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Psychosoziale und Ethische Aspekte der Männergesundheit.qxp

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MÄNNLICHE FÄLLE IN PROZENT DER WEIBLICHEN FÄLLE<br />

EU-Län<strong>der</strong> 1990<br />

Dänemark, Irland 107<br />

United Kingdom 119<br />

Deutschland 121<br />

Österreich 130<br />

Griechenland 133<br />

Italien 135<br />

Die Entwicklung zu einer geschlechtsunabhängigen Verteilung von „maskulinen“ <strong>und</strong> „femininen“<br />

Funktionen, bis hin zu einer Harmonie im Lebenszyklus <strong>und</strong> <strong>der</strong> allmählichen Feminisierung <strong>der</strong><br />

Männlichkeits-Normen“ muss nicht ungebrochen verlaufen.<br />

Eine große Krise schleu<strong>der</strong>t alle diese Tendenzen aus <strong>der</strong> Bahn. In Krieg <strong>und</strong> Bürgerkrieg steigt die<br />

männliche Sterberate. In den Hungerzonen <strong>der</strong> Welt töten Seuchen <strong>und</strong> die pure Not Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Frauen.<br />

Der Absturz einer Gesellschaft in eine Krise, wie nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in<br />

Osteuropa, erhöht die Männersterblichkeit. Für diese Thesen gibt es rezente Belege aus Ungarn<br />

(Gehmacher 2003). Und solche „Einbrüche“ (Informationen) sind nicht unwahrscheinlich. Die Evolution hat<br />

ihre Zyklen (Gehmacher 2003a).<br />

Eine etwas utopisch-optimistische Frage sei noch gestellt: Wie werden sich die Geschlechterrollen in einer<br />

Zukunft verteilen, in <strong>der</strong> die Freiheit „grenzenlos“ ist <strong>und</strong> je<strong>der</strong> Mensch für sich selbst <strong>und</strong> seine Kin<strong>der</strong> das<br />

Beste wählen kann? Wer wird noch maskulin leben <strong>und</strong> arbeiten wollen, wenn das mehr Stress <strong>und</strong><br />

Kürzer-Leben heißt?<br />

Die Antwort können wir aufschieben, solange es noch Kriege <strong>und</strong> Terrorismus, Verbrecher <strong>und</strong> Polizei<br />

gibt, solange es noch Bauarbeiter <strong>und</strong> Piloten, Manager <strong>und</strong> Stars, Märtyrer <strong>und</strong> Genies geben muss, um<br />

die Zivilisation zu bewerkstelligen. Kurz: solange nicht alle Menschen - ausgenommen die paar Astronauten<br />

<strong>und</strong> Tiefseeforscher - ein r<strong>und</strong>es ges<strong>und</strong>es Leben in maskulin-femininen Gleichgewicht jeweils individueller<br />

Balance (ohne <strong>und</strong> mit Hormonsteuerung) wählen dürfen. Und bis dahin ist es noch ein Stück Evolution.<br />

Literatur<br />

Gehmacher, Ernst (2001) Lohnt sich höhere Bildung? – Daten <strong>und</strong> neue Argumente zur Diskussion um den<br />

individuellen Bildungsertrag. In: SWS-R<strong>und</strong>schau, 40/ 4, S. 397 – 406.<br />

Gehmacher, Ernst (2003) Sozialkapital – Ein neues OECD-Programm – Tagungsbericht. In: SWS-<br />

R<strong>und</strong>schau, 43/ 3, S. 311- 320.<br />

Seite 13

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