BUSINESSText Alexander ScheuchFotos Shutterstock, BeigestelltBERUFSBILDHAUSVERWALTER,EIN UNTERSCHÄTZTERBERUFHausverwalter müssen heute in der Lage sein, ihre Kunden in allen Belangen rund um die Immobiliefachlich fundiert zu beraten.Komplex. DieBildungsanforderungen anMitarbeiter in Hausverwaltungensind hoch.WANDEL. Das Berufsbild des Hausverwaltershat sich in den letzten 25 Jahrenradikal verändert. Einerseits verlangenimmer professioneller agierende Hauseigentümerzusätzliche Auswertungen,Entwicklungs- und Sanierungskonzepteund andererseits bestehen Mieter auf rascheund ordnungsgemäße Erledigung ihrerAnliegen. Die Zeiten der Verwaltungen,als eine Art „Amt für Bittsteller“ sindendgültig vorbei. Im Spannungsfeld zwischenden oft gegensätzlichen Interessender Liegenschaftseigentümer und Mietersowie zwischen den Wohnungseigentümergemeinschaftenund den einzelnenWohnungseigentümern, wird man heutenur mehr mit profundem Wissen als Ver-walter bestehen können. Mitarbeiter/innenin Hausverwaltungen müssen daherüber umfangreiches Wissen wohnrechtlicher,baurechtlicher, verwaltungsrechtlicherund steuerrechtlicher Natur verfügen.Darüber hinaus erfordern moderneGebäude mit entsprechender technischerAusstattung, umfangreiches technischesKnow-how. Im Gegenzug stehen ihnenmodern geführte Unternehmen mit entsprechendenKarrierechancen zur Verfügung.FRÜHER. Die Karikatur des Hausverwaltersim 20ten Jahrhundert zeigt folgendesBild: Kanzleistunden Montag, Dienstagund Donnerstag von 9-12 Uhr und64 AUGUST 2013
Die Immobilienverwaltung hat sich zu einem anspruchsvollen Tätigkeitsfeld entwickelt.mittwochs von 14-17 Uhr, nach telefonischerVoranmeldung. Besetzte Telefonleitungenund unfreundliche, abweisendeBehandlung der Mieter. Verschwitzter,korpulenter 50-60 jähriger Mann immausgrauen, schlecht sitzenden Anzug,der gerade Bares vom Professionistenoder zukünftigen Mieter einer Substandardwohnungeinsteckt. Gefürchtet obseiner Macht über die Wohnungen, Bürosund Geschäftslokale, jedoch in der Gesellschaftnicht wirklich angesehen, aufgrundder oft weiten Auslegungen des gesetzlichenHandlungsspielraums. So erscheintuns, zumindest überzeichnet, das Berufsbilddes Hausverwalters, vielleicht sogarbis in den Anfang der neunziger Jahre desletzten Jahrhunderts hinein - durch einige„schwarze Schafe“ der Branche geprägt.Kein Wunder, dass dies für junge Immobilienfachleute,die gerade ihre Ausbildungan einer einschlägigen Fachhochschulebeendet haben, nicht besonders attraktivwirkt.AKTUELL. Heute sieht die Welt, Gott seiDank, ganz anders aus! Moderne Verwaltungenhaben längst den Schritt von dereher statischen Sicht der Verwaltung, zurdynamischen Immobilienbewirtschaftunggeschafft. Planung, Voraussicht undaktives Handeln, führten vom Reagierenzum Agieren. Rechtzeitige Planung undDurchführung von Erhaltungs- und Verbesserungsmaßnahmenam Gebäude, verhindernSchäden im Vorhinein und steigernnachhaltig, erfolgreich dieVermietungschancen und die Mieterträge.Vorausschauende Konzepte für energiesparendeMaßnahmen im Zusammenhangmit Sanierungen, verringernnachhaltig die Bewirtschaftungskosten.Mieter werden heute von Gebäudeverwaltungen,in Vertretung der Liegenschaftseigentümer,als Kunden betrachtet. DerDienstleitungsgedanke ist in den Vordergrundgetreten. „In unserer