Laufbahnentwicklung für extern angesiedelte Mitarbeitende
Laufbahnentwicklung für extern angesiedelte Mitarbeitende
Laufbahnentwicklung für extern angesiedelte Mitarbeitende
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
negative Stereotypisierung) im Spiel ist. Dezentrale <strong>Mitarbeitende</strong> können daher versuchen sich<br />
anzupassen und Ähnlichkeiten im Verhalten, z.B. in der Arbeitsmethode oder Strukturierung der Arbeit,<br />
zu schaffen. Die Anpassungsleistung in Richtung des Arbeitsstils und des Verhaltens der Führungskraft<br />
erfordert Flexibilität, einen hohen Grad an Selbstreflektion und Lernbereitschaft.<br />
Attributions-Effekt<br />
Heider (1958, zitiert nach Trommsdorff, 2002) ging von der Annahme aus, „dass der Mensch als naiver<br />
Wissenschaftler versucht, beobachtbares Verhalten mit nicht beobachtbaren Ursachen zu verbinden“.<br />
Dabei können Wahrnehmungsverzerrungen und Attribuierungsfehler entstehen. Miller (1984, zitiert<br />
nach Trommsdorff, 2002) hat in seiner Untersuchung festgestellt, dass der sehr häufig zu beobachtende<br />
Fehler, die situativen Bedingungen zu unterschätzen und das Verhalten einer beobachteten Person über<br />
Gebühr auf interne Merkmale zurückzuführen, vor allem in westlichen Kulturen auftritt. Eine Leistung<br />
erfolgt jedoch immer in einem sozialen Kontext, der entsprechend berücksichtigt werden sollte.<br />
Die Aufgaben dezentraler <strong>Mitarbeitende</strong>r sind häufig schwieriger zu bewältigen, z.B. durch einen<br />
schlechteren Informationsstand oder der Inkompatibilität zwischen Unternehmens- und Länderkultur.<br />
Demnach werden diese <strong>Mitarbeitende</strong> häufiger als unzureichend kompetent erlebt.<br />
Zu falschen Attribuierungen führt ebenfalls der „Self-Serving Bias“. Unterschiedliche Sprachen und<br />
Kommunikationsverhalten können also vermehrt zu Missverständnissen führen, welche die<br />
Führungskraft zum Schutz des eigenen Selbstwertes eher dem unterstellten Personal zuschreibt als<br />
seiner eigenen Kommunikationsfähigkeit, während der Erfolg <strong>für</strong> sich selbst verbucht wird (Krahé, 1984).<br />
Die Führungskraft wird in der Tendenz eher selbstwertdienliche Attribuierungen vornehmen (Gerrig &<br />
Zimbardo, 2008). Häufige Konflikte und Missverständnisse wirken sich negativ auf die Beurteilung der<br />
<strong>Mitarbeitende</strong>n aus. Da in der interkulturellen Zusammenarbeit häufiger Störungen auftreten, ist also<br />
anzunehmen, dass auch häufiger Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit zwischen Vorgesetzten und<br />
<strong>Mitarbeitende</strong>n den letzteren zugeschrieben werden. Dezentrale <strong>Mitarbeitende</strong> können diesen Effekt<br />
durch eine klare Kommunikation und eine hohe Sprachfertigkeit ausgleichen.<br />
Der Umgang mit Ungerechtigkeit kann ebenfalls von Bedeutung sein. Es ist <strong>für</strong> dezentrale <strong>Mitarbeitende</strong><br />
damit wichtig, sich ein gutes Informationsnetz zu schaffen und verschiedene Informationskanäle zu<br />
sichern. Entsprechend benötigt eine dezentral arbeitende Person eine hohe Kontaktfähigkeit und<br />
Kooperativität.<br />
| Personalentscheide 31