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Laufbahnentwicklung für extern angesiedelte Mitarbeitende

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<strong>Mitarbeitende</strong>n wissen also frühzeitig, ob sie <strong>für</strong> eine Beförderung in Frage kommen und werden<br />

rechtzeitig auf die nächsthöhere Funktion vorbereitet, so die Theorie von Nerdinger, Blickle und Schaper<br />

(2008). Leider folgt die Praxis zu diesem Thema selten der Theorie, wie Stangel-Meske und Staudt (2008)<br />

bemerken.<br />

Personalentwicklung braucht seine Zeit. Unternehmen in sich rasch wandelnden Umgebungen sehen<br />

sich meist mit der Situation konfrontiert, dass sich der Markt oder das Unternehmen schneller<br />

verändert, als sich <strong>Mitarbeitende</strong> entwickeln können. So benötigt beispielsweise der Erwerb einer neuen<br />

Fremdsprache mehrere Jahre, während das Öffnen eines neuen Vertriebskanals in einem Land nach<br />

wenigen Monaten abgeschlossen ist. In der Folge verzichten Unternehmen zunehmend auf eine<br />

systematische Personal- und <strong>Laufbahnentwicklung</strong>. Andererseits gibt es aber auch Unternehmen, in<br />

denen analytische Personalentscheide keine Tradition haben. Beiderorts werden Personalentscheide<br />

aufgrund anderer Kriterien als der Systematik getroffen.<br />

Stangel-Meske und Staudt (2008) bescheinigen vielen Unternehmen enorme Mängel hinsichtlich eines<br />

systematischen Vorgehens bei der Personalauswahl. Es bestehen keine oder nur unzureichende<br />

Anforderungsanalysen <strong>für</strong> Positionen und kein ausreichendes methodisches Know-how bezüglich der<br />

Auswahl der Messinstrumente zur Personalselektion. Unternehmerische Traditionen sowie<br />

unsystematische Personalauswahl-Methoden, z.B. basierend auf Sympathien oder der Beurteilung der<br />

Arbeitsleistung ausschliesslich in der bisherigen Funktion, sind die primären Kriterien der<br />

Personalauswahl (Stangel-Meske & Staudt, 2008). Dabei wird zu wenig in Betracht gezogen, dass <strong>für</strong> die<br />

künftige Position andere Kompetenzen benötigt werden (Stangel-Meske & Staudt, 2008). Zwar wird<br />

versucht, durch Leistungsbeurteilungen und 360-Grad-Feedback mehr Objektivität in die<br />

vergangenheitsorientierte Personalbeurteilung zu bringen, jedoch werden diese Instrumente oft nur<br />

unzureichend eingesetzt. Müller (2005) beschreibt diese Verfahren sowie die damit verbundenen<br />

Beurteilungs-Verzerrungen und Fehlerquellen, wie z.B. fehlerhafte Erinnerungen und weite<br />

Beobachtungszeiträume. Die Führungskraft wird zudem Beurteilungen vornehmen, die geprägt sind von<br />

ihren eigenen Werten, Erfahrungen und Vorstellungen. Weiter erfolgen Beeinflussungen durch das<br />

berufliche Umfeld, sei es durch andere Team-<strong>Mitarbeitende</strong> oder übergeordnete Vorgesetzte. Kanning<br />

(1999) stellt fest, „dass wahrhafte Objektivität letztlich nicht zu erreichen ist“ (S. 21). Wenn also keine<br />

Objektivität zu erreichen ist, stellt sich die Frage, aufgrund welcher Kriterien Beförderungsentscheide<br />

getroffen werden.<br />

| Personalentscheide 29

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