Anmerkungen zu Kapitel V: Herrn-Worte, Apostellehre und Briefe1261-53 Jene von Grenfell und Hunt als ihr zweiter Fund 1904 veröffentlichte Papyrusinschrift beginnt mit den Worten:“<strong>Die</strong>s sind die Sprüche, die Jesus spricht, der Lebendige, und der Herr. - Er sprach zu ihnen [zu Thomas und einemanderen Apostel]: “Wer diese Sprüche hört, wird niemals den Tod kosten.” Wie es im koptischen Hebräer-Evangeliumbei Kyrill von Jerusalem heißt: “<strong>Die</strong> Kraft kam in die Welt”, so ruft nach dem Petrus-Evangelium, V.19, Jesusam Kreuz aus: “Meine Kraft! Kraft!” An diesen Beispielen ist zu ersehen, daß viele dieser zersprengten einzelnenWorte den neutestamentlichen Jesusworten so ähnlich sind, daß sich ihre Aufzählung dem Neuen Testamentgegenüber nicht immer lohnen würde. So heißt es zum Beispiel bei Augustin [gegen den Gegner des Gesetzesund der Propheten II. 4, 14] als ein Wort des Herrn: “Den Lebendigen, der vor euch steht, habt ihr verstoßen, undihr schwätzt von den Toten.” In der Syrischen Apostellehre XIX, 95, 1 sagt Jesus: “Fürchtet euch vor mir, der Leibund Seele verderben kann in die Hölle.” Ephraem berichtet als ein Jesuswort: “Dorthin eilt der Arzt, wo Schmerzensind.” Von dem Auferstandenen sind mehrere von den neutestamentlichen Ausdrücken ein wenig verschiedeneWorte berichtet, in denen er den Jüngern und Jüngerinnen zu erkennen gibt, daß er selbst es ist, den sie sehen.(Koptischer Auferstehungsbericht XX. 10 und 30.) In unseren “Herrn-Worten” sind die dem Neuen Testamentähnlichsten zurückgestellt worden, so daß sich in unserer Zusammenstellung besonders die Worte finden, diedenKenner des Neuen Testamentes fremdartig oder überraschend berühren. - <strong>Die</strong> Autorität, die die Herrn-Wortein den ersten Gemeinden besaßen, ist aus den zahlreichen Fundorten zu ersehen, die hier am Ende jedes Herrn-Worts und in den Anmerkungen angeführt sind. Sie ist in I S. 40 und in der dortigen Anmerkung gezeigt worden(74). Es ist dort und in der Anmerkung zu IV (77)-(79) nachgewiesen, daß diese Herrn-Worte, von denen Papiaseine Sammlung besaß, einen Grundstock für die Denkwürdigkeiten der Apostel und damit für die Entstehung derEvangelien und des Neuen Testamentes bilden. Vgl. IV Anmerkung (36). Ein Wort des Aristides über diese Autoritätdieser Herrn-Worte ist in III (24), angeführt: “<strong>Die</strong> Worte ihres Christus halten sie zuverlässig inne.” Vier dieserHerrn-Worte finden wir in unserem Buch in der “Lehre der zwölf Apostel” V (54), im zweiten Clemens-Brief, VII(32), im Barnabas-Brief V (64), S. 181, und in VI (1). Im Barnabas-Brief findet sich noch ein fünftes Herrn-Wort ander Stelle von den beiden Böcken und den Scharlachwolle, die in unserem Buch angeführt ist unter V (64), S. 182.Wie schwierig heute die Feststellung ist, ob es sich nach der Meinung der Alten um ein Herrn-Wort Jesu gehandelthat, kann man an den Beispiel des Athenagoras erkennen, das III (39) anführt, was der Logos ausgesprochen hat.<strong>Die</strong>se Stelle von der reinen Gesinnung des Gemeinschaftskusses geht offenbar auf das Wort eines geisterfülltenPropheten in der Gemeinde zurück.1 Der zentrale entscheidende Platz, den Jesus hier für sich selbst bezeugt, wird auch in folgenden Herrn-Wortendeutlich: 3, 15, 24-26, 30, 32, 34, 35-37, 42, 48, 51 und vor allem 52-53. Das Feuer des Gerichtes in Jesus kommtauch in folgenden Herrn-Worten zum Ausdruck: 6, 15, 30, 36, 37, 46. Das in Jesus erscheinende Reich ist auch infolgenden Herrn-Worten bezeugt: 16, 22, 27, 30, 31, 34, 35, 52, 53.2 Ephraem der Syrer, Evang. con. 15, hat hierzu folgende Parallele: “Wer allein ist, bei dem bin ich; doch wo zweisind, werde ich bei ihnen sein.” Er fügt diesem Herrn-Wort hinzu: “Und wenn wir drei sind, versammeln wir uns alsin der Gemeinde.” Vgl. VI (1).3 Vgl. V.(1) mit Anmerkung. Das Eingehen in das Leben, für das sich Jesus hier als die einzige Tür bezeugt, ist imHerrn-Wort 6 als die völlige Umkehrung aller Dinge, im Herrn-Wort (38) als die Verwirrung der Buße gekennzeichnet.Macarius, der Ägypter, bezeichnet in einem Herrn-Wort, Homilien 37,1, diesen entscheidenden Schritt als denWeg vom Glauben und von der Erwartung durch die <strong>Liebe</strong> zum Leben: “Sammelt euch auf den Glauben und aufdie Erwartung. Durch beides wird die <strong>Liebe</strong>, die Freundin Gottes und die Freundin der Menschen, geboren, diedas ewige Leben trägt.” <strong>Die</strong>ses Herrn-Wort bezeugt, daß die <strong>Liebe</strong>skraft dem Glauben und seiner Eschatologieentspringt.4 <strong>Die</strong>se Rettung des Verlorenen ist auch in folgenden Herrn-Worten bezeugt: 20, 38, 42 und 53.5 Zu dieser Bitte um den Heiligen Geist und seine Wirkung gehören die Herrn-Worte 40, 49-51.6 Im Testamentum domini nostri Jesu Christi I, Mystagogie, Ps. Linus. Vgl. Anmerkung zu 3-4.7-8 Hierzu findet sich in der Lehre Addäus das Herrn-Wort: “Was ihr mit euren Worten dem Volk sagt, das tut vorjedermann in euren Taten”.
