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Die Ersten Christen: Am Anfang War Die Liebe - Plough

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17unterstützte die nicht allzu große römische Gemeinde im Jahre 250 dauernd 1500 Hilfsbedürftige45 . Aber auch in jeder kleinsten Gemeinde mußte jeder Vorsteher Freund der Armensein 46 , mußte mindestens eine Witwe tätig sein, um Tag und Nacht nach allem zu sehen, daß keinKranker oder Notleidender vergessen werden konnte 47 . <strong>Die</strong> Auskundschaftung und das Auffindender Not und der Einfluß auf die Vermögenden, ihr Äußerstes zu leisten, war die Aufgabe dieserDiakonie, die mit dem <strong>Die</strong>nst bei Tisch verbunden war 48 . Aber auch für keinen anderen <strong>Christen</strong>gab es eine Entschuldigung, daß er diesen <strong>Die</strong>nst nicht gelernt habe oder diese Arbeit nicht leistenkönne 49 . Straße für Straße mußte jeder die fremden und ärmsten Wohungen aufsuchen, so daßhier auf den Straßen mehr Geld ausgegeben wurde, als die anderen Religionen in ihren Tempelnzusammenbrachten 50 . <strong>Die</strong> Arbeit für alle Hilflosen war so das Merkmal der ersten <strong>Christen</strong>.<strong>Die</strong> Gleichachtung jedes Mitmenschen als des mitgerichteten und mitberufenen Bruders ergabeine Gleichheit und Gemeinschaft in allen Dingen, die als Gleichberechtigung aller, als gleicheArbeitsforderung und Lebensmöglichkeit für alle eine allgemeine Bevorzugung einfacher Lebensverhältnissezur Folge hatte. Auch die von der Gemeinde zu versorgenden, die Wahrheit führendvertretenden Geistesträger hatten nur wie die Ärmsten auf schlichtesten Tagesunterhalt zu rechnen.<strong>Die</strong> gegenseitige Hochachtung der damaligen <strong>Christen</strong> ergab eine “sozialistische” Solidarität, die inder <strong>Liebe</strong> auf dem Boden vollkommener Ebenbürtigkeit bestand.<strong>Die</strong> Besitz- und Berufsordnung dieser Weltzeit widerstrebt und widerspricht dieser Gemeinsamkeitund Schlichtheit. Schon hieraus ergab sich die Abneigung gegen hohe Staatsämter richterlicherGewalt und gegen Offiziersstellen 51 . Sie erklärt sich jedoch deutlicher und bestimmter daraus, daßdie damaligen <strong>Christen</strong> keine Strafverordnung und Einkerkerung, kein Absprechen bürgerlicherEhre, kein Urteil über Leben und Tod und keine Ausübung juristisch oder militärisch aufgetragenerTötung auf sich nehmen konnten. Durch den Zusammenhang mit dämonischer Götzenverehrungund Unsittlichkeit waren andere weitere Berufe ausgeschlossen oder schwer bedenklich,so daß der Christ jederzeit bereit sein mußte, seinen Beruf abzubrechen. <strong>Die</strong> durch einen solchenBerufsverzicht entstehende Arbeitslosigkeit mit ihrem zu erwartenden Hunger durfte ebensowenigschrecken wie der gewaltsame Tod des Martyriums 52 .Bei allen diesen Auswirkungen handelte es sich um die Einheit von Bekenntnis und Tat. Derverkündete Tatbestand mußte im wirklichen Leben ein mit ihm übereinstimmendes Verhaltenhervorbringen. Dem fremden Beobachter war die weitgehende Überwindung der Not im Umkreisder Gemeinden durch ihre freiwillige <strong>Liebe</strong>stätigkeit, - die nichts mit der mehr oder weniger erzwungenensozialen Fürsorge des Staates zu tun hatte -, am auffallendsten und erstaunlichsten.Eine ebenso wirkliche Veränderung für die allgemeinen Verhältnisse aller Menschen wurde inder Einehe unbedingter Treue und vorehelicher Enthaltung durchgesetzt. Zuerst kam dies amdeutlichsten für die verantwortlich dienenden Brüder zum Ausdruck, von denen gefordert wurde,daß sie nur eine Frau haben durften. <strong>Die</strong> christliche Ehe war rein religiös begründet und galt alsmenschliches Symbol des Verhältnisses, in welches der Eine Gott zu seinem einen Volk und derEine Christus zu seiner einen Gemeinde getreten ist.An der religiös begründeten Familie als dem Punkt des <strong>Anfang</strong>s aller ethisch-menschlichenGemeinschafts- und Gesellschaftsbildung und in der überall spürbaren Grundrichtung auf den<strong>Liebe</strong>skommunismus, als in der Fluchtlinie der Bewegung, mußte es also am deutlichsten in Er-

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