Nebenniere, und der Lunge ebenso möglich wie<br />

m<strong>in</strong>imal<strong>in</strong>vasive Operationen am Dickdarm und<br />

an der Speiseröhre. Dies trifft mittlerweile nicht<br />

nur für gutartige sondern auch für besondere<br />

Formen der bösartigen Erkrankungen zu.<br />

Geme<strong>in</strong>sam gegen Schluckstörungen<br />

Schluckstörungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Bevölkerung häufig<br />

und <strong>in</strong> den Ursachen vielfältig. Sodbrennen<br />

zum Beispiel ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Spätstadien häufig<br />

mit Schluckstörungen verbunden. Fast jede<br />

leistungsfähige chirurgische Kl<strong>in</strong>ik kann diese<br />

E<strong>in</strong>griffe heute m<strong>in</strong>imal<strong>in</strong>vasiv ausführen.<br />

Während bei Sodbrennen e<strong>in</strong>e Erschlaffung des<br />

unteren Speiseröhrenschließmuskels vorliegt -<br />

<strong>Mediz<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> | 24<br />

im Stadtgebiet von <strong>Herne</strong> dürften etwa 5000<br />

E<strong>in</strong>wohner davon betroffen se<strong>in</strong> – liegt bei e<strong>in</strong>er<br />

anderen Form der Schluckstörung – der sogenannten<br />

Achalasie – genau das Gegenteil vor:<br />

Der untere Speiseröhrenschließmuskel weist<br />

e<strong>in</strong>e Überfunktion auf; er kann sich beim<br />

Durchtritt von Speisen <strong>in</strong> den Magen nicht ausreichend<br />

erschlaffen und erschwert somit die<br />

Nahrungsaufnahme. Die Folgen für die<br />

Betroffenen s<strong>in</strong>d unangenehm: Druck und<br />

Schmerzen h<strong>in</strong>ter dem Brustbe<strong>in</strong>, Mundgeruch,<br />

Gewichtsabnahme und Änderung der<br />

Nahrungsgewohnheiten d.h. Unfähigkeit feste<br />

Speisen zu sich zu nehmen. Diese Erkrankung<br />

ist zwar selten aber mit e<strong>in</strong>em um das zehnfache<br />

erhöhten Risiko für die Entstehung e<strong>in</strong>es<br />

Speiseröhrenkrebses verbunden. Unsere Kl<strong>in</strong>ik<br />

hat sich seit mehreren Jahren <strong>in</strong><br />

Zusammenarbeit mit der Abteilung für Gastroenterologie<br />

mit der Diagnostik und Behandlung<br />

dieser Erkrankung befasst.<br />

Im gastroenterologischen Labor von Priv. Doz.<br />

Dr. Henn<strong>in</strong>g kann mit differenzierten Methoden -<br />

dazu gehören so allgeme<strong>in</strong>e<br />

Untersuchungsverfahren wie die Spiegelung des<br />

Magens und der Speiseröhre ebenso wie die<br />

Druck- und Säuremessung <strong>in</strong> der Speiseröhre -<br />

das Vorliegen e<strong>in</strong>er Achalasie festgestellt und<br />

andere Erkrankungen, die ebenfalls mit e<strong>in</strong>er<br />

Schluckstörung e<strong>in</strong>hergehen können, ausgeschlossen<br />

werden. Nicht alle Patienten müssen<br />

operativ behandelt werden, da auch e<strong>in</strong>e Reihe<br />

von konservativen Behandlungsmaßnahmen<br />

z.B. Aufdehnungen mit Ballonkathetern und die<br />

Injektion von krampflösenden Medikamenten<br />

<strong>in</strong>frage kommen. In Zusammenarbeit mit den<br />

Gastroenterologen ergibt sich daraus die<br />

Möglichkeit zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen, maßgeschneiderten<br />

Therapie für diese Patienten.<br />

Die chirurgische Kl<strong>in</strong>ik hat mit betroffenen<br />

Patienten e<strong>in</strong>e Selbsthilfegruppe „Achalasie“<br />

gegründet und ist als Referenzzentrum für diese<br />

Krankheit anerkannt. Die chirurgische Kl<strong>in</strong>ik verfügt<br />

mittlerweile über e<strong>in</strong>e große Erfahrung <strong>in</strong><br />

der operativen, m<strong>in</strong>imal<strong>in</strong>vasiven Behandlung<br />

derjenigen Patienten, bei denen e<strong>in</strong>e konservative<br />

Therapie nicht erfolgreich war.<br />

Wenn Sie mehr wissen wollen besuchen Sie uns<br />

im Internet unter der Adresse www.sodbrennen.net<br />

. Dort f<strong>in</strong>den Sie nicht nur Informationen<br />

zum Sodbrennen, sondern auch zur Achalasie.<br />

Roboterchirurgie – was soll das?<br />

Es gibt heute noch ke<strong>in</strong>en Roboter der selbstständig<br />

Operationen durchführt, auch wenn das<br />

manchmal fälschlicherweise so dargestellt wird.<br />

Wer würde sich schon gerne von e<strong>in</strong>em seelenlosen<br />

Roboter operieren lassen? Allerd<strong>in</strong>gs gibt<br />

es Operationsroboter, die von e<strong>in</strong>em Operateur<br />

über „Joysticks“ ferngesteuert werden. Die erste<br />

wirklich ferngesteuerte Operation wurde vor<br />

nicht allzu langer Zeit an der Gallenblase durchgeführt;<br />

der Operateur befand sich <strong>in</strong> New York,<br />

der Patient <strong>in</strong> Paris. Wir am Marienhospital wollen<br />

während der Operation bei unseren<br />

Patienten se<strong>in</strong>. Trotzdem setzen wir bei der<br />

Durchführung m<strong>in</strong>imal<strong>in</strong>vasiver Operationen<br />

e<strong>in</strong>en Roboter e<strong>in</strong>, der über e<strong>in</strong><br />

Spracherkennungssystem die Kamera steuert<br />

(Abb.). Er trägt zur Arbeitsökonomie bei und<br />

sorgt beim Operateur für ermüdungsfreies<br />

Operieren.

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