1279 Zu diesem Bekenntnis Jesu zur Heiligen Schrift des Alten Testamentes vgl. die Herrn-Worte 13, 23-25, 33, und vorallem 51, wo Jesus sich als der in den vom Geist erfüllten Propheten redende Logos (=Wort) bekennt. S. Sachverz.zu “Logos”.10 Hierzu vgl. die Herrn-Worte 15 von der Blindheit der Herzen, 21 von dem, was dem Blick verborgen ist, und 45von der Wahrheit, die nicht offen zutage liegt. Nach der Syrischen Apostellehre, XXVI, 131, 35, hat Jesus positivdie sehenden Augen und die hörenden Ohren selig gepriesen.11 <strong>Die</strong>ses Herrn-Wort wird in einem von Clemens Alexandrinus, Strom. I. 19, 94, II. 15, 70, hist. monach. 55, undbei Tertullian, de orat. 26, berichteten Herrn-Wort noch überboten: “Wenn du deinen Bruder gesehen hast, hast dudeinen Gott (deinen Herrn) gesehen.”11-13 Zu diesen Herrn-Worten werden bei Justin, Dialog mit Tryphon 96, 324 und in den Clem. Homil., III. 57. XI,12 XVIII, 2, die Worte der Bergpredigt so angeführt, daß wir ebenso freundlich und barmherzig sein sollen, wie esunser himmlischer Vater ist, und in den Clem. Homil., VII, 4, XI, 4 und X11, 32, für den praktischen <strong>Christen</strong> miteinem Wort zusammengefaßt: “Was er für sich will, das will er auch für den Nächsten.” Als Herrn-Wort wird fernerdort zitiert, Clement. Homil. III, 69: “Wenn ihr eure Brüder lieb habt, so nehmt ihr ihnen nichts weg. Ihr gebt ihnenvon eurem Besitz, ihr speist die Hungrigen (und helft den Durstigen, Unbekleideten, Kranken, Gefangenen undFremden) und haßt niemand”... <strong>Die</strong>se Jesusliebe wird in einem Herrn-Wort der koptischen Bibel auch auf die Tiereangewandt: “Mensch, was schlägst du dein Tier! - Wehe euch, daß ihr nicht hört, wie es zum Schöpfer im Himmelklagt und um erbarmen schreit. Dreimal Wehe aber dem, über welchem es in seinem Schmerz schreit und klagt!- Schlage es niemals mehr, das auch du Erbarmen findest.” Neben den Gleichnissen und Vergleichen Jesu einalleinstehendes Wort.14 Vgl. “Lehre der zwölf Apostel”, V (54), und Hermas, VII (33), zweites Gebot, (gekürzt), auch bei Anastasius. BeiEpiph. Haeres., 80, 5, findet sich das Herrn-Wort: “Für den Arbeitsmann genügt sein einfaches Essen”, wobei anden Arbeiter des Evange-liums gedacht ist. Vgl. Herrn-Worte (28) und (47).15 Vgl. Anmerkung zu Herrn-Wort 10. <strong>Die</strong>se Klage Jesu wird im Ägypter-Evangelium, in den Petrusakten 38, durchdas Herrn-Wort verstärkt: “<strong>Die</strong> mit mir sind, haben mich nicht verstanden.”16 Vgl. Anmerkung zu Herrn-Wort 1.17 <strong>Die</strong>ses Herrn-Wort ist nur durch das Befestigtsein und Nichtfallenkönnen der Stadt von dem neutestamentlichenWort unterschieden.18-19 <strong>Die</strong> rechte Einschätzung des Großen und des Kleinen.20 Der äthiopische Text lautet: “Der schwach ist, wird mächtig Kraft geben.” Vgl. das Herrn-Wort bei Origenes zuMatth. XIII, 2: “Um der Schwachen willen war ich schwach.” Vgl. Anmerkung zu Herrn-Wort 4 und das Herrn-Wort15.21 Vgl. Anmerkung zu Herrn-Wort 10. Das Zeugnis von der Auferweckung ist in dieser Prägung einzigartig.22 Vgl. Anmerkung zu Herrn-Wort 1. <strong>Die</strong>ses sehr verstümmelte Wort ist sehr verschieden übersetzt worden. <strong>Die</strong>vorliegende Übersetzung, die für das Reich sein Zur-Erde-Kommen bezeugt, die Geschöpfe der Erde als dieWerkzeuge des ins Reich ziehenden Vaters ansieht und die Wirkung des Reiches in uns oder unter uns betont,entspricht am besten den damaligen Überzeugungen.23 Vgl. Anmerkung zu Herrn-Wort 9. <strong>Die</strong> Freiheit vom Gesetz kann nur durch die anders bindende Geistesfreiheitgegeben werden.24 Vgl. die Gleichnisse Jesu.25 Auch bei Origenes zu Matth. XVII, 31, IV, 150. Eine bedeutsame Illustration für die Geistesgabe der Unterscheidung.Vgl. Anmerkung zu 9.
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