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Psychosoziale und Ethische Aspekte der Männergesundheit.qxp

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Reaktionen auf Stress erzeugende Reize (Kirschbaum et al. 1995), <strong>und</strong> ihr Immunsystem ist<br />

geschwächt (Kaplan 1991).<br />

· Männer haben höhere Berufsrisiken. Gefährliche Berufe werden vorwiegend von Männern<br />

ausgeübt. Deshalb erleiden sie häufiger schwere Berufsunfälle, wobei allerdings auch noch ihre generell<br />

größere Risikobereitschaft <strong>und</strong> Unvorsichtigkeit eine gewisse Rolle spielt. Einen Verlust des Arbeitsplatzes<br />

verkraften Männer in <strong>der</strong> Regel weniger gut als Frauen. Sie sehen dadurch auch ihre Rolle als<br />

Mann <strong>und</strong> Familienoberhaupt in Frage gestellt. Dies erklärt, weshalb beispielsweise durch<br />

Arbeitsplatzverlust bedingte Suizide bei Männern häufiger vorkommen (Boor 1980).<br />

4. Bewältigungsstrategien <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

Wir altern, weil es keinen biologischen Selektionsdruck gibt, <strong>der</strong> die körperlichen Vorgänge auf eine lange<br />

Lebensdauer ausrichtet. Diese Situation herrschte während <strong>der</strong> gesamten Entstehungsgeschichte <strong>der</strong><br />

Lebewesen, die Millionen von Jahren umfasst. Der fehlende Selektionsdruck hat sich in mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

starkem Ausmasse auf alle körperlichen Vorgänge ausgewirkt: Kein Körpervorgang ist <strong>der</strong>art vollkommen,<br />

dass er ewig funktionieren könnte. Deshalb ist Altern ein sehr vielschichtiges Geschehen, das den gesamten<br />

Körper betrifft.<br />

Aus dieser Vielschichtigkeit lassen sich eine gute <strong>und</strong> eine schlechte Nachricht ableiten. Die schlechte<br />

Nachricht ist, dass es keine einzelne Massnahme o<strong>der</strong> Substanz geben kann, die als Allerheilmittel den<br />

Alterungsprozess aufhalten könnte. Es altern eben alle körperlichen Vorgänge <strong>und</strong> jede auf ihre ganz eigene<br />

Art <strong>und</strong> Weise. Die gute Nachricht dagegen sagt, es ist möglich, erfolgreich zu altern <strong>und</strong> sehr lange eine<br />

gute Lebensqualität beizubehalten, wenn man ges<strong>und</strong>heitsbewusst lebt, was sich mit folgenden<br />

Empfehlungen umschreiben lässt:<br />

· Gehen Sie verantwortungsbewusst mit dem eigenen Körper um. Männer gehen in <strong>der</strong> Regel<br />

weniger bewusst mit ihrem Körper um, als Frauen dies tun. Wer aber auf seine körperlichen<br />

Empfindungen achtet, <strong>der</strong> spürt, was ihm gut tut. Durch Achtsamkeit lässt sich so etwas wie ein grüner<br />

Daumen für sein körperliches <strong>und</strong> psychisches Wohlbefinden gewinnen.<br />

Zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit dem eigenen Körper gehört auch, dass man von den<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Medizin Gebrauch macht. Spätestens ab etwa 50 sollte man nicht nur zum<br />

Arzt gehen, wenn man krank ist. Durch regelmässige Vorsorgeuntersuchungen werden entstehende<br />

Krankheiten schon im Frühstadium entdeckt <strong>und</strong> lassen sich dann besser kurieren. Gerade im Bereich<br />

<strong>der</strong> typischen Männerleiden - wie Prostatakrebs o<strong>der</strong> Potenzprobleme - ist heutzutage medizinisch<br />

manches möglich, wenn eine Behandlung rechtzeitig einsetzt.<br />

· Pflegen Sie eine aktive, vitale Lebenseinstellung. Körperliche <strong>und</strong> psychische Vorgänge sind<br />

eng miteinan<strong>der</strong> verknüpft <strong>und</strong> beeinflussen sich gegenseitig. Eine aktive, vitale Lebenseinstellung ist das<br />

beste Mittel für eine gute Lebensqualität. Mit genügend Bewegung im Alltag kann man sich körperlich<br />

fit erhalten. Wer offen für Neues ist <strong>und</strong> sein Leben abwechslungsreich gestaltet, hält sich auch geistig<br />

fit. Wirklich alt ist man eigentlich erst, wenn man selbst daran glaubt <strong>und</strong> sich dadurch zum Passivsein<br />

verführen lässt.<br />

· Halten Sie einen mehr o<strong>der</strong> weniger regelmässigen Tagesablauf ein. Körperliche <strong>und</strong> geistige<br />

Leistungsfähigkeit sind tageszeitlichen Schwankungen unterworfen. Ein regelmässiger Lebensrhythmus,<br />

bei dem sich Aktivität <strong>und</strong> Entspannung gegenseitig abwechseln, för<strong>der</strong>t unser körperliches <strong>und</strong><br />

geistiges Wohlbefinden. Bei Schlafproblemen sollte man morgens immer etwa zur gleichen Zeit<br />

aufstehen, abends aber erst dann zu Bett gehen, wenn man wirklich müde ist. Einen Mittagsschlaf sollte<br />

man entwe<strong>der</strong> nie, o<strong>der</strong> immer machen. Führt man ihn nur ab <strong>und</strong> zu durch, so wird es schwieriger,<br />

nachts einen guten Schlaf zu finden. Gr<strong>und</strong>sätzlich muss man nachts entsprechend weniger schlafen,<br />

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