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Medizin in Herne.qxd - WFG Herne

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Die meisten Herzrhythmusstörungen entstehen<br />

jedoch durch e<strong>in</strong>e Durchblutungsstörung<br />

der Herzmuskulatur, bed<strong>in</strong>gt durch e<strong>in</strong>e Verengung<br />

der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit).<br />

Im Rahmen der L<strong>in</strong>ksherzkatheteruntersuchung<br />

werden die Herzkranzgefäße<br />

direkt dargestellt und hochgradige Verengungen<br />

können sofort mithilfe spezieller Katheter<br />

aufgedehnt werden (Ballon-Dilatation). E<strong>in</strong>e<br />

zusätzliche Behandlung mit Tabletten nach<br />

e<strong>in</strong>er Dilatation ist nicht immer ausreichend<br />

um e<strong>in</strong> optimales Ergebnis auch längerfristig<br />

zu erzielen. Deshalb werden zusätzlich fe<strong>in</strong>e<br />

„Gitterröhrchen“ sogenannte Koronarstents<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, die <strong>in</strong> ihrer Beschichtung Medikamente<br />

erhalten, die direkt am erkrankten<br />

Koronargefäß wirken und e<strong>in</strong>e erneute Verengung<br />

oder e<strong>in</strong>en Verschluss des Herzkranzgefäßes<br />

verh<strong>in</strong>dern. Mit diesen Methoden<br />

„erspart“ die Kardiologische Kl<strong>in</strong>ik im Jahr<br />

mehreren hundert Patienten e<strong>in</strong>e Herzoperation.<br />

Wenn das Herz zu langsam schlägt<br />

Dann müssen Herzschrittmacher implantiert<br />

werden, damit die Durchblutung lebenswichtiger<br />

Organe gewährleistet ist. Durch sorgfältige<br />

Voruntersuchungen und ausführliche<br />

Gespräche mit den Patienten wird e<strong>in</strong> Schrittmachersystem<br />

ausgewählt, welches die<br />

Steuerung der Herzfrequenz am besten für<br />

den Patienten übernehmen kann. Herzschrittmacher<br />

s<strong>in</strong>d sehr sensible elektrische Systeme,<br />

die auf äußere elektromagnetischen<br />

Störungen mit Funktionsausfall reagieren können.<br />

Deshalb legen wir bei der Implantation<br />

von Schrittmachern besonderen Wert auf<br />

Systeme, die e<strong>in</strong>e elektrische Bee<strong>in</strong>flussung<br />

von außen unwahrsche<strong>in</strong>lich machen.<br />

Implantierbarer Cardioverter/ Defibrillator<br />

Kammerflimmern ist e<strong>in</strong>e Form der Herzrhythmusstörung,<br />

die plötzlich auftritt, bei der das<br />

Herz ke<strong>in</strong>en Kreislauf aufrechterhalten kann<br />

und meist jede Hilfe zu spät kommt. Durch<br />

die bereits erwähnte elektrophysiologischen<br />

Untersuchungen können Risikopatienten<br />

erkannt werden. Der plötzliche Herztod kann<br />

durch e<strong>in</strong>en implantierbaren Defibrillator (ICD)<br />

sicher verh<strong>in</strong>dert werden. Der Defibrillator ist<br />

– ähnlich wie e<strong>in</strong> Schrittmacher – e<strong>in</strong> implantierbares<br />

Gerät mit dem die unkoord<strong>in</strong>iert<br />

arbeitenden Herzmuskelfasern wieder <strong>in</strong><br />

„Gleichtakt“ gebracht werden. Der<br />

Defibrillator überwacht und analysiert den<br />

Herzrhythmus und gibt im Falle von<br />

Kammerflimmern sofort e<strong>in</strong>en elektrischen<br />

Impuls im Herzen ab, um das Kammernflimmern<br />

zu beenden und den Herzrhythmus<br />

wiederherzustellen. Die implantierbare Defibrillatortherapie<br />

ist für Patienten, die schon<br />

e<strong>in</strong> solches Ereignis überlebt haben aber<br />

auch <strong>in</strong>sbesondere für Patienten, die e<strong>in</strong><br />

erhöhtes Risiko haben, an e<strong>in</strong>em plötzlichen<br />

Herztod zu versterben, gesichert. Die kardiologische<br />

Kl<strong>in</strong>ik hat e<strong>in</strong> Projekt <strong>in</strong>s Leben gerufen,<br />

<strong>in</strong> dem an verschiedenen Standorten<br />

(Flughäfen, Bahnhöfen) <strong>in</strong> Deutschland exter-<br />

Abb. 2: Röntgenbild e<strong>in</strong>es Patienten mit<br />

e<strong>in</strong>em biventrikulären Defibrillator. E<strong>in</strong>e<br />

Elektrode liegt <strong>in</strong> der rechten Kammer, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />

der rechten und e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der l<strong>in</strong>ken<br />

Hauptkammer.<br />

ne Defibrillatoren, die auch von Laien angewendet<br />

werden können, angebracht werden<br />

um dem plötzlichen Herztod durch<br />

Kammerflimmern zu begegnen.<br />

Kardiale Resynchronisationstherapie<br />

Für Patienten mit schwergradiger „Pumpschwäche“<br />

des Herzens(Herz<strong>in</strong>suffizienz), die<br />

mit Medikamenten nicht zufriedenstellend<br />

behandelt werden können und Störungen der<br />

Herzmuskelerregung der l<strong>in</strong>ken Kammer<br />

(L<strong>in</strong>kschenkelblock) steht an der kardiologischen<br />

Kl<strong>in</strong>ik e<strong>in</strong>e neuartige Therapieform zu<br />

Verfügung, um die Herzleistung zu verbessern.<br />

Hierzu wird e<strong>in</strong> biventrikuläres<br />

Schrittmacher-/Defibrillatorsystem mit drei<br />

Stimulationselektroden implantiert, wobei die<br />

dritte zusätzliche Elektrode über e<strong>in</strong>e<br />

Herzkranzvene zu l<strong>in</strong>ken Herzhauptkammer<br />

geschoben wird (Abb. 2). Durch die gleichzeitige<br />

Stimulation der rechten und der l<strong>in</strong>ken<br />

Hauptkammer wird der Erregungs- und Kontraktionsablauf<br />

des Herzens resynchronisiert.<br />

Der kle<strong>in</strong>ste biventrikuläre Defibrillator wurde<br />

im Juli 2002 weltweit als erster <strong>in</strong> der<br />

<strong>Mediz<strong>in</strong></strong>ischen Kl<strong>in</strong>ik II des Marienhospitals<br />

implantiert. Neuartige Funktionen, wie z.B.<br />

das Verh<strong>in</strong>dern von Vorhofflimmern s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

diesen Herzschrittmachern neuester Bauart<br />

möglich. E<strong>in</strong> derartiges Modell wurde im<br />

Oktober 2002 weltweit als erstes <strong>in</strong> der <strong>Mediz<strong>in</strong></strong>ischen<br />

Kl<strong>in</strong>ik II des Marienhospitals<br />

implantiert. Bisher wurden mehr als 100<br />

Patienten mit dieser neuen kardialen<br />

Resysnchronisationssystem versorgt.<br />

<strong>Mediz<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> | 35

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