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Medizin in Herne.qxd - WFG Herne

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Interdiszipl<strong>in</strong>äres Gefäßzentrum -<br />

Angiotherapeutisches Zentrum der Ruhr-Universität Bochum<br />

Universitätskl<strong>in</strong>ik Marienhospital <strong>Herne</strong><br />

Wer hat es nicht schon e<strong>in</strong>mal gehört, dass<br />

e<strong>in</strong> Bekannter beim Schaufensterbummel<br />

nicht mehr weitergehen konnte, immer wieder<br />

stehen bleiben musste oder vielleicht gar<br />

nicht mehr aus dem Haus gekommen ist. Am<br />

Ende drohte vielleicht sogar der Verlust des<br />

Be<strong>in</strong>es. Wir sprechen von der arteriellen<br />

Verschlusskrankheit, die den meisten als<br />

„Raucherbe<strong>in</strong>“ oder auch als „Diabetesbe<strong>in</strong>“<br />

bekannt ist.<br />

Das <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Gefäß-Zentrum am<br />

Marienhospital, Teil des<br />

„Angiotherapeutischen Zentrums“ der Ruhr<br />

Universität Bochum – Standort <strong>Herne</strong> hat es<br />

sich seit Jahren zur Aufgabe gemacht diesen<br />

Menschen zu helfen, ihre Gehfähigkeit wieder<br />

zu erlangen und das Be<strong>in</strong> zu erhalten.<br />

Schmerzen, Schwellungen, Gehunfähigkeit<br />

werden auch durch Erkrankungen der Venen –<br />

Volkskrankheit Krampfadern – und des<br />

Lymphsystems hervorgerufen – e<strong>in</strong><br />

Arbeitsfeld des Gefäßzentrums.<br />

An diesem Zentrum s<strong>in</strong>d als Kernbereich<br />

beteiligt:<br />

• Abteilung für Angiologie (Leiter: W<strong>in</strong>fried<br />

Bahr) der Kardiologischen Kl<strong>in</strong>ik (Dir.: Prof.<br />

Dr. Joachim Trappe)<br />

• Abteilung für Gefäßchirurgie (Leitender<br />

Arzt: Dr. Luc Claeys) der Chirurgischen<br />

Kl<strong>in</strong>ik (Dir.:Prof. Dr. G. Hohlbach)<br />

• Institut für Diagnostische, Interventionelle<br />

Radiologie und Nuklearmediz<strong>in</strong><br />

(Dir. Prof. Dr. Dieter Liermann)<br />

Nicht jeder Patient mit e<strong>in</strong>er arteriellen Verschlusskrankheit<br />

kann ausschließlich mit<br />

e<strong>in</strong>er Behandlungsmethode erfolgversprechend<br />

behandelt werden. Meist ist die Anwendung<br />

mehrerer Behandlungsmöglichkeiten<br />

nicht nur möglich sondern s<strong>in</strong>nvoll.<br />

Die Abteilung für Angiologie (W<strong>in</strong>fried Bahr)<br />

verfügt über moderne diagnostische, nicht<br />

<strong>in</strong>vasive Verfahren mit denen immer der Grad<br />

e<strong>in</strong>er Durchblutungsstörung und meistens<br />

auch der Ort der Durchblutungsstörung<br />

erkannt werden kann. Dies betrifft nicht nur<br />

die großen Arterien sondern auch Störungen<br />

im Bereich der kle<strong>in</strong>sten Blutgefäße, die häufig<br />

beim Diabetes betroffen s<strong>in</strong>d. In günstigen<br />

Fällen ist e<strong>in</strong>e erfolgreiche Behandlung mit<br />

Medikamenten, Infusionstherapie und<br />

Gehtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g möglich und auch erfolgreich.<br />

Bei mehr als 40% dieser Patienten liegen die<br />

Verengungen nicht nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em begrenzten<br />

Gefäßbereich vor, sondern betreffen mehrere<br />

Gefäßabschnitte <strong>in</strong> verschiedenen Bereichen<br />

des Körpers. Deshalb ist bei diesen Patienten<br />

e<strong>in</strong>e Darstellung des Gefäßsystems erforderlich.<br />

Das Institut für Diagnostische, Interventionelle<br />

Radiologie und Nuklearmediz<strong>in</strong> (Prof.Dr.<br />

Dieter Liermann) verfügt über moderne<br />

Methoden zur nicht <strong>in</strong>vasiven Darstellung von<br />

Blut-Gefäßen des gesamten Körpers. Die<br />

Magnetresonanz-Angiografie ist im Gegensatz<br />

zur konventionellen Darstellung der<br />

Blutgefäße mit Kathetern e<strong>in</strong> nicht<strong>in</strong>vasives<br />

