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Psychosoziale und Ethische Aspekte der Männergesundheit.qxp

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Gen<strong>der</strong> Gap<br />

Altern, Evolution <strong>und</strong> Gen<strong>der</strong> Gap<br />

tit.Ao.Univ.-Prof. Dr. Peter Berger<br />

Die mittlere Lebenserwartung ist jenes chronologische Alter, welches die Hälfte <strong>der</strong> lebend geborenen<br />

Individuen einer Population erlebt. Bei geschlechtsspezifischer Aufschlüsselung <strong>der</strong> Daten für die mittlere<br />

Lebenserwartung des Menschen zeigt sich eine Differenz zwischen Männern <strong>und</strong> Frauen: Frauen leben<br />

meist eindeutig länger (81,5 Jahre) als Männer (75,4 Jahre). Dieser Unterschied in <strong>der</strong> mittleren<br />

Lebenserwartung ist auf lebenslang unterschiedliche, aber nicht gleichmäßige, Sterberaten <strong>der</strong> Geschlechter<br />

zurückzuführen. Die Differenz beträgt bei <strong>der</strong> Geburt laut WHO Bericht im Jahre 2003 in Österreich 6,1<br />

Jahre.<br />

Die sog. Gen<strong>der</strong> Gaps in <strong>der</strong> Sterberate <strong>und</strong> <strong>der</strong> mittleren Lebenserwartung sind aber nicht nur in<br />

Österreich, son<strong>der</strong>n auch weltweit zu beobachten. Nach dem WHO World Health Report haben in 186<br />

von 191 Mitgliedslän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Vereinten Nationen Frauen eine höhere Lebenserwartung als Männer, das<br />

entspricht 97%. Der absolute Unterschied ist in armen Län<strong>der</strong>n geringer <strong>und</strong> pendelt sich ab einem<br />

gewissen sozioökonomischen Status, d.h. ab einem pro Kopf Bruttonationalprodukt von etwa 3000 US $,<br />

durchschnittlich bei 5,6 Jahren ein. Österreichs Daten mit 6,1 Jahren passen hierbei sehr gut in das<br />

weltweite Bild. Gegenwärtig haben Männer nur in armen Län<strong>der</strong>n mit ausgeprägter Diskriminierung <strong>der</strong><br />

Frauen (Bangladesh, Indien, Pakistan) eine höhere Lebenserwartung.<br />

Es stellt sich nun naturgemäß die Frage, ob prinzipielle biologische Unterschiede zwischen den<br />

Geschlechtern verantwortlich für den Gen<strong>der</strong> Gap sind, o<strong>der</strong>, ob er auf unterschiedliche gesellschaftliche<br />

Rollen von Mann <strong>und</strong> Frau zurückzuführen ist.<br />

Langlebigkeit: Ein genetisches Programm?<br />

Seite 155

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