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Partielle Differentialgleichungen in der Finanzmathematik Vorlesung ...

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6 PARABOLISCHE GLEICHUNGEN 2. ORDNUNG MIT VARIABLEN KOEFFIZIENTEN51Beweis. ”⇒ “Sei A abgeschlossen. Seien x ∈ D(A) N und x 0 ∈ X mit x n −→ x 0 für n → ∞. DaA stetig ist, ist A◦x e<strong>in</strong>e Cauchy-Folge, setze also y 0 := lim n→∞ Ax n . Aus <strong>der</strong> Abgeschlossenheitvon A folgt dann <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e x 0 ∈ D(A).” ⇐ “Sei D(A) abgeschlossen. Seien x ∈ D(A)N und x 0 , y 0 ∈ X mit x n −→ x 0 und Ax n → y 0für n → ∞. Wegen <strong>der</strong> Abgeschlossenheit von D(A) ist x 0 ∈ D(A), wegen <strong>der</strong> Stetigkeit von Afolgt daher y 0 = lim n→∞ Ax n = Ax 0 .Im Fall, daß D(A) abgeschlossen ist, folgt aus <strong>der</strong> Stetigkeit von A also die Abgeschlossenheit.E<strong>in</strong> tiefliegen<strong>der</strong> Satz <strong>der</strong> Funktionalanalysis, den wir ohne Beweis zitieren, sagt aus, daß auchdie Umkehrung richtig ist.Satz 6.15 (Graphensatz). Sei A : X ≥ D(A) → X e<strong>in</strong> l<strong>in</strong>earer Operator und D(A) abgeschlossen.Dann giltA stetig ⇐⇒ A abgeschlossen .Beweis. siehe [We00], Theorem IV.4.5.Ist D(A) nicht abgeschlossen, so folgt aus <strong>der</strong> Abgeschlossenheit im allgeme<strong>in</strong>en nicht die Stetigkeitvon A. Diese Situation trifft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel für Differentialoperatoren zu. Wir br<strong>in</strong>gen dazue<strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachesBeispiel 6.16. Setze X := C([0, 1]), D(A) := C 1 ([0, 1]) und def<strong>in</strong>iere A : D(A) → X, f ↦→ f ′ .Dann ist A abgeschlossen, aber nicht stetig.Beweis. Def<strong>in</strong>iere f n := cos(n·)| [0,1] . Dann ist ‖f n ‖ ∞ = sup t∈[0,1] | cos(nt)| = 1 für alle n ∈ N,aber ‖Af n ‖ ∞ = ‖f ′ n‖ ∞ = sup t∈[0,1] |n s<strong>in</strong>(nt)| = n → ∞ für n → ∞. Also ist A nicht stetig.Ist h<strong>in</strong>gegen f ∈ C 1 ([0, 1]) N und s<strong>in</strong>d f 0 , g 0 ∈ C([0, 1]) so, daß f gleichmäßig gegen f 0 und (f ′ n) n∈Ngleichmäßig gegen g 0 konvergiert, so gilt nach e<strong>in</strong>em Satz <strong>der</strong> Analysis schon f 0 ∈ C 1 ([0, 1]) undf ′ 0 = g 0. Also ist A abgeschlossen.E<strong>in</strong> näheres Studium des abgeschlossenen Operators A erfolgt über die sogenannte Resolventenmenge(im endlich-dimensionalen Fall ist dies die Menge <strong>der</strong> Nicht-Eigenwerte) und die Resolventenabbildung.Def<strong>in</strong>ition/Bemerkung 6.17 (Resolventenmenge, Resolvente und Resolventenabbildung). SeiA : X ≥ D(A) → X e<strong>in</strong> abgeschlossener Operator.(i) ρ(A) := {λ ∈ K | λ Id X −A : D(A) → X ist bijektiv} heißt die Resolventenmenge von A.(ii) Nach dem Graphensatz ist R(λ, A) := (λ Id X −A) −1 ∈ L(X) für alle λ ∈ ρ(A).(iii) Die Operatoren R(λ, A) für λ ∈ ρ(A) nennt man Resolventen von A, und die AbbildungR(·, A) : C ⊇ ρ(A) → L(X), λ ↦→ R(λ, A)heißt Resolventenabbildung.

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