4 FuE aus der Wissensperspektive 60 Der Personalbedarf muß quantitativ und qualitativ <strong>für</strong> das Projekt abgeschätzt werden. Aufgabe des Projektleiters ist es sicherzustellen, daß das benötigte Personal in der erforderlichen fachlichen und überfachlichen Qualifikation [Kap. 4.4.1] zu den erforderlichen Zeiten an den richtigen Orten zur Verfügung steht [Keß 99 S. 176]. Um die geeignete Qualifikation des Personals sicherzustellen, können verschiedene Personalmanagementmethoden, insbesondere Personalentwicklung [Kap. 4.4.3], angewendet werden. Probleme bei der Projektplanung und -steuerung bereitet häufig die Festlegung von Prioritäten bei auftretenden Kapazitätsengpässen, insbesondere bei der Ressource Personal. Sinnvoll ist es, <strong>für</strong> wichtige Projekte eine klare Regelung <strong>für</strong> die Entscheidungsfindung bei Entscheidungen über strittige Prioritäten vorzusehen. Kostenplanung Bei der Kostenplanung wird eine Übersicht über Kostenstellen, Kostenarten, Kosten der Arbeitspakete erstellt [Keß 99 S. 177]. Dadurch werden sogenannte Kostentreiber aufgedeckt und die Möglichkeit geschaffen, effizientere Lösungen zu suchen. Die Kostenplanung ist Voraussetzung da<strong>für</strong>, Kostenabweichungen und deren Auswirkungen auf die Gesamtkosten des Projektes erkennen und beurteilen zu können. Risikoanalyse Ein Risiko beschreibt die Möglichkeit, daß eine Aktivität einen materiellen oder körperlichen Schaden zur Folge hat und die möglichen Folgen ungewiß sind [Bal 98 S. 177]. Das Risiko, das in einem FuE-Projekt enthalten ist, beinhaltet verschiedene Riskogruppen, wie z.B. technische Risiken, wirtschaftliche Risiken und politische Risiken [Rin 98 S. 56]. Das Risiko setzt sich zusammen aus der Auftrittswahrscheinlichkeit, der Entdeckungswahrscheinlichkeit und dem Schaden. Ziel der Risikoanalyse ist es, Risiken zu identifizieren und zu beseitigen, bevor sie einen erfolgreichen Projektabschluß gefährden. Dabei hat sich gezeigt, daß viele Schwierigkeiten bereits bei der Planung erkannt und mit geringem Aufwand beseitigt werden können [Rin 98 S. 58]. 4.5.3.3 Projektüberwachung und -steuerung Projektüberwachung und -steuerung zielen im Gegensatz zur Projektplanung [Kap. 4.5.3.2] auf gegenwärtiges statt auf zukünftiges Handeln im Projekt [Bul 99 S. 30-31]. Aufgabe der Projektsteuerung ist es, die realisierten Ist-Werte in Richtung der geplanten Soll-Werte zu steuern und die Projektplanung entsprechend anzupassen [Bild 4-14]. Voraussetzung <strong>für</strong> die Projektsteuerung ist, daß die geplanten Soll-Werte den bei der Projektdurchführung tatsächlich realisierten Ist-Werten gegenübergestellt werden. Durch einen Soll-Ist-Vergleich können Abweichungen von der Projektplanung aufgezeigt werden. Dazu müssen im Projektverlauf geeignete Meßpunkte definiert und regelmäßig Ist-Werte erfaßt werden. Geeignete Meßpunkte sind u.a. die Meilensteine. Projektüberwachung und -steuerung beinhaltet die Aufgaben <strong>eines</strong> Projektleiters, die erforderlich sind, um Projektziele, d.h. Leistungs-, Zeit-, Kostenziele, zu erreichen und ein Projekt erfolgreich abzuschließen. Dabei sollten verschiedene zeitliche Horizonte berücksichtigt werden. Kurzfristig steht eine effiziente Projektdurchführung im Vordergrund, d.h. die Dinge richtig tun, und mittel- bis langfristig geht es um ein effektives Vorgehen, d.h. die richtigen Dinge tun.
4 FuE aus der Wissensperspektive 61 Typische Aufgaben der Projektsteuerung sind: � Suche nach technischen Alternativen � Reduzierung des Leistungsumfangs, Fremdvergabe von Arbeitspaketen, parallele Bearbeitung von Arbeitspaketen � Lieferantenwechsel � Einstellung von neuen Mitarbeitern, Qualifizierung von Mitarbeitern [Kap. 4.4]