12.07.2015 Aufrufe

Partielle Differentialgleichungen in der Finanzmathematik Vorlesung ...

Partielle Differentialgleichungen in der Finanzmathematik Vorlesung ...

Partielle Differentialgleichungen in der Finanzmathematik Vorlesung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2 DAS BLACK-SCHOLES MODELL 10Faßt man das Integral gegen dτ als klassisches Integral auf, so muß noch das zweite Integralerklärt werden, welches <strong>in</strong> <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Situation die Gestalt∫ T0f(t, ω) dW t (ω)hat. Klassische würde man dieses Integral als e<strong>in</strong> pfadweises Riemann-Stieltjes-Integral auffassen,also für festes ω als Grenzwert von Approximationsfolgen <strong>der</strong> Gestaltn−1∑s (n) (f, t)(ω) := f(t j , ω) (W tj+1 (ω) − W tj (ω)).j=0Man kann jedoch zeigen, im allgeme<strong>in</strong>en ke<strong>in</strong>e Konvergenz dieser Approximationsfolge vorliegt.Die Ursache hierfür ist, daß die Pfade t ↦→ W t (ω) des Wienerprozesses für fast alle ω nicht vonbeschränkter Variation s<strong>in</strong>d.An<strong>der</strong>erseits kann man die Approximation s (n) (f, t)(ω) auch als Funktion von ω und damit alsElement von L 2 (Ω) auffassen. Dann kann gezeigt werden, daß für geeignete f e<strong>in</strong>e Konvergenz imRaum L 2 (Ω) vorliegt. Wir skizzieren das Vorgehen zur Def<strong>in</strong>ition des stochastischen Integrals:1. Betrachte nur elementare Funktionen von <strong>der</strong> Gestaltn−1∑s(t, ω) = s j (ω) · 1 ]tj ,t j+1 ],j=0wobei die s j geeignete Zufallsgrößen seien. Dann def<strong>in</strong>iere das stochastische Integral vons alsI(s)(ω) :=∫ T0n−1∑s(t, ω) dW t (ω) := s j (ω) · (W tj+1 (ω) − W tj (ω)).j=02. Für diese elementaren Funktionen läßt sich unter geeigneten Voraussetzungen an die s jzeigen, daß die sogenannte Itô-Isometrie gültig ist:‖I(s)‖ L2 (Ω) = ‖s‖ L2 ([0,T ]×Ω).3. Damit läßt sich die Def<strong>in</strong>ition des stochastischen Integrals ausdehnen auf Funktionen f(mit geeigneten Voraussetzungen), die sich <strong>in</strong> L 2 ([0, T ]) durch elementare Funktionen approximierenlassen. Ist s e<strong>in</strong>e entsprechende Folge, so ist wegen <strong>der</strong> Itô-Isometrie auch I(s)e<strong>in</strong>e konvergente Folge <strong>in</strong> L 2 (Ω), und wir def<strong>in</strong>ieren∫ T0f(t, ω) dW t (ω) := L 2 - limn→∞ I(s n).Gleichungen zwischen stochastischen Integralen werden oft auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> bereits verwendetendifferentiellen Form notiert. Zum Beispiel ist die GleichungdS t = µS t dt + σS t dW t

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!