Hausverwaltung“,teilt uns Martin Troger, Geschäftsführerder zur RUSTLER GRUPPEgehörigen Liegenschaftsverwaltung mit,„stehen Geschwindigkeit und Transparenzin der Erfüllung unserer Dienstleistungan oberster Stelle. Der Einsatz vonmoderner Internettechnologie im Zusammenspielmit unserem papierlosen Büro,ermöglicht es unseren Kunden, jederzeitortsunabhängig in alle Vorgänge rund umihr Haus Einsicht zu nehmen. Der Ablaufvon Auftragsvergaben und alle sonstigenBewirtschaftungsaufgaben, kann sotransparent dargestellt werden.“KOMPLEX. Die Bildungsanforderungenan Mitarbeiter in Hausverwaltungen sindhoch. Die Komplexität der wohnrechtlichen,baurechtlichen, verwaltungsrechtlichenund steuerrechtlichen Bestimmungenist stetig gewachsen. Hausverwaltermüssen heute in der Lage sein, ihre Kundenin allen Belangen rund um die Immobiliefachlich fundiert zu beraten. OberflächlichesWissen wird, nicht zuletztdurch die gestiegene Professionalität derImmobilienbesitzer, heute nicht mehrausreichen, um im Beruf bestehen zu können.Theoretisches Know-how kann mansich heute an vielen Bildungseinrichtungenaneignen. Dieses reicht aber meistnicht aus, um bereits als Immobilienverwalterzu arbeiten. „Wir bieten Fachhochschulabgängerneine zweijährige interneAusbildung vom Verwaltungsassistentenzum Hausverwalter“, berichtet MartinTroger. Auch Hausverwalter müssen sichmit Themen wie Asset Management undImmobilienentwicklung auseinandersetzen,wenn sie ihre Kunden umfassend beratenmöchten. Neben der fachlichen Ausbildungbedarf es auch einiger JahrePraxis, insbesondere im Umgang mit Kunden.Wechsel des Wohnsitzes und Schädenim Wohnraum bedeuten für vieleMenschen auch eine starke psychische Belastung,die vom Hausverwalter auch entsprechendekommunikative Fähigkeitenverlangen.ANFORDERUNGEN. „Wer heute viel vonseinen Mitarbeitern verlangt, muss natürlichauch Entsprechendes bieten“, erklärtMartin Troger, „wir in der RUSTLERGRUPPE bieten, neben einer ansprechendenEntlohnung, Fortbildungsmöglichkeiten,moderne Arbeitsplätze, teilflexibleArbeitszeiten, interne Events,gemeinsame Aktivitäten und vieles mehr.“Moderne Unternehmensführungskonzeptehaben im HausverwaltungsbereichEinzug gehalten, hat sich doch auch in diesemBereich ein Trend von, früher eherkleinen Anbietern, zu größeren, oft Multidienstleisterndurchgesetzt. Größere Unternehmenbedeuten für die Mitarbeiterauch entsprechende Karrierechancen. Ingroßen Unternehmen reicht der Bogenfür Immobilienverwalter von der Führungeinzelner Assistenten, über die Teamleitungbis hin zum Bereichsleiter oder garder Geschäftsführung einzelner Unternehmen.Dies fordert natürlich eine ganzneue Qualität des Hausverwalters, habendoch „fachliche Qualitäten mit Führungsqualitätennicht notwendigerweise etwasgemeinsam“, wie Martin Troger weiß.Zusammenfassend kann man feststellen,dass die Immobilienverwaltung sich zueinem anspruchsvollen, umfang- undabwechslungsreichen Tätigkeitsfeld entwickelthat. Bleibt nur zu hoffen, dasses der Branche gelingt, dieses geänderteBerufsbild auch entsprechend zu kommunizieren.DI Martin Troger, MBARustler – Die VerwalterKONTAKTGebäudeverwaltung Frieda Rustler GmbH& Co KG1150 Wien, Mariahilfer Straße 196Tel. +43 (1) 891 39-0Fax +43 (1) 891 39-900office@verwaltung.rustler.euwww.rustler.euAUGUST 2013FOKUS 65