Verfahren, d.h. es kann auf die Punktion von<br />

Blutgefäßen und das E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen von<br />

Kathetern verzichtet werden. Diese Technik<br />

kann am Marienhospital an e<strong>in</strong>em zweiten<br />

Kernsp<strong>in</strong>tomografen auch zur Darstellung des<br />

Herzens genutzt werden.<br />

Bestimmte Verengungen der Gefäße können<br />

seit vielen Jahren ohne Operation aufgedehnt<br />

werden. Diese sogenannte Angioplastie kennzeichnet<br />

e<strong>in</strong>en besonderen Tätigkeitsbereich<br />

der Radiologie am Marienhospital. Zum dauerhaften<br />

Offenhalten der aufgedehnten Gefäße<br />

werden spezielle, beschichtete Metallgitterröhren,<br />

sog, Stents <strong>in</strong> das Gefäß e<strong>in</strong>gebracht.<br />

Durch diese <strong>in</strong>terventionellen Methoden<br />

können operative E<strong>in</strong>griffe am Gefäßsystem<br />

vermieden oder zeitlich verzögert werden.<br />

Bei manchen Patienten besteht jedoch auch<br />

die Notwendigkeit beider Verfahren, d.h.<br />

Operation und Angioplastie komb<strong>in</strong>iert anzuwenden.<br />

Die Abteilung für Gefäßchirurgie (Dr. Luc<br />

Claeys) führt sowohl E<strong>in</strong>griffe am arteriellen<br />

als auch am venösen Gefäßsystem aus.<br />

In Zusammenarbeit mit der Abteilung für<br />

Angiologie und dem Institut für Radiologie<br />

wird für jeden Patienten die optimale Behandlungsform<br />

gewählt.<br />

Gefäßveränderungen spielen sich nicht nur im<br />

Bereich der Bauch- und Be<strong>in</strong>schlagadern sondern<br />

häufig auch im Bereich der Herzkranzgefäße<br />

und der Halsschlagadern ab. Die<br />

Abteilung für Gefäßchirurgie hat <strong>in</strong> der Operation<br />

der Halsschlagadern, die auch das<br />

Gehirn versorgen, besondere Erfahrung.<br />

Damit können e<strong>in</strong>erseits Schlaganfälle verh<strong>in</strong>dert<br />

oder die Folgen von kle<strong>in</strong>en Schlaganfällen<br />

verm<strong>in</strong>dert werden.<br />

E<strong>in</strong> völlig neues Konzept zur Behandlung von<br />

Gefäßverengungen stellt die Bestrahlung von<br />

aufgedehnten Gefäßen dar. Da sich Blutgefäße<br />

nach Aufdehnung (Angioplastie) im<br />

Laufe der Zeit wieder verschließen können,<br />

wenn das Grundleiden oder die auslösende<br />

Ursache nicht beseitigt werden kann ( z.B.<br />

Diabetes, Rauchen) wurde am Marienhospital<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der Kl<strong>in</strong>ik für Strahlentherapie<br />

begonnen <strong>in</strong> Blutgefäße mit fe<strong>in</strong>en<br />

Kathetern Strahlenträger e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen um die<br />

Neubildung von Gefäßverengungen zu verh<strong>in</strong>dern.<br />

Dauerhafte Erfolge s<strong>in</strong>d bei Patienten mit Gefäßerkrankungen<br />

nur dann zu erzielen, wenn<br />

nicht nur die auslösende Krankheit oder Ursache<br />

beseitigt werden kann, sondern diese<br />

Patienten auch <strong>in</strong> der Folgezeit entsprechend<br />

betreut werden. Am Marienhospital wurde<br />

deshalb bereits vor vielen Jahren e<strong>in</strong>e Gefäßsport-gruppe<br />

e<strong>in</strong>gerichtet, <strong>in</strong> der betroffene<br />

Patienten unter ärztlicher und physiotherapeutischer<br />

Anleitung Gefäßtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g machen<br />

können.<br />

Gefäßleiden wodurch s<strong>in</strong>d sie bed<strong>in</strong>gt? Hoher<br />

Blutdruck, Fettstoffwechselstörungen, Nikot<strong>in</strong>,<br />

Diabetes, Alter, Nierenerkrankungen s<strong>in</strong>d die<br />

wichtigsten aber nicht alle Risikofaktoren.<br />

Deshalb s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die Behandlung von Gefäßpatienten<br />

weitere Kl<strong>in</strong>iken und Abteilungen<br />

des Marienhospitals, Innere <strong>Mediz<strong>in</strong></strong> – Nephrologie,<br />

Geriatrie, Physiotherapie e<strong>in</strong>gebunden.<br />

<strong>Mediz<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> | 27

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