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Die Ersten Christen: Am Anfang War Die Liebe - Plough

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67Wenn wir zum großen Teil für arm gelten müssen, so ist das keine Schande, sondern ein Ruhmfür uns. Wohlleben schwächt den Geist. Mäßigkeit kräftigt ihn. Doch wie kann arm genannt werden, werkeine Bedürfnisse fühlt, wer nicht nach fremdem Gut begehrt, wer in den Augen Gottes reich ist? Weitmehr ist der arm zu nennen, welcher nach immer mehr begehrt, während er schon viel hat. Doch ichmöchte sagen, wie ich denke: niemand kann so arm sein, wie er bei seiner Geburt war. <strong>Die</strong> Vögel lebenohne Erbgut. Das Vieh findet jeden Tag sein Futter. <strong>Die</strong>se Geschöpfe sind doch unseretwegen auf der Welt.Wir besitzen alles das, wenn wir es nicht begehren. Gerade wie der, der auf der Landstraße wandert, umsobesser daran ist, je leichter sein Bündel ist, so ist auch auf dem Lebensweg am glücklichsten daran, weres sich durch Armut leicht macht, wer nicht unter der Last des Reichtums seufzen muß. Wir würden dieReichtümer, wenn wir sie für nützlich hielten, von Gott erbitten. Er jedenfalls könnte uns einen Anteildavon geben. Ist doch alles sein Eigentum. Aber wir wollen die Reichtümer lieber verschmähen, als sie inder Hand haben. Minucius Felix, Dialog Octavius, XXXVI, 3-7. 22Das Glück besteht nicht darin, daß man über seine Nebenmenschen herrscht oder daß manmehr haben will als die schwächeren Mitmenschen. Es besteht auch nicht darin, daß man reich ist und dieNiedrigeren unterdrückt. In solchen Dingen kann niemand Gott nachleben. Sie liegen außerhalb seinerErhabenheit. Wer aber umgekehrt die Last seines Nächsten auf sich nimmt, wer dem Schwächeren in denStücken helfen will, in denen er ihm überlegen ist, wer das, was er von Gott empfangen hat, denen schenkt,die es brauchen, der tritt gleichsam an die Stelle Gottes für die Empfänger. Er ist Gottes Nachahmer. Aufdiesem Weg wirst du, während du auf der Erde lebst, es schauen, daß ein Gott im Himmel herrscht. Sowirst du Gottes Geheimnisse auszusprechen anfangen. So wirst du die lieben und bewundern lernen, diezum Tode geführt werden, weil sie Gott nicht verleugnen wollen. Auf diesem Wege wirst du die Täuschungund Irrung der Welt verachten. Brief an Diognet, 10. 23<strong>Die</strong> <strong>Christen</strong> sind es, Kaiser, die gesucht haben, und die die Wahrheit gefunden haben. Wir habenes aus ihren Schriften eingesehen: Sie stehen der Wahrheit und der richtigen Erkenntnis näher als die anderenVolksgruppen; denn sie erkennen Gott. Sie glauben an ihn, als den Schöpfer und Werkmeister des Alls,durch den alles ist und von dem alles herkommt. Sie verehren keinen anderen Gott. Sie bekamen seineGebote in ihre Herzen eingeprägt. Sie beobachteten sie, weil sie in der Hoffnung und Erwartung des kommendenZeitalters stehen. Sie treiben nicht Ehebruch. Sie leben in keiner Hurerei. Sie reden keine Unwahrheit.Sie behalten kein anvertrautes Gut für sich. Sie begehren keine fremden Dinge; sie ehren Vater undMutter. Sie erweisen ihren Nächsten Gutes. Was sie aussprechen, sind Urteile der Gerechtigkeit.Götzen in Menschengestalt beten sie nicht an. Sie tun alles das keinem anderen, was sie nicht wollen, daßes ihnen widerfährt. Götzenopfer essen sie nicht. Denn sie sind rein. Sie reden denen zu, die ihnen Unrechttun. So machen sie sich sie zu Freunden. Es ist ihnen zur Leidenschaft geworden, ihren Feinden Gutes zutun. Ihre Frauen, Kaiser, sind rein wie Jungfrauen. Ihre Töchter leben in Zucht, in Güte und Milde. IhreMänner enthalten sich allen gesetzlosen intimen Umgangs. Sie halten sich von aller Unreinheit frei.Denn sie stehen in der Erwartung der zukünftigen Vergeltung in der anderen Welt. Sklaven und Sklavinnenund Schützlingen, die einzelne von ihnen haben mögen, reden sie aus <strong>Liebe</strong> zu, <strong>Christen</strong> zu werden. Undsind sie es geworden, so sind sie ihnen ohne Unterschied Brüder. Fremde Götter beten sie nicht an. Sieleben in dem Bewußtsein ihrer Kleinheit. Ihr Wesen ist Freundlichkeit. Falschheit gibt es bei ihnen nicht.Sie lieben einander. Keine Witwe übersehen sie. <strong>Die</strong> Waisen retten sie vor denen, die ihnen Gewalt antun.Wer von ihnen etwas hat, gibt dem, der nichts hat und gönnt es ihm. Wenn sie jemanden sehen, der aus derFremde kommt, führen sie ihn unter ihr Dach. Sie freuen sich an ihm wie an einem wirklichen Bruder. Sienennen sich nicht Brüder dem Leibe nach; sondern sie wissen sich als Brüder im Geist und in Gott. Wenn

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