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Die Ersten Christen: Am Anfang War Die Liebe - Plough

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24der “kommende Messias.” 68 <strong>Die</strong> menschlich christliche Einzelgemeinschaft ist nichts anderes alsdas so gewirkte Abbild der nur in Gott lebenden Gemeinde, nichts anderes als die der Menschheitzugewandte Wirkung Gottes. Sie ist die jetzige irdische religiös-soziale Betätigung seines Geistes.<strong>Die</strong>se Wirkung ergibt den menschlichen Zusammenschluß zu einem Orden bestimmterLebenshaltung, zu einem Orden von lebenslänglicher Zusammengehörigkeit, der als Unterstützungsgemeinschaftund als Gemeinschaft täglicher Glaubensstärkung und Geistesvertiefunglebendig ist. <strong>Die</strong> Lehrer hatten die Aufgabe, den praktisch sich auswirkenden Grundsatz diesesBruderschaftsordens als Einordnung in das Ganze, als Anerkennung der übergeordneten umfassendengroßen Sache, als Trachten nach dem gemeinschaftlichen Nutzen der gesamten Gemeinschaft zuvertreten 69 . Unter diesem großen Gesichtspunkt hatten sie alle <strong>Christen</strong> zum täglichen Wiedersehen,zum dauernden Beieinandersein anzuhalten 70 .Bei einer so praktischen Auswirkung bestand der Auftrag der geistbegabten Lehrer in der Lehreder Apostel, ind der unverfälschten Überlieferung der apostolischen Verkündigung als der alleinigenRichtschnur dieser Glaubenshaltung, als des für alles maßgebenden Kanons der Wahrheit. DerGlaube an die Gemeinde ist nichts anderes als ein wesentliches Stück des apostolischen Glaubensbekenntnisses,das aus der Taufformel entstanden ist, nach welcher im Namen des Vaters, des Sohnesund des Heiligen Geistes in den Tod Jesu hineingetaucht wurde. Als militärische Losung wurdedieser Fahneneid in ältester Zeit nur mündlich weitergegeben, konnte also damals unmöglichniedergeschrieben werden. Harnack und andere führende Forscher geben den Nachweis, daßihre älteste Form neungliedrig war und den Glauben an Gott, den Vater, den Allmächtigen; anJesus, den Christus (als kommenden Messias), an den Sohn, als unseren Herrn; und an den HeiligenGeist, an seine Gemeinde und an seine Auferstehung des Fleisches (als Stoffum-gestaldung zumneuen Reich) mit nur diesen einfachen Worten bekannte 71 . So verweist der Glaube an Gott senkrechtauf Jesus als den kommenden Führer der Gottesherrschaft und so auf den Heiligen Geistals die jetzt wirksame Persönlichkeit Gottes. Der Glaube an den Vater zeigt den Sohn und dieGemeinde als die in Gott wirkende Mutter aller Gläubigen. Der Glaube an die Allgewalt Gottesbezeugt Christus als unsern Herrn und die irdische Reichserwartung seiner Herrschaft, die in derAuferstehung des Fleisches ihren kräftigsten Ausdruck findet.Hier geht es allein um Gott. Eben deshalb ist das Bekenntnis zu ihm das Bekenntnis zu dembleibenden, von ihm zu erneuernden Sinn seiner Schöpfung. Das fleischgewordene Wort, das dieSchöpfung Gottes zur Neuschöpfung neu in Angriff nehmen wird, geht als Sendung der Apostelvon Jesus aus und dringt durch den Geist als Gemeinde in die menschlichen Verhältnisse ein. Gottist der eine Gott, der kommende Christus-Messias ist der schöpferische Logos und der geschichtlicheJesus. Als dieser eine Selbe ist er der jetzige Herr der Gemeinde, ist er der heilende Retter füralle: “Erkennt ihn an! Tretet hinzu! Lebt, wie er gelebt hat, und tut, was er gesagt hat.” So führtendie geistbegabten Lehrer zur Glaubens- und Bekenntnisgemeinde, zu Christus selbst, und damitzur neuen zukunftsbestimmten Haltung des göttlichen Bürgerrechts.Das alte Bibelbuch der Juden wies in der Hand dieser Lehrer immer von neuem in dieseRichtung. Es war und blieb die beständige Erkenntnisquelle für alle Zusammenkünfte, für alle persönlichenUnterweisungen und für das einsame Lesen der einzelnen. Origenes fordert von jedem<strong>Christen</strong> täglich ein bis zwei Stunden für dieses Studium 72 . <strong>Die</strong> machtvolle und schlichte Sprache

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